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In der relativ schmalen Gängen liefen die 20 Gefangenen, in einer Reihe, den Wachen hinterher. An den Wänden konnte Jungkook Eisblumen erkennen und von der gebogenen Decken hingen stetig, wachsende Eiszapfen. 

Inzwischen fröstelnd rieb sich der Jüngste über seine Arme. Er wusste nicht, wie tief unter der Erde sie sich inzwischen befanden, doch wurde es ihm so langsam unheimlich. Die Tropfen, welche nicht froren, gaben einen lauten Hall von sich, sobald sie auf dem Boden aufkamen. Ganz zu schweigen von den Schritten, der Menschen, welche ebenfalls, wie ein Echo, durch das Gewölbe hallten. 

"Es wird immer kälter." - der Rothaarige wusste nicht, ob sein Bruder es zu ihm gesagt hatte oder einfach vor sich hin murmelte.

"Alle da rein! Außer Pinki und Rot. Ihr bleibt hier!" - die Wachen waren stehengeblieben und gaben den Blick auf einen halb offenen Raum frei. 

Unsicher standen die anderen 18 reglos da. Auf dem Boden, des Raumes, befanden sich Holzdielen, welche ziemlich brüchig und lose aussahen. An den Wänden hatte sich eine dicke Eisschicht gebildet und man konnte ein leises Plätschern, von Wasser, wahrnehmen. 

"Geht endlich oder müssen wir euch zwingen!?" - leicht stieß die Wache einen der Gefangenen in den Raum, woraufhin dieser unsanft auf dem Boden landete. - "Geht schon. Es wird sich durch Warten nichts Ändern!" - Durch das Laute schreien, des Mannes, hörte man sein gesagtes noch mehrmals, hintereinander, durch die Gänge hallen. 

"Die Bretter werden die Menschen doch unmöglich halten können." - Seokjin beugte sich leicht zu seinem jüngeren Bruder, welcher dicht an ihn gepresst, in einen Nische, stand. 

"Natürlich nicht... Sie müssen doch irgendwann gefroren werden..." - Jungkook sah konzentriert den Menschen dabei zu, wie einer nach dem anderen, langsam und zaghaft, auf die Bretter stieg. Er konnte die Angst der Menschen sehen. Bei jedem Knarzen zuckten sie zusammen und erst nach einigen Minuten liefen sie weiter.

Das Ganze erinnerte den Rothaarigen an das eine Mal, wo er auf dem See gelaufen war, welcher aber erst seit ein paar Tagen anfing zu frieren. Nach einigen Metern hatte er auch immer ein Knacken gehört und sich, aus Angst, irgendwann nichtmehr weiter bewegt. 

Bürger für Bürger lief in den Raum hinein und die Dielen begannen sich immer weiter durchzubiegen. Zum Schluss liefen die beiden, schwachen, Kinder in den Raum. Das Mädchen klammerte sich ängstlich an ihren Bruder, welcher jedoch schwächer als sie wirkte.

"Und was passiert jetzt?" - verwirrt lehnte der Pinkhaarige sich vor. Die Holzdielen hielten die Menschen aus. Sie machten zwar immer wieder leise Geräusche, aber sie hielten stand. 

Ratlos zuckte Jungkook mit den Schultern, bis er durch ein lautes, zersplitterndes Geräusch aufschreckte. Einer der Wachen stand mit einer Axt vor dem halb offenen Raum und schlug mit einem kräftigen Hieb die Bretter durch. 

Mit einem Schreien, welcher durch Mark und Bein ging, stürzten die 18 Menschen in die Tiefe, bis sie mit einem lauten Platschen verstummten. 

Aus Reflex waren die beiden Brüder vorgelaufen und sahen nur noch vereinzelte, wie sie sich gegen die Lähmung, der Kälte, wehren wollten.

"Rot, Pinki! Los!" - an ihren Handgelenken wurden beide von dem Loch, mit dem See, weggezogen und in einen anderen Nebengang gebracht. 

Hier war die Temperatur nur bedingt höher aber es reichte, dass nichtmehr so viele Eisblumen oder Eizapfen zu sehen waren. Mit einem Stoß wurden sie in eine Zelle geworfen. Jungkook landete unvorteilhaft, mit seinem Gesicht, in einer eiseigen Pfütze. Die einzige Wasserversorgung, welche sie vermutlich haben würden. 

Der Ältere hingegen konnte sich noch rechtzeitig fangen und drehte sich um, als die Wachen bereits gehen wollten. - "Warten sie! Wann wird der König spielen wollen?" - Seokjin war ans Gitter gelaufen und sah die Wachen flehend, auf eine Antwort, an.

"Morgen oder übermorgen. Keine Sorge, euch wird später auch ein schnelles Ende widerfahren und dafür müsst ihr auch nichtmehr lange warten. Schont eure Nerven."

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Heute, beim Augenarzt, habe ich zwar keine Tropfen bekommen aber dafür sind meine Augen schlechter geworden -.- ich habe das Gefühl, dass ich irgendwann gar nichts mehr sehen kann -.-

As Cᴏʟᴅ As Iᴄᴇ /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/Where stories live. Discover now