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"Was machen wir mit der Bibliothek?" - Hoseok. 

"Die lassen wir so zugemauert, wir müssen nur sicher gehen, dass wir alle Gänge erwischen." - Yoongi.

"Aber was ist mit den Schriften? Die existieren nur einmal. Wenn sie die zerstören haben wir unsere Stärke verloren!" - Hoseok. 

"Ja, und wenn wir sie aufbrechen fallen die Soldaten, wie eine Armada, über uns her!" - Namjoon 

"Außerdem müssen die Soldaten ja irgendwann verhungern und verdursten. Und dann können wir die Gänge wieder öffnen." - Taehyung 

Müde rieb Jungkook sich über die Augen. Es war mitten in der Nacht und er lag in einer dicken, kuscheligen Decke eingemurmelt, wie eine Sushirolle, in der nähe eines Lagerfeuers, wo sich die anderen 5 mit Wachen versammelt hatten. 

"Wir öffnen die Gänge nie wieder." - Yoongis stimme jagte selbst dem Rothaarigen einen Schauer über den Rücken. Das war ein Machtwort.

"A-aber..." - das Feuer warf tanzende Schatten auf das verloren aussehende Gesicht des Prinzen und ließ ihn nur noch trauriger aussehen. 

"Nichts 'Aber'. Das ganze zeigt uns nur, was alles passiert und wir lernen aus Fehlern, Okay." - der Schwarzhaarige blieb selbst den flehenden Augen des Jüngsten gegenüber standhaft. Jungkook wusste, dass der Rosahaarige eine Schwäche Yoongis war, doch war der Drang ihn zu beschützen wohl stärker als ihn glücklich zu machen. 

"Dann werden das ja wieder Marathons, wenn man Nachts was essen will." - sich ein Lachen unterdrückend beobachtete der Rothaarige, wie Hoseok tragisch seine Augen verdrehte. 

Sich langsam aufrappelnd lief der Rothaarige zu der Gruppe vor dem Lagerfeuer. - "Du solltest aufpassen Tae, ansonsten heiratet dein Freund noch sein geliebtes Essen." - kichernd blickte er dem geschockten Lilahaarigen ins Gesicht. 

"Wahrscheinlich mache ich das nach seiner Aktion sogar. Essen ist loyal und verrät einen nicht." - wütend funkelte der Prinz seinen Diener an und rutschte etwas von ihm weg. 

"Hobi, bist du immer noch sauer?" - ein trauriger schleier legte sich auf das Gesicht des Älteren. 

"Du hättest fast meinen Bruder getötet und weißt du was? Ich wäre der nächste gewesen. Sie wollte den Thron und ich wäre nach Yoongi dran, da er keine Kinder hat!" - verletzt stellte der Jüngste sich hin. - "Du hast nicht nur meinen Bruder in Gefahr gebracht sondern auch mich und das für etwas komplett sinnloses!" 

"Es war nicht sinnlos! Du hättest das gleiche gemacht, wenn du deine Familie so zurück bekommen hättest! Außerdem hat sie mir versprochen dich zu verschonen!" - traurig und verzweifelt wurde Taehyung immer lauter. 

"Das glaubst du doch selber nicht!" - spöttisch lachte der Rosahaarige auf. - "Wie du siehst hast du deine Familie nicht zurück, ganz davon abgesehen, dass meine Eltern Monster sind, kannst du das nicht vergleichen! Außerdem hätte sie wohl kaum ihr Versprechen gehalten!" - dicke Drachentränen kullerten aus Hoseoks Augen während er seine Schluchzer herunterschluckte. - "Du bist viel zu naiv... Du hättest mit mir reden könnten, dafür sind feste Freunde da aber nein, du musstest es im Alleingang machen!" 

"E-es tut mir doch leid. Bitte Hobi, beruhig dich." - die Stimme des Lilahaarigen hatte deutlich an Kraft verloren. Er wusste, dass er versagt hatte, doch konnte er es auch nicht rückgängig machen. 

"Weißt du was?! Schieb dir dein 'Es tut mir leid' sonst wo hin!" - stark aufschluchzend rannte der Prinz weg, weg von allen in Richtung Höhle, welche sie über die Nacht bewohnen würden. 

"Taehyung, lauf ihm nach. Sei für ihn da. Nicht so wie unsere Eltern..." - Yoongis sanfte Stimme riss den Diener aus seiner Starre, woraufhin der Jüngere seinem Freund hinterher rannte. 

Seufzend fuhr der Schwarzhaarige die Seiten Jungkooks entlang, welchen er, während des Wutausbruches seines Bruders, auf seinen Schoß gezogen hatte. 

"Er bekommt sich schon wieder ein." - sanft küsste Jungkook die Jawline und Hals des Älteren entlang. 

"Ich hoffe." - die Augen schließend genoss der König die Liebkosungen seines Freundes. Es ließ ihn für den Augenblick alles vergessen was in den letzten Stunden passiert war. 

"Eure Hoheit, ich will euch nicht unterbrechen, doch die Zeit läuft." - einer der Wachen blickte peinlich berührt auf den Boden als er das Pärchen unterbrach. 

"Natürlich." - Sich wieder richtig hinsetzend legte er einen Kopf auf die Schulter des Jüngeren. - "Von der Bibliothek gehen die Gänge in einem Dodekagon* auseinander und verteilen sich im Schloss, verbindend mit den anderen Gängen." 

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Lesenacht 5/9 <3

*Das Zwölfeck oder Dodekagon ist eine geometrische Figur und ein Vieleck (Polygon) mit zwölf Ecken und zwölf Seiten.

As Cᴏʟᴅ As Iᴄᴇ /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/Where stories live. Discover now