Zweisamkeit

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10.Kapitel: Zweisamkeit

Snape spürte und sah die Veränderung bei Harry. Seine Augen waren dunkler geworden und sein Blick glitt nicht nur einmal über seinen Körper. Bei Merlin, wie gern hätte er seine Hände in dieses schwarze Haar vergraben und diesen wundervollen Mund geküsst? Er war ihm so nah... Es würde keine Sekunde dauern und ihre Lippen wären wieder vereint... Aber Snape hielt sich zurück. Der Junge hatte ein Trauma, auch wenn es gerade eher nach einem anderen Problem aussah. Doch Harry machte es ihm auch nicht leicht. Ständig kaute dieser auf seiner Unterlippe herum, während sein Blick immer wieder über seinen Körper fuhr. Es machte ihn wahnsinnig. Dieser Sehnsuchtsvolle Blick ließ ihn keineswegs kalt. Aber er fand es wichtiger, dass Harry jetzt redete.

Die letzte Stunde war für Snape nicht einfach gewesen. Er hatte überreagiert und das zeigte ihm, das er noch tiefer in der Klemme steckte, als gedacht. Der Junge bedeutete ihm etwas und er wollte verdammt sein, wenn diesem Jungen etwas passierte. Merkwürdigerweise fühlte sich das gar nicht so verkehrt an. Er wollte für den Jungen da sein, ihn beschützen... genau wie Lilly Damals. Aber das hier fühlte sich ganz anders an, als bei Lilly. Weswegen er leicht überfordert und unsicher war. Sie saßen hier, mit einer Tasse Tee in der Hand, weil Snape die Reißleine gezogen hatte. Er wüsste sonst nicht, was passieren würde.

"Danke." Sagte Snape, da Harry ihm ganz offen ein Kompliment gemacht hatte. Aber mehr bekam er nicht über die Lippen.

„Das klang nicht überzeugend." Sagte Harry und sah ihn weiterhin offen an. Musste er ihn so anstarren? Das machte ihn nervös. 

„Es war aber ehrlich gemeint." Das war es wirklich.

„Wenn du das sagst." Snape seufzte innerlich. Er ärgerte sich darüber, das Harry ihn so durchschaute.  

"Ich bin froh das du da bist." Jetzt war es wirklich genug. Snape sah Harry an und sah das funkeln in seinen Augen. Ohne darüber nachzudenken, beugte er sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe.

"Du siehst erschöpft aus." Sagte er und streichelte ein paar der schwarzen Haarsträhnen aus dem blassen Gesicht. 

"Es geht schon." Harry schloss seine Augen und schmiegte sich in seine Handfläche, die jetzt auf seiner Wange lag. Wieder schauten sie sich in die Augen und wieder spürte er dieses ziehen in seiner Brust. Er konnte nicht anders. Er stellte seine Teetasse zurück auf den Tisch und zog Harry wieder an sich. Er streichelte seinen Rücken und küsste seine Wange. Harry seufzte in seinen Armen. 

"Du bist unmöglich." Er konnte das leise Lachen hören, störte sich aber nicht daran, als er Harry etwas von sich schob und ihn dann küsste.

Als wäre es das einfachste auf der Welt, lies er seine Lippen über die von Harry gleiten. Es war keine zaghafte Berührung, denn Snape hatte sich diesen Kuss gewünscht, seitdem er sich Heute morgen von diesen Mund getrennt hatte. Er verlor sich darin und wusste, dass er keine Chance hatte, dagegen anzukämpfen. Der Junge würde sein Leben fordern, seine Seele.

Snape konnte Harry wieder seufzen hören und spürte, wie dieser sich zu ihm lehnte. Er hatte seinen Kuss sofort erwidert. So als hätte er nur darauf gewartet, von ihm geküsst zu werden. Was Snapes Herz schneller schlagen lies. Er wollte mehr, soviel mehr... Doch seine Vernunft hielt ihn zurück und deswegen löste er sich von Harry wieder. Er legte seine Stirn gegen die des Jungen und schaute ihn an.

"Harry..." Der Schwarzhaarige reagierte nicht. Harry rückte nur näher und legte eine Hand in seinen Nacken. Snape wollte etwas zu ihm sagen, doch der Kleine schüttelte mit seinem Kopf. Ganz langsam gab sich Snape geschlagen und zog den Jungen nun gänzlich in seine Arme. Ohne Harry erschrecken zu wollen, zog er ihn auf seinen Schoß. Er wollte ihm so nah wie möglich sein und das war die bequemste Art, das zu erreichen. Mit einem lauten Knurren, vergrub er sein Gesicht an Harrys Hals. Er sollte sich zurückhalten, das wusste er. Aber der Junge machte es ihm auch nicht leicht.

Nach so langer ZeitWhere stories live. Discover now