°Chapter 63°

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Als ich am nächsten Tag mit dem Motorrad in die Schule fuhr, beobachtete ich Masters, wie sie in ihrem Büro saß und komplett fertig aussah. Sie wirkte müde und abgekämpft, noch dazu wirkte sie verheult.

Ich zog den Schlüssel von meinem Motorrad und stieg ab. Meinen Helm ließ ich noch kurz drauf, das Visier war verspiegelt, also konnte mir niemand erstmal in die Augen gucken. Ich brauchte noch einen Moment, um meine kalte Maske aufzulegen.

Mit meinem Handy in der Hand lief ich also in das Schulhaus, nahm aber trotzdem wahr, wie auch Masters in dem Moment aus ihrem Büro kam und wir beinahe aufeinandertrafen.

Plötzlich kam Tatjana auf mich zu gerannt und ich verdrehte die Augen.

,,Jamie, weißt du was?", fragte sie mit ihrer nervigen Stimme und ich bekam jetzt schon einen Reiz zum Kotzen. ,,Dass es erst kurz vor acht ist und du es schaffst, mir jetzt schon so auf den Sack zu gehen, dass ich Morde begehen könnte? Ja, das weiß ich, leider. Ich merke es gerade.", brummte ich.

,,Ich habe heute Geburtstag.", meinte sie und ich rollte die Augen, was sie natürlich nicht sah. ,,Schön für dich Tatjana.", brummte ich und wollte weiterlaufen. Es verwirrte mich, dass Masters angehalten hatte und uns zu belauschen und zu beobachten schien.

,,Nein, warte.", Tatjana hielt mich am Arm fest und ich gab sofort ein Würggeräusch von mir. Schnell schüttelte ich ihre Hand ab. ,,Fass mich nicht an.", knurrte ich. ,,Zieh mal deinen Helm ab.", meinte sie und ich runzelte die Stirn. Seufzend zog ich meinen Helm ab und hielt ihn in der linken Hand.

,,Sieh mich an.", meinte sie und sofort wusste ich, worauf das hinauslief. Deswegen lauschte Masters auch wahrscheinlich und plötzlich begann auch der Rest um uns herum aufmerksam zu werden.

Schnaubend hob ich den Blick und sah Tatjana in die Augen.

Es passierte rein gar nichts.

Ich warf den Kopf in den Nacken und atmete erleichtert aus. ,,Thank God Junge, Junge, wärst du meine Seelenverwandte, ich würde mich freiwillig erhängen.", seufzte ich erleichtert und alle begannen zu lachen.

,,Aber... Das kann nicht sein... Du musst mein Seelenverwandter sein...", meinte Tatjana nun entsetzt. Ich lachte. ,,Wann checkst du es endlich? Du bist unter meinem Niveau und wir sind alles andere, als seelenverwandt. Und jetzt hopp, geh deinen Seelenverwandten suchen und richte ihm mein Beileid aus.", meinte ich dann kopfschüttelnd.

Tatjana zog ab.

Alle lachten und mein Blick glitt zu Masters. Sie schüttelte den Kopf und ich wusste, dass sie einerseits entsetzt darüber war, wie ich gerade mit Tatjana umgesprungen war, aber andererseits sich auch köstlich amüsierte, da sie Tatjana genauso wenig leiden konnte, wie Kyle und ich.

Plötzlich schlugen die Türen des Haupteingangs laut krachend auf und zwei bullige Männer kamen reingestürmt. Sofort sah ich, dass sie auf Masters zuliefen.

So schnell ich konnte legte ich die Entfernung zwischen Masters und mir zurück und war schützend bei ihr.

,,Dien Vater hat ein paar Schulden hinterlassen, Kleine...", knurrte einer der Männer, doch bevor er Masters nur anfassen konnte, schob ich mich dazwischen und reckte mit knirschendem Kiefer das Kinn hoch. ,,Bleib gefälligst weg von ihr.", knurrte ich und der Mann begann zu lachen.

,,Siehst du das? Ein kleiner Junge will sie schützen. Süß.", meinte er zu dem anderen Mann. Ich blieb stehen und sah ihn herausfordernd an. Plötzlich flog mein Kopf zur Seite und ich spürte einen widerlichen Schmerz im Kiefer. Der Typ hatte mir eine reingehauen.

Ich lachte leicht und schmeckte Blut von meiner Unterlippe.

In der nächsten Sekunde hatte ich meinen Helm abgelegt, ausgeholt und dem Typen volle Kanne ins Gesicht gedroschen. Er taumelte zurück und hielt sich den Wangenknochen.

,,Ich sagte, bleib weg von ihr.", knurrte ich und knackte mit meinen Fingerknöcheln. Dann schubste ich den Typen zurück und verpasste ihm den nächsten Hieb. Er versuchte auch, mich zu treffen, doch ich wehrte ihn ab.

,,Jamie!", kam es da schrill von Masters und ich wirbelte herum. Dadurch landete der Typ einen Treffer gegen meine Schulter, aber ich schlug meinen Ellenbogen mit Wucht nach hinten und knockte ihn für einen Moment aus.

Der andere Typ war viel zu nah an Masters gekommen. Ich packte ihn an der Schulter, riss ihn von ihr weg und verpasste ihm auch einen Hieb ins Gesicht.

Nach zwei weiteren Hieben kam der andere langsam wieder zu sich.

,,Verpisst euch.", knurrte ich. Sie erhoben sich und liefen schnell weg.

,,Weißt du, wer das ist?", hörte ich dabei den Einen fragen. ,,Der Bower-Junge. Wir haben keine Chance mehr an sie ranzukommen, wenn sie jemanden bei sich hat, der bald ein ganzes Imperium leitet. Und das ist die Firma.", schnappte der Andere.

,,Geht es dir gut?", fragte ich an Masters gewandt und sie nickte ein wenig verstört. ,,Danke...", murmelte sie dann widerwillig. ,,Ich habe dir gesagt, dass wir Freunde bleiben können.", erwiderte ich, auch, wenn es sich wie Säure in meinem Mund anfühlte. Sofort funkelte sie mich wütend an. ,,Und ich habe dir gesagt, du kannst dir das in den Arsch schieben.", fauchte sie und stolzierte an mir vorbei.

Ich seufzte, nahm meinen Helm und wischte mit dem Ärmel das Blut von meinem Mund.

Ich hatte mich gerade wirklich für Masters mit zwei Typen, die wahrscheinlich kriminell waren, geprügelt. Halleluja, dieses Mädchen würde irgendwann mein Tod sein.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWhere stories live. Discover now