Kapitel 16

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Aidens Lächeln ändert sich zu einem teuflischen Gesichtsausdruck. Blitzschnell packt er mich an den Haaren und wirft mich zu Boden, weswegen ich aufschreie. Ist er verrückt geworden? Zitternd beobachte ich ihn dabei, wie er ein weiteres Dokument vom Tisch nimmt, ohne dabei seinen Blick von mir abzulassen. Er kniet sich zu mir, packt mich dabei wieder an den Haaren und hält mir das Dokument hin. Schmerzerfüllt blicke ich auf das Dokument. Es ist das selbe, wie das, welches ich gerade zerrissen habe.
,,Wie gut, dass ich mehrere Kopien davon habe, meine Liebe'', sagt er und packt mich fester. Ich stöhne vor Schmerz, blicke ihm hasserfüllt in die Augen.
,,Ist er es?'', fragt er mich nun deutlich. Ich grinse nur und spucke vor seine Füße. Sein Mund bleibt offen stehen. Tja, damit hättest du nicht gerechnet. Sofort gibt er mir eine Ohrfeige. Bleib standhaft, Ava. Er kann dir nichts tun! Ich lege meine Hand auf meine Wange und blicke wieder zu ihm auf.
,,Ich hasse dich'', sage ich nur in einem dunklen Ton. Er lächelt, kniet sich wieder zu mir und nimmt mein Kinn in seine Hand. Ich bin gezwungen ihm in seine scheußlichen Augen zu schauen.
,,Du weiß ganz genau, dass du mich nicht mehr hassen kannst. Dafür liebst du mich viel zu sehr'', antwortet er in einem herablassenden Ton. Ich ihn lieben? Davon kann er gerne träumen!
,,Weißt du überhaupt, was Liebe ist?'', frage ich ihn nun. Er blickt mich ernst an.

,,Und wie ich das weiß'', sagt er überraschenderweise. Interessent. Anscheinend ist Aiden schon einmal verliebt gewesen.
,,Du kannst nicht lieben und es gibt niemanden, der dich lieben würde. Die arme würde sofort sterben wollen'', sage ich, woraufhin es ganz still im Raum wird. Aiden schweigt. Einen Moment mal. Aiden schweigt? Seinen Blick kann ich nicht ganz einordnen. Er wirkt irgendwie so emotionslos. So kalt. Ohne ein Wort zu sagen, steht er auf und packt mich an meinem Handgelenk. Er zieht mich regelrecht hinter sich her.
,,Aiden, was soll das?'', frage ich ihn etwas panisch. Was hat er jetzt wieder vor? Er sagt nichts, geht nur den Flur entlang. Bis wir an seinem Zimmer ankommen. Er öffnet die Tür und schließt sie hinter sich zu. Mich schubst er auf das Bett. Schockiert stolpere ich darauf und beobachte jede seiner Bewegungen. Er schließt die Tür komplett ab. Nun bin ich hier mit ihm Gefangen. Verdammt. Ich stehe auf und versuche die Tür auf zu bekommen.
,,Bist du verrückt? Mach die Tür auf'', fordere ich ihn auf. Er lacht nur und scheint sehr amüsiert zu sein. Hat er den Verstand verloren? Er lehnt sich gegen die Tür, da ich aufgegeben habe und steckt seine Hände in seine Hosentaschen. Er mustert mich von oben bis unten.
,,Wiederhol das nochmal'', sagt er plötzlich ungewohnt ruhig.
,,Was meinst du?'', frage ich ihn verwundert. Ich habe wirklich keine Ahnung davon, was er von mir möchte. Er wendet seinen Blick ab. Jedoch lächelt er nicht.
,,Du weißt genau, was ich meine'', sagt er. Gott, es ist so geheimnisvoll. Eher gesagt, er liebt es den geheimnisvollen zu spielen. Ich denke scharf nach.
,,Meinst du, dass du nicht lieben kannst und niemand dich lieben würde?'', frage ich unsicher nach. Er senkt seinen Blick.
,,Und das danach'', sagt er noch.
,,Die Arme würde viel lieber sterben wollen'', antworte ich ihm, woraufhin er wieder lächelt. Es ist ein kleines Lächeln. Auf einmal kommt er mir ziemlich nahe und blickt er mir tief in die Augen.
,,Dann stirb, meine Schöne'', sagt er und geht lachend an mir vorbei. Er ist wirklich nicht normal. Was will er mit diesem Satz sagen? Ich drehe mich zu ihm.

,,Aiden. Was willst du mir damit sagen? Ich liebe dich nicht, verstehst du das?'', frage ich ihn direkt. Mir reichen seine Spielchen langsam wirklich. Denkt er ernsthaft, dass ich ihm mein Herz schenken würde? Aiden blickt mich daraufhin genau an und lächelt auf einmal. Er murmelt irgendwas, jedoch verstehe ich es nicht so ganz.
,,Was hast du gesagt?'', frage ich ihn.
,,Olivia'', ruft er daraufhin, woraufhin keine zehn Sekunden später eine schnell atmende Olivia das Zimmer betritt. Sie scheint gerannt zu sein.
,,Ja, Sir'', sagt sie untertänig. Aiden lehnt sich gegen die Kommode und zieht an seiner Zigarette, während er mich genau anblickt.
,,Kümmer dich darum, dass sie heute Abend angemessen aussieht'', befiehlt er Olivia, lässt dabei seinen Blick nicht von mir ab. Heute Abend? Olivia nimmt den Befehl an und verlässt das Zimmer mit einem Verbeugen. Aiden geht zu seinem Fenster und öffnet es. Er nimmt noch einen Zug von seiner Zigarette. Ich betrachte sein Seitenprofil. Er ist so makellos. Das perfekte männliche Gesicht.
,,Was sollte das gerade?'', frage ich ihn auffordernd. Er lächelt mich an und kommt auf mich zu. Erneut blickt er mir tief in die Augen.
,,7 Uhr, am Auto. Sei pünktlich'', antwortet er und verlässt, absichtlich gegen mich stolpernd, das Zimmer. Ich blicke ihm verwundert nach. Okay. Ich denke, er will mich aufziehen. Er hat wieder irgendetwas ausgeheckt. Ich setze mich auf den Rand seines Bettes und grüble mal wieder. Aiden kostet mich wirklich meinen letzten Nerv. Warum muss er aus allem immer ein Geheimnis machen? Ich begebe mich zurück in mein Zimmer. Müde lege ich mich ins Bett, decke mich zu und versuche einzuschlafen. Meine Gedanken lassen mich jedoch nicht los. Was hat Aiden vor? Unruhig wälze ich mich hin und her. Ich will, dass es Abend wird. Jetzt sofort. Genervt richte ich mich auf. Warum denke ich eigentlich nach? Ich sollte die Zeit nutzen, um mich etwas auszuruhen. Mit Aiden werde ich mich sowieso später beschäftigen müssen. Schließlich hat der feine Herr mir ja befohlen, pünktlich zu sein. Also lasse ich mich zurückfallen und schließe meine Augen. Etwas Schlaf wird mir bestimmt gut tun.

,,Ava'', höre ich seine Stimme sagen. Sie klingt so sanft und beruhigend. Ich erblicke ihn vor mir. Er trägt einen weißen Anzug. Er sieht unbeschreiblich schön aus. Wie ein Prinz. Lächelnd kommt er auf mich zu. Das Lächeln eines Engels. Ich blicke an mir runter. Ich trage ein schneeweißes Kleid sowie einen Schleier. Wie eine Braut. Während ich auf den Boden blicke, sehe ich seine Füße vor mir. Er steht direkt vor mir.
,,Sieh mich an, meine Schöne'', sagt er weiterhin in diesem sanften Ton. Seine Stimme klingt wie Musik in meinen Ohren. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als er seinen Finger unter mein Kinn legt und wir uns nun in die Augen blicken. In meinem Bauch kribbelt es. Seine Augen funkeln heller als die Sterne es jemals könnten. Er ist atemberaubend. Er mustert mich ganz genau. Jede einzelne Stelle meines Gesichtes betrachtet er so, als wäre es das schönste, was er jemals gesehen hätte. Sein Blick ist unwiderstehlich. Er legt seine Hand auf meine Wange.
,,Ich will, dass du endgültig mir gehörst'', spricht er liebevoll, streichelt dabei meine Wange. Mit großen Augen blicke ich ihn an. Plötzlich holt er etwas hervor. Es ist eine kleine blaue Schachtel. Er kniet sich vor mich und blickt zu mir auf. Mein Herz schlägt immer schneller, als er die Schatulle öffnet. Darin befindet sich ein glänzender Ring, mit einem wunderschönen Diamanten. Er macht mir einen Antrag!
,,Ich will dich für immer an meiner Seite haben. Mit dir gemeinsam einschlafen, aufwachen. Mit dir gemeinsam wundervolle Kinder bekommen. Gemeinsam bis an unser Lebensende glücklich sein. Dich so behandeln, wie du es verdient hast. Wie eine Königin. Ich will dich meine Frau nennen dürfen. Bitte, Name der Frau. Erfülle mir diesen Wunsch. Bitte, bleib bei mir, bis uns der Tod voneinander scheidet. Bitte, heirate mich'', sagt er mit dem wundervollsten Ton und dem liebevollsten Blick, den ich jemals von einem Mann bekommen habe. Mit Tränen in den Augen nicke ich nur als Antwort. Er strahlt, nimmt den Ring aus der Schatulle und steckt ihn mir an. Dann steht er auf, legt seine warmen Hände auf meine Taille und nähert sich meinem Ohr.
,,Habe ich es dir nicht gesagt? Dass du mir gehören wirst'', spricht er plötzlich in einem tieferen Ton und verfestigt seinen Griff. Mein Lächeln verblasst. Auf einmal wird alles um uns herum düster. Ängstlich blicke ich mich um. Was ist hier los?
,,Aiden'', rufe ich, da ich ihn nicht mehr sehen kann. Ich blicke an mir runter. Mein Kleid ist zerrissen. Was ist passiert? Ich erschrecke, da ich plötzlich eine Hand an meinem Hals spüre und gegen die Wand gedrückt werde. Geradewegs blicke ich in seine Augen, die dunkler geworden sind. Warum ist er so anders? Er drückt meinen Hals fester.
,,Du wirst mir nie wieder entkommen können. Du gehörst jetzt für immer mir'', sagt er finster.
,,Nein. Das ist nicht möglich'', antworte ich nur unter Tränen. Er grinst hämisch.
,,Bist du dir da ganz sicher?'', fragt er mich und deutet auf den Boden. Ich blicke an mir runter und mir wird bei diesem Anblick augenblicklich übel. Unten an meinem Kleid klebt Blut. Und es läuft immer mehr an meinen Beinen runter. Schockiert schaue ich es mir an. Was hat er getan? Plötzlich vernehme ich sein teuflisches Lachen. Aiden!

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