5. Kapitel

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An diesem Morgen wurde ich als erster wach, und hatte eine fabelhafte Idee. Einen Moment blieb ich an Moonys schlafendem Gesicht hängen, schlüpfte dann aber dann aus dem Zelt. Ich suchte nach einem Eimer, fand aber nur eine Gießkanne, und füllte diese mit eiskaltem Wasser. Der Garten der Potters war wirklich schön, grünes, gesundes Gras, das nicht allzu akkurat gemäht war, Beete voller wilder Blumen und rechts im Eck ein kleines Gartenhäuschen. Es gab auch viele Obstbäume und ein Gemüsegarten, in dem von Radieschen bis zum Kürbis alles wuchs. Ich verfolgte meinen Plan weiter, schlüpfte in unser Zelt, stellte mich neben James' Bett und schüttelte dann den gesamten Inhalt der Gießkanne über seinem Kopf aus. Blitzartig war er wach.

,,PADS!'', knurrte er.

,,Die Rache für vorgestern'', lachte ich.

,,Welche Rache?'', fragte Remus, der durch James Gezeter wach wurde.

,,Der Rachegrund war, dass ich Pads damit gedroht...'', fing James an aber ich unterbrach ihn.

,,Ich wollte mich daran rächen, dass er mich gestern so früh geweckt hat.''

,,Paddi? Du weißt schon, dass es halb elf war?'', erklärte James.

,,Jaah, aber ich bin auch spät schlafen gegangen!''

,,Okay, ihr habt euch genug gestritten'', ging Moons dazwischen. Er richtete seinen Zauberstab auf James, der im Nu wieder trocken war.

,,He, Moons, das war doch meine Rache'', sagte ich gespielt beleidigt. Er warf mir ein Stück Schokolade zu. Der Vorfall gestern Nacht schien vergessen.

,,Was wollt ihr heute machen?'', fragte James.

,,Also ich hätte Lust auf Quidditch!'', schlug ich vor.

,,Da gibt es nur ein Problem'', wand Moony ein ,,wir sind drei Leute und es gibt nur einen Besen: Der von James''

,,Hm...also wie wäre es wenn Pads und du den Besen benutzt, und ich bin Zuschauer?'', meinte James und sah mich grinsend an. Ich starrte mit einem Hör-sofort-auf-damit-du-Idiot-Blick zurück. Moons war etwas rot angelaufen.

,,Mein Besen liegt zuhause, mit dem ganzen anderem Kram. Haben meine Eltern wahrscheinlich alles aus dem Fenster geschmissen. Könnte ich mir sogar gut vorstellen.'', sagte ich.

Remus hatte gerade einen Gesichtsausdruck, als wäre ihm eine Idee gekommen.

,,Warte mal...Accio Sirius Besen!'', er schwang seinen Zauberstab. Wir warteten ein paar Minuten, aber mein Besen kam nicht hergeflogen.

,,Ich glaube es klappt nicht'', meinte ich. ,,Wahrscheinlich haben sie ihn verbrannt, zerhackt und die Asche im Wald verteilt. Mein armer Besen''

,,Der Grimmauldplatz ist schon ein paar Kilometer von hier entfernt, es könnte deswegen etwas länger dauern, bis er hier ankommt'', erklärte Moons.

Also warteten wir eine geschlagene halbe Stunde, James und ich hatten schon fast aufgegeben, als wir ein Brummen vernahmen. Es kam näher und näher- Mein Besen!

,,Wow Moony'', flüsterte ich.

,,Bitteschön'', grinste er dezent rot.

,,Das heißt ja dann aber, wir könnten auch dein restliches Zeug hierherholen, oder?'', meinte Prongs.

,,James, so was schlaues hab' ich lang nicht mehr von dir gehört'', sagte ich lachend.

,,Nennt mich Meister J. F. Potter und verbeugt euch!'', befahl er sarkastisch.

Ich verbeugte mich und Moony zog seinen imaginären Hut.

,,Zu deiner Idee James, eigentlich gut, aber wir können nicht einen ganzen Haufen von Sirius Sachen durch mehrere Städte transportieren. Bei einem Besen geht das ja, wenn Muggel ihn gesehen hätten, würden sie sich kurz die Augen reiben und weg ist er. Bei einem Haufen Gerümpel ist das was anderes'', erklärte er.

,,Hey, meine Sachen sind kein Haufen Gerümpel!", empörte ich mich, aber Remus überging mich.

,,Deswegen schlage ich vor, wir apparieren dorthin, packen soviel wir können in große Taschen, und verschwinden dann wieder. James, vielleicht könnte uns einer deiner Eltern beim Apparieren helfen?''

,,Ja, klar, ich denke schon!'', bestätigte er.

,,Danke Leute''

Kurze Zeit später standen wir zusammen mit Fleamont Potter, James Vater, und bewaffnet mit riesigen Taschen am Eingang des fürnehmen und gar altem Haus der Blacks, neben dem sich ein riesiger Haufen ''Müll'' türmte, der aus meinen Kleidern, Büchern, Platten, Gryffindor Schals und dem restlichen Haufen Gerümpel, wie Moony es ausgedrückt hatte, bestand. Sofort begannen wir, alles in die großen Taschen zu packen, die Dank eines Ausdehnungszauber von innen noch viel größer waren, als so schon. Dank diesem Zauber schaften wir, gerade so, alles mitzunehmen. Ich versuchte die letzten paar Platten vorsichtig in die Tasche zu quetschen, als die Tür aufging. Reggie trat heraus.

,,Sirius'', flüsterte er. Ich ließ die Platten Platten sein, rannte zu ihm, und umarmte ihn.

,,Wie geht's dir? Und wie sind sie?'', fragte ich.

,,Noch viel schlimmer als vorher. Alles ist grässlich ohne dich!''

Ich tätschelte meinem kleinen Bruder den Rücken.

,,Komm doch mit. Komm einfach mit. Ich suche mir einen Job, und wir könnten irgendwo leben, oder wir ziehen zu Andromeda, sie ist echt nett und ist erst vor kurzem mit diesem Ted Tonks zusammengezogen- hat es wahrscheinlich auch nicht bei ihrer Familie ausgehalten.'', plapperte ich los.

,,Ich würde gerne mitkommen'', sagte er.

,,Na dann, los, deine Sachen können wir später holen.''

Reggie schien überglücklich. Doch da ging die Tür ein zweites Mal auf. Und heraus trat mein Vater.

,,Nein, du wirst mir nicht meinen zweiten Sohn wegnehmen!'', zischte er. ,,Stupor!''

Ich flog die Treppenstufen rückwärts herunter und wäre beinahe auf dem Asphalt gelandet, hätte Remus mich nicht aufgefangen. Dankbar lächelte ich ihm zu.

,,Soso'', zischte mein Vater, als er Regulus wieder ins Haus geschubst hatte. ,,Das ist also dieser Lupin, dieses dreckige Halbblut, wegen dem mich mein Sohn verließ!''

Ich trat vor. ,,Erstens, du hast mich aus dem Haus geschickt, nachdem du mich stundenlang gefoltert hast. Und zweitens, hör auf so über Remus oder irgendjemand anders zu reden!'' Damit drehte ich ihm den Rücken zu, und wollte den anderen ein Zeichen geben, zu gehen.

,,Du drehst mir nicht den Rücken zu!'', brüllte der schreckliche Mann. ,,Crucio!''

Ich hatte erwartet, dass mich die Schmerzen treffen würden, doch dann drehte ich mich verwundert um, und mein Alptraum der letzten Nacht wurde war. Remus wurde von dem Cruciatus-Fluch gefoltert. Er zuckte unter der Macht des Fluches, die Narben, die seit letztem Vollmond fast nicht mehr zu sehen waren, rissen wieder auf, und Tränen liefen ihm über seine Wangen, und vermischten sich mit dem Blut. Ich ging auf die Knie, und versuchte, Moony an mich zu drücken, doch er zuckte so stark, ich konnte ihn nicht festhalten. Schreie verließen seinen Mund.

,,Vater hör auf!'', schrie ich ,,Sieh doch nur, was du mit ihm machst!''

James und Fleamont Potter kamen mir zur Hilfe, Prongs hockte sich wie ich neben Remus. Mr. Potter versuchte die Situation mit Worten zu klären, doch ich kannte meinen Vater gut genug um zu wissen, dass das nicht klappen würde. Noch einmal versuchte ich Remus an mich zu drücken, und diesmal gelang es mir. Ich hielt es nicht mehr aus.

,,Vater, foltere mich, aber lass Remus in Ruhe!''

Er reagierte nicht.

,,Vater!'' Nun richteten sich seine schwarze Augen auf mich. Augenblicklich hörte Moony auch zu zucken.

,,Sirius, ich versuche uns zurück zu apparieren, aber du musst deinen Vater kurz ablenken!'', raunte Mr. Potter mir zu. Ich nickte.

,,Vater! Los! Benutze den Cruciatus! Ich stehe genau hier!'', rief ich ihm zu.

,,Okay'', brüllte mein Vater zurück.

Ich sah noch wie Remus seine Augen öffnete- braungrün- sie direkt in meine starrten, und dann landete ich in der Hölle der Schmerzen, geleitet von dem Fluch meines Vaters.

Looking for the moonTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon