°Chapter 71°

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-Jamie-

Nachdem Kyle mich zuhause abgesetzt hatte, eilte ich rein und schnappte mir meine Schlüssel.

,,Sammy?", rief ich laut und es dauerte geschlagene zwei Sekunden, bis mein Bruder oben am Treppengeländer vor seinem Zimmer erschien. ,,Jamie!", kam es freudig von ihm und er kam die Treppe runtergepoltert. Er sprang in meine Arme und ich fing ihn auf, bevor er gegen meine Wunde prallen konnte.

,,Wollen wir einkaufen gehen?", fragte ich und Sam nickte heftig.

Unsere Mutter kam aus dem Salon. ,,James, wie geht es dir?", fragte sie und ich war ein wenig überrascht, als sie mich sanft umarmte. Scheinbar hatte mein fast Verbluten plötzliche Mutterliebe bei ihr ausgelöst.

,,Mir geht es ganz gut, Mum. Ich habe es nur noch mehr mit Masters verbockt und will mich deswegen ablenken.", erwiderte ich und erwiderte dabei die sanfte Umarmung. Meine Mutter nickte. ,,Was möchtest du denn machen?", fragte sie und strich Sam eine Strähne aus der Stirn. ,,Ich wollte in den Center gehen und habe mir überlegt, dass Sam ja vielleicht mit will.", meinte ich und meine Mutter nickte wieder.

,,Ja, ich will!", rief Sam und ich zuckte zusammen, da er direkt neben meinem Ohr war und so rumbrüllte. ,,Dann habt viel Spaß und passt auf euch auf. Vor allem du auf deine Wunde, James. Und benimm dich, Samuel, dein Bruder ist nicht in der Verfassung, rumzutollen.", plötzlich hauchte meine Mutter mir einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte und küsste sie auf die Stirn.

,,Darf ich vorne sitzen, Jamie?", fragte Sam bettelnd und ich nickte. Dann nahm ich die Sitzerhöhung von ihm aus dem Schrank und steckte mein Portemonnaie in die Tasche meiner Jogginghose. Meine Schlüssel hielt ich mit der Sitzerhöhung in einer Hand.

Wir verließen unser Haus und ich öffnete mein Auto. Schnell machte ich die Sitzerhöhung auf den Beifahrersitz und setzte Sam darauf. Er schnallte sich an und ich schloss die Tür. Schnell lief ich um das Auto herum und setzte mich auf den Fahrersitz.

,,Weißt du, dass ich in fünf Jahren auch schon meinen Führerschein machen kann?", fragte mich Sam begeistert und ich lächelte, während ich losfuhr. ,,Das ist toll, Sammy.", murmelte ich dann und er nickte heftig. ,,Gehst du dann mit mir mein erstes Auto kaufen?", fragte er und ich nickte sofort. ,,Versprochen?", fragte er und sah mich aus seinen großen blauen Augen an. ,,Ja, versprochen.", erwiderte ich und er strahlte, wie ein Honigkuchenpferd.

Plötzlich blitzten Bilder aus meinem Traum auf.

,,Ich liebe dich.", flüsterte Masters, während sie mich aus großen Augen ansah. ,,Ich liebe dich.", wisperte ich und beugte mich wieder runter. Unsere Lippen landeten hungrig aufeinander und sie krallte sich in meine verschwitzten Haare. Langsam senkte ich meine Lippen auf ihren Hals und saugte an diesem. Gleichzeitig stieß ich meine Hüften nach vorne. Masters stöhnte laut und warf den Kopf in den Nacken.

,,Ich will nur noch dich, für den Rest meines Lebens...", keuchte sie und zog an meinen Haaren.

,,Oh, Baby... Ich liebe dich...", wisperte ich. Sie krallte sich in meinen Rücken und begann diesen zu zerkratzen. ,,Und ich will auch nie wieder jemand anderen, als dich.", versprach ich ihr leise und senkte meine Lippen wieder auf ihre.

,,JAMIE!", ich erwachte schlagartig wieder in die Realität und sah nach vorne. ,,Ja?", meinte ich, nachdem ich mich geräuspert hatte. ,,Es ist grün.", Sam zeigte auf die Ampel und ich drückte das Gaspedal runter.

,,Worüber hast du nachgedacht?", fragte Sam mich und ich seufzte. ,,Nur über Kaici.", murmelte ich dann und starrte stur auf die Fahrbahn. ,,Was ist passiert, dass du zu Mum meintest, dass du es bei ihr noch mehr versaut hättest?", fragte er und ich presste die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen.

,,Wir waren ja zusammen im Krankenhaus...", begann ich und sah Sam im Augenwinkel nicken. Mum und Dad hatten es ihm schonend beigebracht, als sie dann endlich nach Hause gekommen waren.

,,Ich war dann eifersüchtig, weil sie im Krankenhaus die ganze Zeit mit einem anderen Typen telefoniert hat. Zwar sind die Beiden nur befreundet, aber ich war trotzdem eifersüchtig. Und dann bin ich zu ihr rüber gegangen und habe mich über sie gebeugt. Wir haben erst rumgeknutscht und naja, ich wusste eben, dass sie nicht nein sagen würde, wenn ich wirklich anfangen würde. Und ich war wütend und eifersüchtig, also wollte ich zeigen, dass sie mir gehört. Wir haben miteinander geschlafen und danach haben wir gekuschelt und sind so eingeschlafen. Heute Morgen war sie dann wieder sauer, weil sie meinte, dass ich genau wusste, dass sie nicht nein sagen würde und dass ich von ihren Gefühlen mir gegenüber wusste. Sie meinte, dass ich sie ausgenutzt hätte, um meine Macht zu zeigen und mich daran, sie zu besitzen, aufgegeilt hätte.", erzählte ich meinem kleinen Bruder und er hörte schweigend zu.

,,Also wolltest du einfach dein Ego besänftigen und hast deswegen mit ihr geschlafen und jetzt ist sie sauer.", meinte Sam und ich schnaubte. ,,Sammy, du machst es nicht besser.", meinte ich dann. ,,Ich bin nicht da, um es besser zu machen, sondern um dir meine Meinung zu sagen.", kicherte Sam und ich seufzte. ,,Ich wollte nicht nur mein Ego besänftigen, klar, ich war eifersüchtig und ich wollte, dass sie weiß, dass sie mir gehört, aber ich empfinde wirklich etwas für sie, Sammy. Und sie ist mir wichtig. Ich werde einfach nur rasend, wenn ich an sie mit einem anderen Typen denke und...", ich brach ab. ,,Du bist verliebt in sie.", sprach Sam dann das Eindeutige aus. ,,So offensichtlich?", fragte ich seufzend und Sam nickte.

,,Was soll ich machen, Sammy?", fragte ich seufzend und er begann zu kichern. ,,Das fragst du einen zwölfjährigen, der nur mit Jungs befreundet ist und nichts von Mädchen oder sonst was wissen will?", fragte er dann kichernd und ich schmunzelte. ,,Du hast Recht. Ich sollte mir lieber die >Es wird alles so kommen, wie es kommen soll<-Ratschläge von Dad anhören.", grinste ich dann und fuhr auf den Parkplatz des Centers.

Wir kauften wieder eine Menge ein und ich kaufte Sam das neue Lego Set von Star Wars, das jeder haben wollte, aber niemand von den Eltern bekam, weil es so teuer war. Wofür hatte man sonst einen reichen, älteren Bruder?

Und dann kaufte ich noch etwas für Masters.

Kyle hatte gesagt, ich sollte nicht einfach in ihre Wohnung spazieren und das würde ich auch nicht tun. Aber ich würde dieses Geschenk dennoch vor ihrer Haustür ablegen und mich bei ihr entschuldigen. Auch, wenn das nichts ändern würde.

Aber hoffentlich würde sich spätestens am Samstag alles klären und sie würde nur noch geringfügig sauer auf mich sein. Wenn sie achtzehn war und sich nichts geändert hatte, würde sie meine Beweggründe verstehen. Dass wir das nicht weiterführen konnten und dass ich sie nicht so sehr verletzen konnte, sie im Endeffekt für eine andere zu verlassen.

Die Frage war nur noch, wann es endlich aufhören würde, dass ich so für sie empfand.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang