Missverständnisse und andere Kleinigkeiten

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9. Kapitel: Missverständnisse und andere Kleinigkeiten

Snape lief schon seit einer guten halben Stunde vor Harrys Tür herum. Er hatte einmal geklopft und ein zweites Mal. Doch es rührte sich Nichts. Es gab nicht mal die kleinste Reaktion. Er war schon versucht gewesen, die Tür einfach zu öffnen, doch sein Anstand verbot ihm das. Wo steckte der Junge nur? Wollte er sich nicht mehr mit ihm treffen? Vielleicht hatte Harry seine Meinung geändert und wollte ihn heute doch nicht sehen? Es war nicht ganz okay gewesen, was er sich heute Mittag erlaubt hatte, das gab er zu. Aber er hatte gespürt, das es dem Jungen nicht missfallen hatte. Ihm beschlich ein ungutes Gefühl. Irgendwas stimmte stimmte hier ganz und gar nicht. 

Snape fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Seine Gedanken waren ein einziges durcheinander. Lag es vielleicht doch an heute Morgen? War er zu weit gegangen? Plötzlich hörte er Schritte im Flur und sein Herz fing an schneller zu schlagen. Keine Sekunde später bog ein ziemlich aufgelöster Harry um die Ecke. Er sah blass aus, seine Augen waren rot und geschwollen. Der Junge sah aus, als hätte er den schlimmsten Tag seines Lebens hinter sich. 

"Tut mir leid. Es tut mir furchtbar Leid, ich habe die Zeit vergessen." Sagte der Schwarzhaarige und Snape hob fragend eine Augenbraue. Warum entschuldigte sich Harry? Was stimmte nicht mit ihm? Warum sah er so aufgelöst aus? War er der Grund dafür? 

"Ich..." Der Jüngere biss sich auf die Lippen und Snape verfluchte sich selbst, weil er so sehr darauf reagierte.

"Was?!" Fragte er schroffer, als beabsichtigt. Er wurde wütend. Aber mehr auf sich, als auf den Jungen. Er machte sich hier halb verrückt wegen dem Jungen und dann tauchte er auch noch so bei ihm auf. Snape war ein Erwachsener Mann. Er konnte ein Nein akzeptieren, auch wenn es weh tun würde. Er hatte das nicht gewollt. Er wollte nicht das Harry litt.

"Bitte werde nicht wütend. Ich habe..." Harry hob seinen Zauberstab und öffnete die Tür hinter ihm. Harry wirkte fahrig und seltsam durcheinander. Irgendwie beschlich ihm das Gefühl, das dieses Tränenverhangen Gesicht, gar nichts mit ihm zu tun hatte. 

"Was ist los mit dir?" Fragte Snape, weil er ihn so nicht sehen konnte. 

"Können wir drinnen miteinander reden?" Snape schüttelte mit seinem Kopf. So hatte er sich den Abend mit Harry nicht vorgestellt. Der Junge sah schrecklich aus und wenn er der Grund dafür war, wurde es Zeit, das er ging. Er bekam es mit der Angst zu tun. Hatte er den Jungen doch irgendwie, in irgendeiner Art und Weise verletzt? Wenn Potter mit ihm reden wollte konnte, dass nichts Gutes bedeuten. Oder?

"Erst sagst du mir was los ist!" Diese Unwissenheit machte ihn fertig. Er wusste nicht, ob es an ihm lag oder was Harry erlebt hatte, das er so aussah, wie er aussah. 

"Severus?" Harry sah ihn fragend an. Wieso sah er ihn so an?

"Was?" Fauchte er zurück, weil er mit seiner Geduld am Ende war. Sobald es um Gefühle ging machte er sich zu viele Gedanken. Deswegen wollte er Harry immer aus dem Weg gehen. Doch auch wenn er gerade dieses Gefühl hatte, hielt ihn immer noch irgendwas zurück. Snape spürte, dass etwas sein Herz festhielt und ihn daran hinderte einfach zu gehen. Dennoch behielt er seine kalte Miene aufrecht. In all den Jahren hatte er schließlich gelernt, wie man Gefühle verbarg.

"Es tut mir wirklich leid, das ich zu spät bin." Darum ging es doch gar nicht!

"Wieso willst du mit mir reden?" fragte er den Jungen stattdessen.

„Spuks endlich aus, Potter. Warum willst du mit mir reden?" Harry sah ihn ungläubig an, bevor seine Augen dunkler wurden. Er sah den Zorn in den grünen Augen aufleuchten.

"Severus Snape, wenn du dich weiter so aufführst, kannst du sofort wieder gehen!" Harry war laut geworden, sodass seine Stimme von den Wänden widerhallte. 

Nach so langer ZeitWhere stories live. Discover now