Drunk / Dylmas

477 26 20
                                    

Thomas
Ich stand auf einem Hügel und blickte hinab auf ein Dorf voller Zombies. Sie gaben eklige Laute von sich und humpelten durch die Gegend.
Geschockt beobachtete ich sie.
Plötzlich gab es einen Knall und ich spürte einen Schlag auf meinen Kopf.
Als ich mich wiederfand, stand ich mitten auf dem Marktplatz, auf den ich eben gestarrt hatte und war von diesen Gestalten umzingelt. Aber ich war nicht alleine, neben mir standen -ich musste fast lachen- Ki Hong, in einem roten Gewand, Dylan in einem blauen und Will in einem grünen. Sie hatten farblich passende Hüte an und wedelten mit einem Stück Holz in der Luft herum.
„Fasst ihn nicht an, sonst verzaubere ich euch!", schrie Ki Hong einen der Zombies an und steckte ihm dabei seinen Zauberstab fast in die Nase.
Dieser sah sauer aus und grummelte: „Wer seid ihr?!"
Mit gestreckter Brust marschierte Will stolz nach vorne und stellte sich neben Ki Hong. „Wir sind Thomas' gute Feen!"
Verdattert blickten sich die Zombies an und kamen auf mich zu, doch gerade als der erste mich anfassen wollte, ging das Lied „Good Life" los.

Ich sah mich um und stellte fest, dass ich in meinem Bett lag und mein Handy begonnen hatte, zu klingeln. Ich hatte also nur geträumt. Gähnend drehte ich mein Handy um und sah auf das Display, es war Ki Hong.
Was wollte der denn jetzt? Es war halb 2, mitten in der Nacht?!
Ich wollte Dylan wecken und ihn fragen, doch als ich unsere Bettdecke anhob, merkte ich, dass seine Betthälfte leer war.
Und da fiel es mir wieder ein: Mein Freund war mit Ki Hong und Will feiern gegangen und ich war zu Hause geblieben. Ich hoffte, ihnen war nichts passiert.

Ich musste wegen meinem bescheuerten Traum nochmal grinsen und nahm dann den Anruf an. Sofort hörte ich laute Musik und Gekreische im Hintergrund und ein Kichern, dass sich nach Dylan anhörte, gefolgt von einem Rülpsen. Schien, als hätte er sich ordentlich besoffen.
„Hallo? Thomas bist du da?", brüllte Ki Hong in mein Ohr.
„Digga ja, schrei mir nicht das Ohr ab! Ist alles okay?" Wieder hörte ich Dylan kichern und Will lallte irgendwas von behaarten Elefanten.
„Ja, aber die zwei sind so sturzbesoffen und ich bin auch nicht komplett nüchtern. Kommst du uns abholen? Bitte!"
Ich seufzte. Darauf, dass die drei mir jetzt meinen neuen Wagen vollkotzten, hatte ich ehrlich gesagt keine Lust. Aber Dylan hätte das auch für mich getan, also gab ich nach.
„Gib mir zwanzig Minuten."
Ich hörte Ki Hong genervt rufen, dass Dylan ihm sein Handy wiedergeben solle und dann konnte ich die Stimme meines Freundes am anderen Ende der Leitung vernehmen.
„Haaallooooo, das ist lustig, du heißt ja genau wie mein Freund!", hickste dieser ins Telefon. „Äh ja, was ein Zufall", antwortete ich sarkastisch. Dann legte ich auf und stieg aus dem Bett.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Bad war ich nun auf dem Weg in den Club und hoffte innerlich, dass die drei nach dem Telefonat keinen weiteren Shot zu sich genommen hatten. Sonst würde das hier gleich lustig werden.
Ich parkte den Wagen möglichst nah am Eingang und ging in das überfüllt aussehende Gebäude. Der Club hatte erst vor kurzem geöffnet und sah sehr schön modern und ansprechend aus, er war hell gestrichen und über dem Eingang prangte ein großes, leuchtendes Logo.
Drinnen stieg mir der Geruch von Alkohol und einer Mischung aus Schweiß, Parfüm und Rauch in die Nase und ich verzog automatisch das Gesicht. Jep, feiern war irgendwie nicht mein Ding.

Ich bahnte mir einen Weg über die Tanzfläche, eine kleine Blondine tanzte mich an, eine andere wollte mich küssen und die nächste zog an meinem Shirt, also war ich froh, als ich relativ weit hinten Ki Hong, Will und Dylan stehen sah.
Ich musste mir ein Lachen verkneifen als ich bemerkte, dass Ki Hong ein rotes, Dylan ein blaues und Will ein grünes T-Shirt trugen. Fehlten nur noch die Hüte und die Zauberstäbe. Ich schüttelte schnell den Kopf und lief auf das Trio zu.
„Ey Dyl, da kommt so'n Blondie!", rief Will, als er mich erblickte. Seine Wangen waren ganz rot und er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Nun drehte sich auch Ki Hong um.
„Der is voll dein Typ!"
Och ne, offensichtlich hatte er nach unserem Gespräch doch weiter getrunken. Dylan, der mich nun anblickte, klappte der Mund auf.

Dylmas/Newtmas OneShots <3Where stories live. Discover now