2. Kapitel

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Ich schlief heute lang.

Als ich um halb eins mittags aufwachte, brachen die Geschehnisse des letzten Tages über mich ein.

Ich ging den ganzen Tag nicht aus meinem Zimmer, aß nichts und trank nichts.

Ich hörte, wie Reggie ein paarmal versuchte, sich zu mir ins Zimmer zu schleichen, aber wurde immer von meinem Vater aufgehalten.

Am Nachmittag apparierte Kreacher in mein Zimmer, wahrscheinlich heimlich, er hatte ein Tablett mit Sandwiches und Limonade dabei.

,,Meister Sirius'', sagte er und machte eine kleine Verbeugung.

,,Hallo'', krächzte ich zurück. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gesprochen. Kreacher stellte das Tablett vor mir ab.

Ich bewegte mich nicht.

,,Sie müssen essen''

Ich streckte meine Hand aus und langte noch einem der Sandwiches.

,,Die sind echt gut!'', lobte ich ihn.

Er verbeugte sich wieder.

Da schoss mir etwas durch den Kopf.

,,Wenn ich doch nur wüsste, woher mein Vater das weiß'', murmelte ich.

Ich blickte vom Boden zu Kreacher, der eine etwas ertappte Miene aufgesetzt hatte.

,,Kreacher, kannst du mir darüber mehr sagen?''

Er antwortete nicht.

,,Kreacher?''

Er antwortete noch immer nicht.

,,Kreacher bitte, ich muss es wissen''

Da deutete ich seine Miene.

,,Du warst das!''

Kreacher dachte, der Herr Orion würde sich freuen'', versuchte er zu erklären ,,Kreacher wusste nicht wer es ist.''

Er sah so schuldbewusst aus, das er einem fast leidtuen könnte, aber ich war jetzt wütend.

,,Raus aus meinem Zimmer, Kreacher!''

,,Herr Sirius, bitte...''

,,Raus!''

Er disapparierte.

Und ich, ich war wütend. Auch wenn der Hauself wahrscheinlich keine schlechten Absichten hatte, ich war wütend.

Gerne hätte ich laut losgeschrien, das wäre aber zu laut gewesen, und meinen Zauberstab wurde mir weggenommen, was mir allerdings erst jetzt etwas ausmachte.

Ich kramte in meinen Regalen, nach dem Buch, das Moony mir letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte. Es half ein wenig, mich abzulenken.

Als ich ein bisschen gelesen hatte, zog ich die Knie ans Kinn, und schlang die Arme um die Beine. So verharrte ich. Ich glaube ich bin eingeschlafen, denn als es an der Tür klopfte schreckte ich hoch, lies die Augen aber geschlossen.

Es klopfte noch einmal, und als ich wieder nicht antwortete, ging die Tür auf.

,,Hey Sirius'', hörte ich Reggies Stimme sagen ,,Mum und Dad haben gesagt, dass du runterkommen sollst''

Ich sagte wieder nichts.

,,Sirius ich hab ihnen nichts erzählt. Und...ich finde es nicht schlimm das du schwul bist.''

Jetzt lächelte ich und öffnete die Augen. ,,Danke. Und Reggie, ich bin nicht schwul sondern bi.''

,,Ja, wie auch immer. Kann ich ein Sandwich haben?''

Ich lachte und bejahte.

Zusammen gingen wir runter, Reggie, ich und das Sandwich.

Vater und Mutter saßen um den runden, dunklen Tisch. Wir setzten uns ihnen gegenüber.

,,So Sirius'', begann mein Vater mit seiner widerwärtigen Stimme. ,,Wir haben besprochen, dass du dich entscheiden musst. Zwischen uns und diesem Lupin''

Das letzte Wort spuckte er aus.

Ich überlegte, aber eigentlich wusste ich die Antwort schon.

,,Entscheide dich!''

,,Ich...ich wähle Remus''

Ich drehte mich zu Reggie, und sah ihn entschuldigend an.

,,Nein! Bitte!'', flüsterte er mir zu. ,,Bitte lass mich nicht hier alleine! Bitte!''

,,Reggie...es tut mir leid. Ich hol dich hier raus. Versprochen!''

Ich wendete mich wieder mich wieder meinem Vater zu. Dieser schaute mich wütend an.

,,Du hast diesen Jungen gewählt. Du bist nicht mehr mein Sohn.''

Er stand auf, und kam um den Tisch rum auf mich zu. Ich stand ebenfalls auf. Er schlug mir mit er Faust ins Gesicht.

,,Bitte Dad,...'', hörte ich Reggies Stimme.

,,Sei leise, Regulus'', sagte Vater daraufhin zu im.

Ich lag auf dem Boden, ich spürte das meine Nase blutete, und mein Auge pochte. Ich wollte wieder aufstehen.

,,Crucio'', rief mein Vater.

Mein Rücken krümmte sich durch, und Schreie verließen meinen Mund.

,,Dad, bitte'', hörte ich Regulus, der versuchte, mir zu helfen. Seine Stimme klang, wie ganz weit weg.

Ich schloss meine Augen und versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen.

Lass es aufhören. Aufhören. Aufhören.

Langsam verschwand die Wirkung das Fluches.

,,Und jetzt verlasse mein Haus.''

Ich stand auf. Langsam ging ich zur Tür.

In dem Spiegel neben der Tür sah ich das sich Haare aus meinem Dutt gelöst, an der Stirn hatte ich eine Platzwunde, außerdem hatte ich Nasenbluten und ein blaues Auge.

Vater und Mutter drehten sich um und verschwanden. Ich umarmte meinen kleinen Bruder. Er gab mir meinen Zauberstab.

,,Lag in Dad's Büro.''

,,Ich hole dich hier raus''

Und mit diesen Worten öffnete ich die Tür, trat auf die Straße, hinein in die kalte Nacht.

Looking for the moonWhere stories live. Discover now