Neuanfang / Dylmas

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Dylan
Es war wieder einmal ein ganz gewöhnlicher Tag gewesen.
Ich war im Büro, hatte Stunden vor meinem Rechner verbracht, sodass meine Augen schmerzten und meine Mutter mir jetzt gesagt hätte, dass sie bald viereckig werden würden, musste das Gemotze meines Chefs ertragen, der mich warum auch immer absolut nicht leiden konnte und sich dagegen sträubte, mich zu befördern, und wurde zu guter letzt wieder einmal von seiner Sekretärin angeflirtet, die einfach nicht verstand, dass ich nichts von ihr wollte.
Sie war eigentlich gar keine hässliche Frau: blonde, lange Haare, braun-grüne Augen, um die 1,70 m groß und schlank gebaut, aber das Problem für mich war, dass sie nun einmal eine Frau war.
Ja, ich war schwul, doch das war sozusagen mein kleines Geheimnis, von dem niemand wusste.

Ich schüttelte den Kopf und lief weiter die Straße entlang, ich wollte nur noch nach Hause und schlafen.

Doch als ich gerade in meine Straße einbog, hörte ich einen Schrei.
Er kam aus einer anderen Gasse, die ich normalerweise immer mied, weil sie dunkel und meiner Meinung nach unheimlich war, aber wenn jemand meine Hilfe brauchte, musste ich wohl oder übel über meinen Schatten springen.

Ich ging mit schnellen Schritten auf den Ort zu und erblickte zwei dunkel gekleidete Personen, die weg rannten. Ich zog scharf die Luft ein, als ich mich weiter umsah und eine Person ca. 10 Meter von mir entfernt auf dem Boden liegen sah.

Ich ließ meine Aktentasche fallen und lief ohne zu zögern auf den Körper zu. Ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte, konnte ich von der Entfernung aus nicht erkennen.

Ich kniete mich neben die Person und drehte ihren Kopf zu mir. Es war ein junger Mann, ca. in meinem Alter, auch wenn er jünger aussah.
Seine dunkelblonden Haare waren blutverklebt und hingen ihm über die geschlossenen Augen. Vorsichtig strich ich sie zur Seite und sah, was ich schon erwartet hatte: er hatte eine Platzwunde.

Ich sah ihn mir weiter an, er musste schon länger hier draußen sein, seine Klamotten waren kaputt und verdreckt und er hatte kleinere Wunden über den ganzen Körper verteilt, außerdem roch er nicht ganz angenehm.
Auch wenn ich ihn nicht kannte, war mir klar, dass ich ihm helfen würde.
Ich rüttelte ganz vorsichtig an ihm.

„Hallo? Kannst du mich hören? Bitte, wach doch auf!"
Er röchelte und öffnete ganz leicht seine Augen. Als er mich sah, zuckte er zusammen und versuchte, sich aufzuraffen.

„Hey, hey, alles ist gut, ich tu dir nicht weh! Kannst du mir sagen, wie du heißt?"

Er öffnete seine Augen ganz und blickte mich zögerlich an, offenbar wusste er nicht, ob er mir trauen konnte.
Also beschloss ich, den ersten Schritt zu machen. Ich hielt ihm meine Hand entgegen. „Ich bin Dylan. Und ich möchte dir wirklich nur helfen."

Er starrte mir mit seinen rehbraunen Augen geradewegs in die Seele hinein. Es hörte sich blöd an, aber irgendwie gefiel mir der Fremde.

„T- Thomas."

Er zitterte und versuchte, mir seine Hand zu reichen, doch die brauchte er um sich am sitzen zu halten.
„Tut dir was weh, Thomas?"
Tolle Frage, Dylan. Also echt, natürlich tut ihm was weh! Jetzt muss er denken du bist der größte Trottel unter Gottes Sonne.

„M- mein Kopf." Thomas flüsterte, als hätte er Angst, jemand könnte ihn hören.
„Verstehe", murmelte ich, „soll ich dich ins Krankenhaus bringen?"
Sofort versteifte sich Thomas.
„Nein."

Das sagte er so laut und deutlich, dass es mich schon fast zusammenzucken ließ.
„Dann komm bitte mit zu mir. Ich kümmere mich um dich!"
Ich hatte gar nicht drüber nachgedacht, wie blöd sich das anhörte, er kannte mich nicht einmal, warum sollte er mit mir kommen wollen?

Wieder starrte Thomas mich mit seinen schönen Augen an.
„M- meinst d- du das ernst?", fragte er mit zitternder Stimme.
„Natürlich!" Ich sah ihn lächelnd an. Auch auf seine Lippen schlich sich ein kleines Lächeln.
„O- okay. Ich komme mit. Eigentlich ist es mir eh egal, falls du vorhast mich umzubringen."

Ich hoffte er würde das als Spaß sagen, aber seine Augen verrieten mir, dass er das zu 100% ernst meinte.
Ich strich ihm über die Wange und flüsterte: „Komm, ich trage dich."

Und das war der Moment, als mir klar wurde, dass ich alles dafür tun würde, um diesen Jungen wieder glücklich zu machen.

Soo, das war's mit meinem ersten OneShot. Ich hoffe, er war soweit okay 😂🙈.
Sorry, wenn ich irgendwas vergesse oder so, bitte korrigiert mich, ich bin noch nicht wirklich sicher auf dieser App 🥴
Danke fürs lesen! 💘

Dylmas/Newtmas OneShots <3Where stories live. Discover now