You deserve to be happy / Newtmas

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Thomas
Eine Woche war nun vergangen seit wir im sicheren Hafen angekommen waren.
Eine Woche ohne Flucht, Todesangst und Streit.
Eine Woche ohne Newt.
Er war tot und würde niemals wieder kommen, ich würde niemals wieder mit ihm lachen können oder auch nur in seine Augen sehen.
Er war gegangen bevor ich realisieren konnte, wie viel er mir bedeutete.

Ich beobachtete wie die Sonne langsam vom Himmel verschwand und der Horizont einen orangenen Farbton annahm.
Es war ein wunderschöner Sonnenuntergang, doch ich fühlte mich so leer. So gefühlslos. So kalt.

„Hey Thomas." Ich erkannte Minhos Stimme.
Der Asiate ließ sich neben mir nieder und musterte mich mit einem besorgten, mitfühlenden Blick.
„Pfanne hat gesagt du sollst was essen. Du hast krass viel abgenommen."
Ohne ihn anzusehen antwortete ich, dass ich keinen Hunger habe. Meine Stimme klang dabei genauso gebrochen wie ich mich fühlte.

„Thomas...ich vermisse Newt auch. Aber du kannst deine Gesundheit deswegen nicht aufs Spiel setzen."
Er wollte mir seine Hand auf die Schulter legen, doch ich stieß sie weg. Er seufzte.
„Bitte komm mit. Ich will nicht auch noch meinen zweiten besten Freund verlieren."
Ich schüttelte nur trotzig den Kopf.
Tränen stiegen mir in die Augen und verschwammen meine Sicht.
„Ich vermisse ihn so sehr, Minho."
Meine Stimme war eher ein verzweifeltes Krächzen, aber der Asiate verstand mich.

Minho legte wieder eine Hand auf meine Schulter, diesmal ließ ich es zu.
„Ich vermisse ihn auch, Thomas. Aber bitte komm jetzt mit mir."
Eigentlich wollte ich nicht, aber ich nickte.
Zusammen gingen wir zu den anderen.

Ich bekam viele mitleidige Blicke zugeworfen, doch ich ignorierte jeden einzelnen gekonnt.
Mitleid war das letzte, das mir jetzt helfen würde.
Gemeinsam mit Minho setzte ich mich an einen Tisch und Pfanne brachte mir etwas zu essen. Er setzte sich mir gegenüber und musterte mich bedrückt.

„Starr mich nicht so an, Pfanne."
Der Koch räusperte sich. „Du musst anfangen, mit Newts Tod abzuschließen. Wenn du in Trauer versinkst, machst du dich nur selbst kaputt."
Wütend blickte ich ihn an.

„ICH TRAUER WIE ICH WILL UND WIE LANGE ICH WILL!"
Ich stand auf und ging, ohne auf die anderen zu achten, zu meiner Hütte.
Minho und Pfanne riefen mir nach, aber ich drehte mich nicht um.

Ich schmiss mich auf mein Bett und sofort stiegen mir Tränen in die Augen.
„Warum lässt du mich hier allein, Newt?", hauchte ich.
Ich starrte die hölzerne Wand an und dachte an meinen besten Freund. An diese ganz besondere Beziehung zwischen uns beiden. An die schönen und an die traurigen Momente mit ihm. An seinen Tod.

Ich fing an zu schluchzen und schlug heftig gegen die Wand, so heftig, dass sie fast kaputt ging.
Mit rot geweinten Augen betrachtete ich meine geschwollene, pochende Hand. Ich hätte gerne geweint, weil sie so weh tat, doch das tat sie nicht.
Der Schmerz kam von innen und war viel intensiver als ein mickriger Schmerz in meiner Hand.

Meine Tür wurde geöffnet und ich konnte das besorgte Gesicht von Brenda erkennen.
„Thomas, ich...Minho hat mir alles erzählt. Das tut mir so leid für dich. Aber ich kann dir helfen."
Sie versuchte zu lächeln, aber es sah mehr als gequält aus.
„Und wie bitte willst du das anstellen? Newt wiederbeleben?", antwortete ich sarkastisch.
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich habe schon viele wichtige Menschen verloren, ich helfe dir darüber hinweg zu kommen."
Brenda kam zu mir und setzte sich neben mich.
„Warst du in ihn verliebt?", fragte sie plötzlich und musterte mich durchdringend.

Aus Reflex verneinte ich ihre Frage, wobei ich mir da seit seinem Tod nicht mehr sicher war.
Ich vermisste ihn einfach zu sehr und hätte gerne gewusst, wie es sich angefühlt hätte, seine Lippen auf meinen zu spüren.
Hieß das nun, dass ich ihn mehr als nur mochte? Ihn liebte?

Dylmas/Newtmas OneShots <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt