Kapitel 13

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Nervös blicke ich es aus dem Fenster aus an.
,,Wohnst du hier?'', reißt mich Thiagos sanfte Stimme aus meinen Gedanken.
,,J-Ja. Vielen Dank'', sage ich und schnalle mich ab. Doch bevor ich aussteige, haftet mein Blick wieder auf dem Anwesen. Ob er zuhause ist? Was wird er sagen, wenn er mich sieht? Will er mich überhaupt sehen?
,,Ist alles okay? Soll ich dich vielleicht begleiten?'', fragt er mich und scheint verwirrt zu sein. Ich setze mir ein Lächeln auf. Nichts anmerken lassen, Ava.
,,Nein, danke. Du hast schon viel getan. Vielen Dank, das werde ich dir nicht vergessen'', sage ich. Thiago strahlt daraufhin.
,,Das ist doch selbstverständlich. Ich hoffe wirklich, dass du und dein Verlobter euch wieder vertragt. Niemand hat sowas verdient. Vor allem nicht so eine freundliche, hübsche Dame wie du'', sagt er. Er ist wirklich sehr süß. Ein richtiger Traummann. Ich bedanke mich erneut und verabschiede mich anschließend von Thiago. Nach dem Tod meiner Eltern ist er die erste richtige Person, die ich wirklich als sympathisch empfinde. Dazu ist er auch noch ein attraktiver Mann. Noch nie habe ich mit einem Mann so viel Zeit verbracht. Abgesehen von Aiden. Wenn wir schon mal von ihm sprechen. Nervös blicke ich wieder auf das Anwesen, als ich nun alleine hier stehe. Schluckend gehe ich die ersten Schritte. In dem Anwesen brennt Licht. Entweder er ist dort oder die Angestellten arbeiten noch. Aber ist es nicht zu spät? Die Laternen erleuchten, als ich den Weg zu der Haustür entlang schreite. Was mache ich hier eigentlich? Ich gebe zu, dass ich Angst habe. Wenn Aiden wirklich da drin ist, wird er wohl nicht besonders erfreut sein. Schließlich hat er mich ja mit Absicht zurück gelassen. Dieser Mistkerl. Mit zitterndem Finger drücke ich auf die Klingel. Ich bin wirklich angespannt, als sich die Tür nach nicht einmal zehn Sekunden öffnet. Es ist Olivia, die mich verwundert anblickt.
,,Miss Serrano, sind Sie nicht vorhin mit Mister Avens zurück gekommen?'', fragt sie mich, als ich eintrete und scheint sichtlich verwirrt zu sein. Aiden ist also hier. Hat sie vorhin nicht gesehen, dass er alleine zurück gekommen ist? Seltsam.
,,Nein. Ich bin noch auf der Party gewesen. Aiden ist schon früher gegangen'', sage ich ohne zu erwähnen, dass er mich alleine zurück gelassen hat. Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen. Was ist los mit ihr? Sie scheint über etwas bestimmtes intensiv nachzudenken.
,,Ist alles in Ordnung?'', frage ich sie, da ich mich durch ihren Blick etwas unbehaglich fühle. Anschließend erfahre ich, weshalb sie mich die ganze Zeit so anschaut.
,,Mister Avens ist vorhin mit einer Frau zurück gekommen'', sagt sie und ich verspüre plötzlich einen Stich in meinem Herzen. Wie ist das möglich?

,,M-Mit einer Frau?'', frage ich sie überrascht, da ich es nicht glauben kann oder eher gesagt will, was sie da gerade gesagt hat.
,,Ja, deshalb dachte ich, dass Sie gemeinsam zurück gekommen wären'', erklärt sie mir. Interessant. Meine Miene verändert sich. Hat dieses Arschloch etwa eine andere Frau abgeschleppt?
,,Wo ist er?'', frage ich sie auffordernd.
,,In seinem Zimmer, jedoch meinte er, dass er nicht gestört werden möchte'', antwortet sie mir, woraufhin ich kurz auflache. Er will also nicht gestört werden. Das kann er sich schön abschminken. In mir macht sich ein Gefühl breit, dass mir unbekannt ist.
,,Entschuldige mich kurz'', sage ich zu Olivia und gehe an ihr vorbei. Ohne überhaupt darüber nachzudenken, führen meine Schritte mich die Treppen hoch. Schnell gehe ich den Flur entlang, Richtung Aidens Zimmer. Ohne jegliche Hemmungen öffne ich die Tür und was ich da erblicke, widert mich wirklich an. Aiden liegt nackt auf dem Bett und auf ihm eine nackte Frau. Ihr könnt euch schon denken, was die beiden da miteinander treiben. Für ein paar Sekunden kann ich mich nicht regen. Die Frau blickt mich schockiert an, während sie sich mit der Decke zudeckt. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor.
,,A-Aiden, ist das nicht deine Verlobte?'', fragt sie Aiden sichtlich beschämt. Ehe er antworten kann, beantworte ich ihre Frage.
,,Ja, das ist sie. Und du steigst jetzt sofort von ihm runter, du kleines Miststück!'', sage ich aufgebracht und ziehe sie regelrecht aus dem Bett. Aiden sagt währenddessen kein Wort. Er liegt nur still da und grinst. Er grinst? Findet er das etwa witzig? Das ist mir jetzt erst mal egal. Erst will ich den Dreck aus dem Haus schaffen. Ich zerre sie an ihren Haaren die Treppen runter, während sie vor Schmerzen schreit und versucht sich zu wehren. Ich öffne die Tür und schubse sie kurz darauf auf den Boden. Sie kniet vor mir mit einem schockierten Blick, während sie das Bettlacken fest an sich gedrückt hält.

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