Die Erste Begegnung und ihre Folgen

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2. Die erste Begegnung und ihre Folgen

Hogwarts hatte sich kaum verändert. Noch immer hingen die selben Portraits an den hohen Steinwänden. Die Gesichter darin lächelten und winkten ihm entgegen. Andere wiederum hießen ihn Willkommen und fragten ihn, wie es ihm ginge. Sie wanderten von einem Bild ins Nächste und folgten ihm, während er die Eingangshalle betrat. Es fühlte sich tatsächlich an, als würde er nach Hause kommen. Harry kannte diese Mauern, besser als seine Westentasche. Nichts hatte sich hier verändert. Er erkannte nicht eine Veränderung, die der Wiederaufbau Hogwarts hätte hinterlassen können. 

Als er Hogwarts Damals zum 1. Mal betreten hatte, hatte das sein Leben völlig verändert. Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben Freude empfunden. Aufrichtige Freude. Er hatte Freunde gefunden, die keine Angst vor seinem Cousin Dudley hatten. Vor ihm hatte die wunderbarste Welt gelegen, die er bis Heute nicht missen wollte. Auch Damals waren Alle wegen ihm aus dem Häuschen gewesen. Harry war das Kind gewesen, dass Voldemort überlebt hatte. Wobei er damit überhaupt nichts zu tun gehabt hatte. Diese Macht war allein von seiner Mutter gekommen. Sie hatte ihn mit ihrer Liebe, das Leben gerettet. 

Es war merkwürdig, aber es fühlte sich tatsächlich wie Früher an. Die Aufregung, das Staunen... dabei waren so viele Jahre vergangen. Alles hatte sich verändert. Die Zeit hatte sich gewandelt und er war kein kleiner Junge mehr. Und er war nicht so Stark wie diese Mauern. Der Krieg hatte seine Spuren hinterlassen. Niemand, außer die Todesser und Blaise wussten, wie grausam er geworden war. Es machte ihm nichts aus, einen Anhänger Voldemorts mit einem Wimpernschlag umzubringen. Er tat es mit einem Augenzwinkern, wenn es sein musste... Grausamkeit war das Einzige was Voldemort bei ihm hinterlassen hatte. 


Harry schloss seine Augen und verdrängte seine Gedanken. Er wollte nicht, das sie ihn hier und jetzt heimsuchten. Er war ein Anderer, ja, aber tief in sich steckte auch noch der kleine Junge der Hogwarts über alles geliebt hatte. Allein der Duft von Stein und alten Büchern ließ ihn lächeln. Er hatte diesen Ort vermisst. Alles hier wirkte so vertraut und bekannt, als wäre er nie fort gewesen. Dabei lagen gute 6 Jahre dazwischen.

Plötzlich spürte Harry die Anwesenheit eines anderen Zauberers. Von ihm ging keine böse Macht aus, weswegen Harry sich nicht sofort zu ihm wandte. Um diesen Instinkt zu lernen, hatte er Jahre gebraucht. Mittlerweile machte es ihm keine Mühe mehr. Es war zur Gewohnheit geworden seine Umgebung im Auge zu behalten. Aber was er jetzt spürte, kam ihm genauso vertraut vor, wie die Wände, die ihn hier umgaben. Dieser Zauberer war mächtig. Seine Aura war Kühl und Dunkel. Aber er war kein Todesser... nicht mehr. In der nächsten Sekunde, beschleunigte sich auch schon sein Herzschlag, als er die ihm immer noch bekannte schwarze Robe sah. Als er in dieses blasse Gesicht sah, das genauso erstarrt wirkte, wie Harry.

Er war es! Er war es wirklich! Severus Snape stand am oberen Treppenabsatz, der hinunter zu den Kerkern führte. Seine Augen zeigten Überraschung, aber auch Verwirrung. Harrys Puls beschleunigte sich und er hätte schwören können, das dass Geräusch seines Herzschlages, von den Wänden widerhallte. 

"Potter." Bei Merlins Bart. Diese Stimme! Sie hatte sich um keine Oktave verändert. Sie klang immer noch genauso gleichgültig und kühl, wie eh und je. Und sie jagte ihm immer noch eine Gänsehaut ein. Verdammt, er hatte nicht damit gerechnet, Snape heute wieder zu sehen. Er war nicht mal Ansatzweise darauf vorbereitet.

Snape hatte sich kaum verändert. Er trug noch immer seine schwarze Robe. Seine schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, was die Haut darunter gespenstisch blass wirken ließ. Seine Augen dagegen strahlten in einem satten Schwarz. Sie musterten Harry und wirkten Ausdruckslos, dabei spürte Harry deutlich, wie aufgewühlt der Zauberer war. Ihm ging es nicht anders. Er konnte nicht glauben, das sie sich ausgerechnet Heute wieder sahen. Nach all der Zeit. Harry versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sich zu beruhigen.

"Professor..." Sagte Harry viel zu unsicher. Er hatte keine Ahnung was er tun sollte. Diese Begegnung war so unvorhergesehen, das es ihm den Wind aus den Segeln nahm.
"Sie sind Früh dran, Potter." Das klang genauso, wie Harry es erwartet hatte. Er kannte keine zweite Person, die allein mit seine Stimme klar stellte, das er hier nicht Willkommen war. Das war durch und durch, der Snape den er kannte. Aber was ihn verwirrte, war die Tatsache, das Snape anscheinend von seiner Einladung gewusst hatte. Kannte er auch den Grund? Soviel wie er wusste, unterrichtete Snape auch Verteidigung Gegen die Dunklen Künste. Sicher war er nicht begeistert davon, das ausgerechnet er, Harry Potter, den Posten übernehmen sollte.
Er wirkte zwar nicht gereizt, aber Harry kannte seinen ehemaligen Lehrer gut genug, um zu wissen, was er davon hielt. 

Nach so langer ZeitWhere stories live. Discover now