𝖝𝖛𝖎𝖎. Eloise auf Abwegen, Take Two

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KAPITEL SIEBZEHN
Eloise auf Abwegen, Take Two
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„ELOISE, VERSUCH JETZT, DEIN BEIN DA RÜBER ZU KRIEGEN."

„Ich schaffe das nicht", protestierte Eloise wimmernd und klammerte sich an den Fenstervorsprung unter ihr. Ihr Herz klopfte so schnell, dass sie sich kaum bewegen konnte. „Wag es ja nicht!"

Als Fred seine Hände nach ihr ausstreckte, wäre sie fast zurückgefahren — aber das ging schlecht, weil sie in einem verdammten Fenster feststeckte. „Ich wollte dich da nicht rausschubsen", entgegnete er, fast schon amüsiert. Amüsiert? In einer solchen Situation? „Aber der Schnee müsste doch weich genug se—"

Nein", knurrte Eloise.

„Wo ziehst du mich unschuldigen armen Kerl nur herein?"

Eine äußerst gute Frage. Sie hatte sicher nicht geplant, aus dem hohen, schmalen Fenster der Herrentoilette im Drei Besen klettern zu müssen. Ihr Morgen an diesem Tag hatte viel mehr daraus bestanden, dass sie sich schlecht fühlte. Am letzten Hogsmeade-Wochenende hatte Eloise es besser mit sich selbst vereinbaren können, nicht auf ihren Vater zu hören. Nun jedoch, wo Sirius Black an Halloween desselben Tages eingebrochen war, hatte sie ein paar mehr Gewissensbisse. Sie wollte aber kein großes Tamtam darum machen — alle anderen schienen sich ja nicht daran zu stören und gingen nach Hogsmeade. Also ging sie ebenfalls.

Gerade, als Eloise aufgehört hatte, darüber nachzudenken, dass sie ihrem Vater nicht zwingend hätte versprechen müssen, sich daran zu halten, worum er sie gebeten hatte, sondern lediglich hätte sagen können Ich habe deine Bitte zur Kenntnis genommen (in der entsprechenden Formulierung natürlich), kam sie aus der Mädchentoilette des Drei Besens. In ihren Gedanken schwirrten halbvollständige Liedtexte umher, die sie nicht mehr ganz richtig im Gedächtnis hatte. Sie versuchte das fehlende Wort zu finden, das zu der Melodie und dem Kontext passen könnte.

Und dann passierte es. Sie bog um die Ecke und dort stand er: Ihr Vater, der gerade direkt auf die Toiletten zukam. Dass Eloise gewaltige Panik bekam war ebenso gewaltig untertrieben. Ihre erste Reaktion war die natürlichste: Flucht. Zurück. Raus hier. Doch so sehr sie die einzelne Toilette immer geschätzt hatte, wurde sie jetzt zu ihrem größten Albtraum. Ein Mädchen hatte nach ihr gewartet, richtig... Er würde so enttäuscht sein — klar, er konnte letztendlich nichts daran aussetzen. Eloise tat ja nichts Verbotenes, aber trotzdem. Er hatte sie gebeten, nicht nach Hogsmeade zu gehen, sie hatte Ja gesagt und doch war sie hier.

„El?"

Als Eloise sich frustriert — und dezent verzweifelt — von der Tür zur Mädchentoilette abwandte, stand ihr plötzlich ihre Rettung gegenüber. Groß, rothaarig und übertrieben humorvoll — auf jeden Fall ein Weasley-Zwilling! Sie hatte auch gar keine Zeit, ihn genauer zu betrachten und sich die Fred-oder-George-Frage zu stellen, da sie schon auf ihn zulief und ihn in den Toilettenraum, aus dem er gerade kam, hineinschob. So fest, dass er tatsächlich leicht stolperte. Mit einem lauten Knall schloss sie die Holztür hinter sich und wedelte Fred oder George aufgeregt mit den Händen zurück, damit sie an den Schlüssel kam und abschließen konnte. Mit einem erleichterten Laut lehnte sie ihre Stirn gegen die Tür.

„Äh..." begann der Zwilling hinter ihr. „Die Toilette? Ich hatte mehr von dir erwartet. Ich meine, hier ist es recht groß und geräumig, ja, aber—"

Eloise drehte sich mit funkelnden Augen zu ihm um. Ihre Aufregung flachte erst langsam ab — ihr Adrenalin war immer noch deutlich zu präsent in ihrem Körper. „Pscht", wies sie ihn an. Dann setzte sie ein konzentriertes Gesicht auf und versuchte zu erraten, wer es nun war. Sie war sich nicht sicher, vor wem es ihr peinlicher wäre. Fred oder George?

Never With A Gryffindor ━ Fred Weasley [de]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt