Fantalk / Dylmas

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Dylan
„Bist du schon aufgeregt?"
Kayas Augen blitzten nur so vor Vorfreude.
„Wird bestimmt lustig", meinte ich und grinste. Sie tat es mir gleich, wandte sich dann ab und begann, sich mit Dexter zu unterhalten.

Heute war wieder eine Veranstaltung, bei der wir vor unseren Fans interviewt werden würden. Ich mochte solche Interviews, es war immer wieder sehr lustig und ich musste schon sagen, dass mir die Leute vom Maze Runner Cast sehr ans Herz gewachsen waren. Schon schade, dass der dritte und somit letzte Film der Trilogie schon abgedreht war. Ich würde diese Zeit vermissen.
„Ey Dylan, gibt's da draußen eigentlich eine Sitzordnung?", riss Ki Hong mich aus meinen Gedanken.
„Äh-" Ich hatte gar nicht richtig aufgepasst, was mich der Asiate gefragt hatte und kratzte mich nun verlegen am Hinterkopf. Die ganze Situation war mir etwas peinlich.
Auf dem Gesicht meines Kumpels bildete sich ein breites Grinsen und er schüttelte lachend den Kopf. „Warst du wieder ganz woanders mit deinen Gedanken?"
Auch ich musste leicht lächeln und merkte, dass ich rot wurde.
„Wo diesmal? Essen? Dein Hund? Fußball? Oder doch bei deinem Tommy?"

Sofort verdüsterte sich meine Miene.
„Du weißt, dass nichts zwischen mir und Thomas läuft."
Ich rammte ihn etwas zur Seite und ging zu den Toiletten.
„Dylan, warte doch mal!", rief Ki Hong hinter mir und ich meinte, einen Hauch von Verzweiflung in seiner Stimme hören zu können, aber ich setzte meinen Weg einfach fort.

Es war gelogen, seit Beginn des Drehs für den ersten Teil hatte ich für Thomas geschwärmt und relativ am Anfang der Dreharbeiten für den Zweiten hatte ich Thomas meine Gefühle gestanden. Er hatte sich erst kurz zurück gezogen und abgeblockt, aber als ich nicht locker gelassen hatte, hatte ich ihm auch ein Liebesgeständnis seinerseits entlocken können.
Der Grund für sein damaliges Abblocken war der einfache Grund, dass er Angst vor Ablehnung und seinem Outing hatte. Deshalb musste auch die Beziehung, die wir seit dem Tag führten, um jeden Preis geheim bleiben. Zumindest war das Thomas' Ansicht, ich hätte gerne jeder einzelnen Person auf dieser Welt gesagt, dass dieser tolle Mensch nur mir gehörte. Aber mein Freund hatte in seiner Jugend miterlebt, wie einer seiner Freunde sich als schwul geoutet hatte und daraufhin von seinen Eltern verstoßen, enterbt und auf die Straße gesetzt wurde. Daher bestand er darauf, dass nichtmal unsere Familien oder engsten Freunde von der Beziehung erfuhren und Dinge wie zum Beispiel küssen oder Händchen halten in der Öffentlichkeit waren ein No Go. Er wollte nicht einmal mit mir zusammenziehen oder die Fans auch nur ansatzweise glauben lassen, dass zwischen uns etwas laufen könnte.
Aber ich liebte ihn, also war es okay für mich.

Kopfschüttelnd stieß ich die Toilettentür auf. Eigentlich musste ich gar nicht, aber wenn ich jetzt zurück gehen würde, würde ich Ki Hong in die Arme laufen und genau das wollte ich vermeiden.
Seufzend lehnte ich mich am Waschbecken an und sah in den Spiegel.
Die Make Up Artistin hatte gute Arbeit geleistet, meine Haut sah makellos aus und nicht eine Unreinheit war zu erkennen. Ebenso meine Haare, noch waren sie super ordentlich und perfekt gestylt, aber im Laufe des Interviews würden sie sowieso von mir selbst oder meinen Freunden zerstrubbelt werden.

Die Tür, die zur Männertoilette führte, ging erneut auf und ich blickte in dunkelbraune Augen, die zum Teil von goldblondem Haar verdeckt wurden. Thomas. Er sah mich an und auf seinem hübschen Gesicht bildete sich ein kleines Lächeln.
Schnell ging er zu den Kabinen, schielte darunter, ob jemand da war und kam dann, als er sich vergewissert hatte, dass wir allein waren, auf mich zu.
„Alles gut?", fragte er mich und stellte sich mir gegenüber ans Waschbecken.
Zur Antwort nickte ich kurz und musste grinsen, als ich beobachtete, wie eine neue Strähne von Thomas' Haaren sich aus der eigentlich gemachten Frisur löste und ihm ins Gesicht fiel. Verwirrt zog mein Gegenüber eine Augenbraue hoch, ich strich ihm die Strähne ganz vorsichtig aus dem Gesicht, wobei er rot wurde.
Dann fiel mein Blick auf seine Lippen. Sie waren so schön geformt und diese hellrosa Farbe sowie der leichte Geschmack von Vanille, den sie hatten, machten mich wortwörtlich süchtig. Wenn ich könnte, würde ich wahrscheinlich 7 Tage die Woche, 24 Stunden an seinen Lippen kleben, aber wie ich ja schon erklärt habe, war das leider unmöglich.

Ich hörte, wie mein Freund anfing zu lachen und sah ihm wieder in die Augen.
„Ist was?"
Er hörte auf zu lachen und sah mir lächelnd ins Gesicht.
„Irgendwie lustig, ich bin zwei Sekunden hier und du hast direkt wieder Lust, mich zu küssen."
Jetzt musste auch ich lächeln.
„Also erstens ist das ja wohl klar, wenn man so einen Freund wie dich hat und zweitens hast du mich das letzte mal heute früh im Hotel geküsst, das ist viel zu lange her!"
Wie er es oft tat, verdrehte Thomas nun die Augen.
„Dyl, das ist sechs Stunden her!"
„Sag ich ja!"
Ich machte einen schmollenden Gesichtsausdruck, der Tommy wieder zum Lachen brachte. Und ich muss sagen, sein Lachen hörte sich wirklich schön an.
„Krieg ich jetzt einen?"
Herausfordernd sah ich in Thomas' dunkelbraune Augen, Küsse in öffentlichen Räumen brauchten noch einige Überwindung für ihn.

Er seufzte und blickte mich ernst an.
„Du weißt, wie gerne ich das tun würde, Dyl. Ich-"
Ich schüttelte den Kopf, er sollte sich deswegen jetzt nicht schlecht fühlen.
„Ist schon okay, ich versteh das."
Thomas hatte den Kopf gesenkt, ich hob ihn leicht an und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
„Ich geh dann mal, bis gleich."
Ich wandte mich um, zu gehen. Das Interview würde sowieso in ein paar Minuten beginnen und ich musste mich noch bei Ki Hong entschuldigen.

Doch da spürte ich Thomas' Hand auf meiner Schulter.
„Dyl, warte."
Verwirrt drehte ich mich um und sah Thomas an, er schaute mich entschlossen an.
„Was gibt's denn?"
Er nahm meine Hände in seine, holte tief Luft und blickte mich noch einmal an, bevor er sich mir ganz langsam näherte. Ich wusste nicht recht, was das hier werden sollte, vermutlich eine Umarmung als Entschuldigung, aber ich ließ mich darauf ein.

Doch plötzlich spürte ich Thomas' Lippen auf meinen. Warte, was? Er hatte mich einfach so geküsst? Von sich aus? Das war krass.
Es war kein intensiver oder wilder Kuss, einfach ein ganz sanfter, relativ unsicherer, aber ich genoss ihn ungemein.
Viel zu schnell löste sich Thomas wieder von mir und musste augenblicklich anfangen, zu lächeln. Auch mir war es unmöglich, ein Grinsen zu vermeiden.
„Was war das denn?"
Thomas blickte auf unsere Hände, die immer noch ineinander verschränkt waren.
„Also mir hat's gut getan."

Ich runzelte die Stirn.
„Mir auch, aber woher kam der ganze Mut auf einmal? Ich dachte, wir behalten das Versteckspiel bei?"
Thomas hob den Kopf und sah mir ganz tief in die Augen.

„Vielleicht müssen wir das ja bald nicht mehr."

Uhh, soll ich nen Part 2 machen? :)
Btw hii, ja ich bin back xD pünktlich zu Weihnachten. Habt ihr was cooles gekriegt? I hope so ^^
Meinem Arm geht's wieder einigermaßen und da ich jetzt Ferien hab, krieg ich's eventuell auf die Reihe, was vorzuschreiben.
Danke fürs lesen <3

Dylmas/Newtmas OneShots &lt;3Where stories live. Discover now