Nervensägen und andere Schwierigkeiten

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4. Nervensägen und andere Schwierigkeiten

Harry lehnte sich zurück und betrachtete sein Werk. Innerhalb einer Woche hatte er es geschafft, sich so einzurichten, das er sich wohl fühlen konnte. Seine Koffer waren ausgepackt und seine Sachen verstaut. Die Hauselfen hatten sogar persönliche Dinge eingepackt, wie zum Beispiel, Bilder seiner Eltern, oder die von Ron und Hermine. Die Bilder von seinen Freunden blieben jedoch, wie immer in seinem Koffer. Er hatte sie immer bei sich, so war es, als wären sie noch bei ihm. Zuhause lassen konnte er sie nicht, auf stellen aber genauso wenig. Er brachte es nicht fertig sie anzusehen. Der Schmerz saß einfach zu tief.

Um sich abzulenken, schaute er sich in seinem Wohnzimmer um. Was man mit ein paar Zaubersprüchen alles anstellen konnte war erstaunlich. Er liebte es zu zaubern, gerade wenn es um sowas ging. Für eine Person war das Wohnzimmer sehr groß, sodass er sich mit etwas Zeitaufwand einen zweiten Arbeitsplatz geschaffen hatte. Direkt vor dem schönen Panoramafenster, von wo aus man einen tollen Blick auf den See hatte. Vom Schreibtisch aus, konnte man direkt auf eine schwarze Couchlandschaft sehen. Harry gestand, das er sie mit einem Ausdehnungszauber vergrößert hatte. Er war groß geworden, da reichte kein Zweisitzer mehr. Abgesehen davon, mochte er es gemütlich.

Im Kamin, auf der linken Seite, brannte ein Feuer. Darauf standen die Bilder seiner Eltern und eins von Dumbledore. Dieser hatte ihn auch schon besucht und Willkommen geheißen. Dann hatte er angefangen von irgendwelchen Begebenheiten zu reden, die kommen würden und das Harry seine Chance ergreifen sollte, sobald sie sich ergab. Was auch immer das zu bedeuten hatte. Aber so kannte man Dumbledore, er sprach gern in Rätseln.

In drei Tagen würden die anderen Lehrer eintreffen und zwei Tage darauf,  auch die Schüler. Harry konnte es kaum erwarten, das der Unterricht los ging. Er war richtig nervös deswegen. Er hatte sich viele Gedanken darüber gemacht, wie und was er tun wollte. Vielleicht würde er sich noch ein okay von McGonagall holen müssen, aber seine Vorbereitungen waren soweit abgeschlossen. Harry musste lediglich herausfinden, wo die einzelnen Klassen im Stoff stehen geblieben waren, damit er dort wieder ansetzen konnte. Er würde Einiges am Unterricht verändern. Mehr Praxis, weniger Theorie, nur so lernten Schüler auch, mit den Zaubern umzugehen. Je öfter die Schüler einen Fluch, oder einen Bann aussprachen, um so einfacher würde es für sie werden, ihn auszuführen und zu beherrschen. Bis dahin war aber noch eine Menge Zeit. Was also machte er bis dahin?

Kingsleys Bericht war fertig und abgegeben. Der Zaubereiminister freute sich über Harrys Entscheidung. Als hätte er das Ganze nicht mit McGonagall geplant gehabt. Harry war sich sicher, das die Zwei unter einer Decke steckten. So viel zum Thema, er sei der Beste Mann in Kingsleys Reihen und das er unersetzbar wär! Er hatte auch keine Ahnung was McGonagall und der Minister vorhatten. Warum sie unbedingt wollten das er in Hogwarts blieb. Das die Schule in Gefahr war, schloss er sofort aus, da sie gut bewacht wurde und Kingsley dafür noch zu locker drauf war. Hatte es vielleicht doch etwas mit Snape zu tun? Aber wenn ja, was sollte dann dieses Versteckspiel? Er würde Snape eigenhändig nach Askaban bringen, egal ob er wegen ihm Herzklopfen bekam oder nicht. Wenn er es war, der Hogwarts schaden wollte, würde Harry ihn aufhalten. Das war sein Job... und was er dachte war totaler Blödsinn. Wie kam er nur auf solche Gedanken?

Harry beschloss ein bisschen spazieren zu gehen. Er würde Jasper, seine zweijährige Schneeleule, die Eulerei zeigen und hoffen das sie ihm nicht böse sein würde, weil sie hier eine Weile bleiben würden. Anders als Hedwig, war Jasper verwöhnt von ihrem Zuhause in London. Sie hing sehr an ihrem Freigehege. Es stand ihr allein zur Verfügung, weswegen sie kaum eine andere Eule in ihrer Nähe duldete. Harry wusste also nicht, ob sie sich mit den anderen verstehen würde. Zur Not müsste Blaise sie nehmen. Sie liebte Blaise, weil er sie immer mit Leckereien lockte. Jasper sah Hedwig sehr ähnlich, weswegen er sie auch vor zwei Jahren gekauft hatte. Es war aus einem Impuls heraus passiert und seit dem waren sie Partner.

Nach so langer ZeitWhere stories live. Discover now