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In einen dicken Mantel gehüllt lief Yoongi in den hinteren Teil des Schlossgartens. Trotz, dass es im oberen Teil, des Schlosses, immer recht warm war, konnte der König nichts an der Außentemperatur ändern.

Um so weiter er sich vom Schloss entfernte, umso kühler und verwildeter wurde der Garten. Man konnte sehen, wie sich die Natur, innerhalb von einem halben Jahr, das zurückhohlte, was man ihr mal genommen hatte. Der einst so prächtig und ordentlich Garten war überwuchert von Dornenbüschen, Rosen, welche kältebeständig gemacht wurden und von Eisblumenmuster überzogen wurden, sowie anderes Grünzeug.

Der Schwarzhaarige bog behutsam und vorsichtig einige der Dornenzweige beiseite, um sich nicht an ihnen zu verletzten.
Eins hatte er definitiv gelernt, so schön wie eine Sache auch sein mag, hat jedes auch seine Schattenseiten.

Sich durch das klein Loch zwängend versuchte er möglichst nirgends hängen zu bleiben, bis er ein deutliches ziehen, um seinen Hals, fühlte. Seufzend löste der König das Band, des Mantels, um seinen Hals und ließ das einzige, was ihn wirklich wärmte, zurück.

Die letzten Meter lief der Schwarzhaarige deutlich schneller, bis er durch eine kleine Rosenmauer durchkroch und letztendlich in einem Pavillon stand, welcher einen perfekten Blick auf den Nachthimmel bot.
In der Mitte befand sich eine der heißen Quellen, welche dafür zuständig waren Meath zu wärmen und es überhaupt ermöglichten, dass Pflanzen wuchsen.

Noch vor einem halben Jahr, war dieser Ort genauestens zurückgeschnitten worden und leicht zugänglich gehalten. Doch verbot Yoongi, seitdem er ihn verloren hatte, dass hier auch nur noch eine Menschenseele herkam. Er sollte der einzige sein, welcher diesen Ort betreten könne.

Zitternd stellte der König sich näher an den Rand der Quelle und begann sich seine Kleidung abzustreifen. Das ihn hier jemand sehen würde, konnte er ausschließen, zumal man als König sowieso von anderen gewaschen wurde.

Der Ältere legte alles fein säuberlich beiseite, bevor er vorsichtig einen Fuß ins Wasser hielt und wohlig aufseufzte. Wie lange war er schon nicht hier gewesen? Einer Woche? Zwei Wochen? Oder war es doch schon einen Monat her?

Sich gänzlich in das heiße Wasser legend hielt der Schwarzhaarige sich, an einem der glatten Steine, fest, um sich so hinzusetzen, dass alles, bis auf sein Kopf, unter Wasser war.

Den Kopf in den Nacken legend suchte er tastend nach der Kuhle, welche er mit Jimin angefertigt hatte. Dieser ganze Ort gehörte damals ihnen und mit einem Ziehen in der Brust erinnerte Yoongi sich schmerzlich an all die Nächte, welche sie hier verbracht hatten. An all die sanften Küsse und Zärtlichkeiten welche sie ausgetauscht hatten. Lange Nächte, wo sie auf ihren Schlaf verzichtet hatten, um die Zeit genießen zu können.

Mit einer unendlich großen Trauer, in den Augen, drehte Yoongi seinen Kopf in die Richtung, wo die kleine Urne stand. Er erinnerte sich genau an die Stunden, welche er damit verbracht hatte die Eissplitter aufzusammeln und mit Liebe in die Urne, auf das Kissen, zu legen. Der Schwarzhaarige dachte, sie würden ewig zusammen sein. Er hatte den Kleineren immer widersprochen, als er meinte, dass sie nicht unendlich viel Zeit hätten und alles schneller enden könnte, als man sich bewusst sei. Yoongi hielt es nur für dummes Gerede, bis er es am eigenen Leib erfahren hatte. Das Leben war vergänglich und jagte einem immer dann ein Messer in den Rücken, wenn es am schönsten war.

"Bitte lass es einen Himmel geben." - mit Brüchiger Stimme, welche man so gar nicht von ihm kannte, haucht der Ältere dies in die sternenklare Nacht. - "Selbst wenn du für diesen zu gut bist."

Seinen inzwischen wieder viel zu dünnen Körper umarmend, verlor er eine Träne. Hier, bei Jimin, war der einzige Ort, wo die Kälte ihn nicht komplett einnahm. Hier über wiegte der Schmerz.

"YOONGI!!"

Erschrocken zuckte der König zusammen. Er wusste, wer ihn rief, doch hatte er ihm ausdrücklich verboten auch nur in die Nähe, des Ortes, zu kommen.

"Namjoon." - fast sofort war die Kälte wieder komplett zurück und emotionslos richtete der Schwarzhaarige sich auf, blieb mit dem Rücken jedoch zu ihm gedreht als der Diener, kurz darauf, aus dem Dornengebüsch stolperte. Die Kälte wanderte so tief in seinen Körper, sodass er, selbst in der heißen Quelle, zu zittern begann. - "Hast du den Wunsch zu sterben."

"Nein. Ich bin heute aber auch nicht als Diener und Berater hier, sondern als dein bester Freund." - mit einem Hauch von Traurigkeit in der Stimme trat er näher, an seinen besten Freund, heran. - "Du bist schon wieder dünner geworden. Warum isst du denn nicht regelmäßig mit deinem Bruder?"

Die Fragen komplett ignorierend fixierte Yoongi nur einen Punkt vor sich. Er hasste solche Momente. Er würde dem Silberhaarigen niemals was antun, doch sprach er meist das an, was der Schwarzhaarige, tief im inneren, schon längst wusste.

Namjoon setzte sich an den Rand der Quelle, ließ seine Beine in das heiße Wasser baumeln und beobachtete den Jüngeren. - "Du solltest langsam anfangen damit abzuschließen."

"Ach ja. Soll ich auch die erste Person, die du lieben wirst, vor deinen Augen töten." - kaltherzig drehte Yoongi dich zum Älteren um.

"Nein." - den Kopf schüttelnd seufzte er einmal. - "So habe ich das nicht gemeint. Ich kann nur nicht weiter mit ansehen, wie die Person, die damals so viel gelächelt hat, innerlich komplett stirbt."

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Menschen sind irgendwie dumm. Bin ich heute mit einer Freundin unterwegs und wir kaufen so zwei Süßigkeiten und was aus der Backwarenabteilung, um uns dann später irgendwo, zum reden, hinzusetzen. Kommt so ein alter Mann, der hinter uns an der Kasse stand auf uns zu (als wir die Sachen einpacken) und sagt zu uns 'der Einkauf ist ja nicht so gesund'. Dabei mustert der uns noch komplett abwertend. Ich weiß selber das ich keine Topmodelfigur habe, doch kann man sich solche Kommentare doch einfach sparen.

Frauen müssen immer perfekt aussehen, doch typen können hier irgendwie aussehen und wir müssen es so hinnehmen. -.-

As Cᴏʟᴅ As Iᴄᴇ /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/Where stories live. Discover now