𝖝𝖝𝖎𝖎. Wer zur Hölle ist Robin?

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KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
Wer zur Hölle ist Robin?
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IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN BREITETE SICH FREUDIGE AUFREGUNG IN HOGWARTS AUS. Es war unglaublich, wie Quidditch die Laune in Hogwarts heben (oder senken) konnte. Nach dem Spiel von Hufflepuff gegen Slytherin sank sie bei allen, außer den Slytherins. Professor Snapes Haus führte mit genau zweihundert Punkten, was hieß, dass alles an dem Spiel gegen Gryffindor nach den Osterferien hing, das sehr gut sein mussten, wenn sie gewinnen wollten. Für Hufflepuff war das Turnier dieses Jahr bereits gelaufen.

Doch das war nicht der Grund, warum die Laune am Hufflepuff-Tisch bei Eloises Freundinnen so schlecht war. Selbst Arwen, die in letzter Zeit oft Stimmungsschwankungen hatte, war im Vergleich ein wahrer Sonnenschein. Cedric hatte Grace gesagt, dass sie vielleicht doch lieber Freunde sein sollten (wobei es viel mehr die Begründung, sie sähe aus, als würde sie etwas für Will empfinden, war, die sie auf die Palme brachte), Ophelia würde man liebsten eine Prügelei mit Draco Malfoy anfangen, weil der Hippogreif Seidenschnabel tatsächlich hingerichtet werden sollte (trotz Eloises Bitten an ihren Vater) und Eloise selbst... nun ja.

„Es gibt da diesen Bereich", hatte Grace ihr erklärt. „Du bist noch nicht mit jemandem befreundet und da ist ein gewisses Potenzial. Man nähert sich an und man ist noch nicht so schwer verliebt, dass eine Freundschaft nicht schlimm wäre. Und irgendwann kristallisiert sich heraus, in welchen der zwei Bereiche — Freundschaft oder Liebe — es geht. Du hast dich ins Aus geschossen. Jetzt denkt er: Okay, das hat keinen Sinn, ich such mir lieber eine, die mich auch mag."

„Du kannst es noch retten", sagte Arwen. „Küss ihn auf dem Quidditchfeld, wenn Gryffindor in zwei Wochen spielt. Entweder er freut sich so, weil er gewinnt oder er ist traurig — das sind beides gute Kusschancen."

„Ja, klar", hatte Eloise entgegnet und ihr einen Vogel gezeigt. „Ich stell mich vor alle Leute, habe keine Ahnung, was ich machen muss und werde dann noch abgewiesen."

„Es wäre aber mal was anderes", hatte Ophelia eingeworfen.

Die Sache war die: Eigentlich war nichts anders, aber irgendwie schon. Wenn Eloise davor gedacht hatte, dass er seine Freundinnen genauso behandelte wie sie, stimmte das vielleicht, und das machte den Unterschied so schwer zu erkennen. Es war zum verrückt werden. Letztens hatte sie ihn dabei erwischt, wie er ihr einen nachdenklichen Blick zugeworfen hatte und hatte Graces Stimme in ihrem Kopf gehört: Du kannst es jetzt noch retten. Doch Eloise konnte nicht einfach auf ihn zugehen, so war sie nicht.

„Was ist mit Ostern? Vergiss nicht, dass dieses Wochenende Ostern ist. Ostern ist doch ein schöner Tag", meinte Arwen heute Mittag. „Oder meintest du nicht, sie haben im April Geburtstag?"

„Sie haben am Karfreitag Geburtststag", sagte Eloise. Als sie gehört hatte, dass sie am 1. April geboren worden waren, hatte sie das für einen schlechten Witz gehalten. Scheinbar sagten Geburtstage tatsächlich etwas über die Persönlichkeit aus.

„Oh." Arwen sah nachdenklich aus. „Nein, das ist kein schöner Tag für einen ersten Kuss. Karfreitag rührt mich immer. Traurig, aber doch irgendwie hoffnungsvoll."

„Wieso?", fragte Grace und sagte somit das erste Mal etwas, seit das Thema auf Eloise gekommen war.

„Weil Jesus für uns gestorben ist", erklärte Arwen und Eloise seufzte.

„Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich hoffe einfach, ich mache es nicht schlimmer."

Natürlich machte sie es schlimmer. Und wirklich, sie hatte es nicht geplant. Vielleicht lag es daran, dass sie nach dem Gespräch mit Grace an diesem Nachmittag noch ein bisschen durch den Wind gewesen war.

Never With A Gryffindor ━ Fred Weasley [de]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt