Fantalk 2 / Dylmas

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Dylan
Ich runzelte die Stirn.
„Was meinst du damit, Schatz?"
Doch Thomas schüttelte nur den Kopf und murmelte schnell, dass ich das Gesagte vergessen solle.
Schulterzuckend öffnete ich die Tür und ließ Thomas zuerst hinaustreten, ehe ich sie wieder schloss und ihm folgte. Er ging ein Stück vor mir, vermutlich mit Absicht. Jetzt nahm er das Versteckspiel wieder sehr ernst.
Am liebsten wäre ich neben ihm gegangen und hätte seine Hand genommen, doch ich riss mich zusammen und folgte ihm, ohne auch nur Anstalten dazu zu machen.
„Okay, ihr könnt jetzt hinter die Bühne. Ben wird euch dann aufrufen, setzt euch am besten einfach in dieser Reihenfolge auf die Stühle", erklärte uns Judy, die Teil vom Team war.
Ich konnte mich nicht entscheiden, mein Herz hoffte, neben Thomas sitzen zu dürfen, doch mein Kopf wollte etwas anderes.
Nervös darüber kaute ich auf meiner ohnehin schon vor Trockenheit verkrusteten Unterlippe herum, während die anderen sich schon aufmachten, hinter die Bühne zu gelangen.
Ich konnte die ziemlich enthusiastisch klingende Stimme eines vermutlich noch etwas jüngeren Mannes durch den Raum hallen hören und eine stickige Welle aus einer Mischung von Schweißgeruch, ziemlich warmer Luft und Fangekreisch stieß mir entgegen.
Mittlerweile hatte der Interviewer wohl auch das Zeichen wahrgenommen, dass er uns nun aufrufen sollte und war sofort in seinem Element.
„Aber meine lieben Damen und Herren, ihr seid doch nicht hier für mich, oderrrrr?"
Als Ki Hong, der vor mir stand, hörte, wie der Typ das „oder" betonte, verdrehte er nur die Augen.
„Nein, ihr seid hier für den brillanten Cast von Maze Runner, also bitte ich nun mit einem großen Applaus den unverwechselbaren Dexter Darden zu mir herein!"
Als Dexter den weinroten Vorhang etwas auseinander zog und mit einem freudestrahlenden Grinsen die Bühne betrat, wurde er von Unmengen an schreienden Fans begrüßt.
„Hallo, Dexter! Machen wir weiter, ich bitte die bezaubernde Kaya Scodelario, die die nicht ganz so bezaubernde Teresa Agnes verkörperte, zu uns hinein!"
Auch Kaya fand ihren Weg hinter die Bühne, so auch Will, Rosa und schließlich auch Ki Hong.
Nun war es klar, dass ich neben Thomas sitzen würde. Er drehte sich zu mir herum und zog scharf die Luft ein, als auch er das realisierte.
„Ich werd mir nichts anmerken lassen", flüsterte ich ihm zu, bevor der immer noch übermotivierte Interviewer fortfuhr.
„Und last but not least möchte ich das beliebteste Duo dieses Films zu uns hereinbitten, Dylan O'Brien und Thomas-Brodie-Sangster!"
Thomas und ich schritten mit einem möglichst großen Abstand auf die Bühne, nun rasteten die Fans komplett aus und schrien sich vor Begeisterung wortwörtlich die Seele aus dem Leib.
Schmunzelnd winkte ich ein paar von ihnen, ging dann aber auf meinen Platz zu und ließ mich zwischen Ki Hong und Thomas nieder.

„Hallo ihr beiden, jetzt sind wir komplett. Geht's euch denn allen gut?"
Während alle anderen die Frage bejahten, sah ich mich in der riesigen Halle um. Überall hingen ziemlich große Lampen, die alles, vor allem die Bühne, in helles Licht tunkten. Darunter standen massenhaft Menschen, manche hielten Plakate mit Aufschriften wie „Dylan I love you", „Newtmas forever" oder „Kaya is the best" hoch, andere filmten und wieder andere fielen vor Freude fast in Ohnmacht.
Es war mir immer noch ein Rätsel, wie man sich über die Anwesenheit von jemandem, der eigentlich einfach nur seinen Job machte, so unglaublich freuen konnte, aber egal wie, machte es mich glücklich.

„Eigentlich ist es ganz einfach, ihr kennt das Spiel, vorne stehen ein paar Männer der Security, stellt euch bei ihnen an und dann könnt ihr eure Fragen stellen", sagte dieser Ben nun an das Publikum gerichtet.
Sofort brach ein riesiges Gedrängel in der Menge aus, was wir nur mit amüsierten Blicken kommentierten.
Schließlich schaffte es ein pickliger, ziemlich groß gebauter, junger Mann nach ganz vorne und begann ohne zu zögern, ins Mikro zu sprechen.
„Hi! Ich habe eine Frage an Kaya."
Die Brünette nickte und bedeutete dem Typ, fortzufahren.
„Findest du Teresas Entscheidung richtig? Also kannst du sie nachvollziehen?"
Kaya nahm ihr Mikro und begann, hineinzusprechen. „Schöne Frage. Es ist schwierig zu beantworten, also zum einen ja, ich kann voll und ganz nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat, aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass es richtig war. Ich glaube, sie hat einfach unüberlegt versucht, das Richtige zu tun und das ist ihr eben nicht gelungen."
Zufrieden grinsend verschwand der junge Mann wieder in der Menge und ein dunkelhäutiges, bestimmt noch minderjähriges Mädchen mit fest zusammengebundenen Haaren trat hervor. In ihren dunkelbraunen Augen spiegelte sich die pure Aufregung.
„Ähm...hi...also ich...ähm...möchte Dylan etwas fragen", stammelte sie, offenbar ängstlich, etwas falsch zu machen.
Ich nickte ihr aufmunternd zu, sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie ihre Frage stellte.
„Mit wem von Cast verstehst du dich am besten?"
Das war eine absolut bescheuerte Frage. Natürlich mit Thomas, aber das würde ich ja jetzt nicht sagen können. Der Blonde neben mir ließ sich nichts anmerken, sondern blickte weiterhin mit seinem aufgesetzten Lächeln in die Menschenmenge.
Ich räusperte mich. „Das ist wirklich schwierig. Ich verstehe mich mit fast jedem vom Cast super gut."
Eine bessere Antwort war mir doch tatsächlich nicht eingefallen. Innerlich ohrfeigte ich mich gerade dafür.
„Aber gibt es vielleicht jemanden, den du mehr magst als den Rest?"
Ich schüttelte nur den Kopf. „Wir mögen uns alle ungefähr gleich gern."
Das Mädchen schien zufrieden zu sein und machte Platz für die nächste Person, die nun eine Frage an Will hatte.

Dylmas/Newtmas OneShots <3Where stories live. Discover now