Broken hearts / Newtmas

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Newt
Das konnte doch nicht wahr sein.
Ich wollte meinen Augen nicht trauen und einfach nur noch wegrennen, ins Labyrinth und dem nächsten Griever einen Kuss geben oder zu den Schlitzern gehen und mir ihre Messer ins Fleisch rammen.

Dort, ein paar Meter vor mir, saßen Thomas und Teresa mit dem Rücken zu mir an einen Stein gelehnt und unterhielten sich. Das wäre kein Problem für mich gewesen, aber es sah absolut nicht nur nach reden aus.
Teresa spielte immer wieder mit ihrem dunklen Haar und drehte es um ihren Finger, während sie sich auf die Unterlippe biss.
Dauernd machte sie Anstalten, Thomas zu küssen, doch er merkte das scheinbar nicht.
Sie wirkten unglaublich vertraut und es sah aus, als würden sie miteinander flirten.

Ich war zufällig vorbeigekommen, doch es interessierte mich schon sehr, was mein Freund da gerade mit dem einzigen Mädchen dieser Lichtung trieb. Ich liebte Thomas, meinen Tommy schließlich über alles.
Wir waren vor ein paar Tagen zusammen gekommen und alles war so super gelaufen, die meisten Jungs hier akzeptierten uns, wir verbrachten viel Zeit miteinander und mir ging es besser denn je, ich war eben verliebt. Doch dann war dieses Mädchen, Teresa, gestern Morgen aus ihrem Koma aufgewacht. Sie hatte mit keinem von uns auch nur ein Wort geredet, aber Thomas war sie beinahe um den Hals gefallen.
Ein Grund mehr, sie nicht gerade zu mögen.

Ich musste nun schon einige Minuten hier sitzen und wie versteinert auf die beiden Person vor mir starren, als Teresa plötzlich ihre Hände auf seine Wangen legte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und mir blieb die Luft weg. Tommy drückte sie von sich weg, drehte sich nach hinten und erblickte mich.
Sofort wurde er käsebleich und starrte mich erschrocken an, ehe er sich aufrichtete.

Er tat einen Schritt auf mich zu, ich ging sofort nach hinten. „Newt.." Seine Stimme klang gebrochen und fast ängstlich.
„Nein. Lass mich in Ruhe." Ich schluckte, das hatte ich eigentlich gar nicht sagen wollen.
„E- es ist nicht das wonach es aussieht...i- ich liebe dich!" Eine Träne kullerte über seine Wange und ich musste den Drang, sie wegzuwischen, unterdrücken.
„Spar's dir." Ich drehte mich nicht noch einmal um, ich lief und lief bis ich nicht mehr konnte. Müde sackte ich zusammen und sah mich um, ich war noch immer im Wald, nur noch viel tiefer als vorher. Normalerweise hätte ich jetzt Angst haben sollen, weil wir die hinteren Teile des Waldes mieden, seit dort einige Jungs verschwunden waren, aber es war mir egal. Es wäre mir absolut gleichgültig gewesen, wenn jetzt irgendetwas auf mich zukommen würde um mich zu töten, meine große Liebe war offensichtlich in jemand anderen verschossen, schlimmere Schmerzen gab es für mich nicht.

Plötzlich hörte ich jemanden schreien.
„Newt? Bitte hör mir zu, Newt!" Es war Tommy. Aber ich wollte nicht mit ihm reden, ich wollte ihn einfach nicht sehen.
Denn das, was ich da eben beobachtet hatte, konnte ich nie mehr vergessen. Ich sah das Bild von Teresas Lippen, die Thomas' berührten, immer wieder vor mich und es bohrte sich in mein Herz wie ein Säbel.

Thomas gab nicht auf und schrie weiter meinen Namen, er kam meinem Versteck immer näher. Doch ich dachte gar nicht daran, mich bemerkbar zu machen. So konnte ich die Zeit, bis Tommy mit mir Schluss machen würde, noch hinauszögern.
Plötzlich, als er bestimmt nur noch einige Meter von mir entfernt war, stoppte das Geschrei. Ich hielt die Luft an, ich wollte nicht, dass er mich sah, aber vielleicht war ihm ja etwas passiert?
Krampfhaft überlegte ich einige Minuten, was ich tun sollte, mein Herz gewann den Kampf.

Vorsichtig, darauf bedacht keinen Laut von mir zu geben, erhob ich mich. Ein kleiner Busch hatte mich bis jetzt gut verdeckt. Ich sah mich um und erkannte Tommy. Er saß an einen Baum gelehnt und hatte die Augen geschlossen, offensichtlich war er vor Erschöpfung eingeschlafen. „Wo bist du nur, mein Engel?", hörte ich ihn leise murmeln.

Dylmas/Newtmas OneShots <3Where stories live. Discover now