°Chapter 8°

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Als mein Wecker klingelte, stellte ich diesen müde aus.

Durch den Zwischenfall mit Jamie, dass ich dadurch mit Socca Gassi musste und dann auch noch meine Tante aufgetaucht war, hatte ich nach dem Abendessen noch weiter Hausaufgaben machen müssen, mit Mike und meiner Chefin im Café telefonieren müssen, wegen den Überstunden, hatte dann noch duschen müssen und ein wenig lernen müssen.

Normalerweise ging ich um zehn Uhr abends ins Bett, doch durch das ganze Chaos gestern war ich erst um Mitternacht ins Bett gekommen.

Müde quälte ich mich aus dem Bett und lief zum Kleiderschrank. Obwohl ich mich mies fühlte, nahm ich mir ein zartrosa Oberteil und einen grauen Rock raus, da ich dennoch ordentlich aussehen musste. Ich wollte mich am liebsten in Jogginghose irgendwo rumlungern, aber das ging nicht. Als Schülersprecherin musste ich ordentlich aussehen, ob ich wollte oder nicht.

Eilig zog ich mich an, deckte meine Augenringe mit ein wenig Concealer ab, trug Eyeliner und Mascara auf und öffnete den Dutt, den ich mir gestern nach dem Duschen gemacht hatte. Die Haare, die innen im Dutt waren, waren noch feucht und meine Haare fielen diesmal nicht ganz so glatt nach unten, aber ich ignorierte es. Schnell putzte ich Zähne, ehe ich in meine Schuhe schlüpfte.

Leise schlich ich nach oben und öffnete die Tür meiner Mutter. Sie lag schlafend im Bett, aber sie war auch gestern sofort eingeschlafen, nachdem ich sie wieder in ihr Bett verfrachtet hatte.

Um sechs Uhr würde Marian kommen und bis dahin würde meine Mutter mit Sicherheit noch schlafen.

Seufzend ging ich wieder nach unten und nahm meinen Schulrucksack. Dann steckte ich meinen Schlüssel noch ein und verließ das Haus.

Wieder eilte ich zur Bahnhaltestelle und setzte mich mit Musik in den Ohren auf einen der Sitze. Meine Augen fielen mir beinahe zu, aber ich hielt sie angestrengt offen und konzentrierte mich darauf, bald auszusteigen.

Komplett müde stolperte ich halb ins Café und Anna sah mich besorgt an. ,,Wie wenig hast du geschlafen? Du siehst aus, wie ein Zombie.", meinte sie entsetzt. ,,Danke.", brummte ich und lief an ihr vorbei ins Hinterzimmer. ,,Vier Stunden!", rief ich ihr dann aus dem Hinterzimmer zu und sie schnappte entsetzt nach Luft. Eilig zog ich die Schürze über und stellte meinen Schulrucksack wieder auf den Boden.

05:30

Seufzend lief ich wieder zu Anna und musste es unterdrücken, mir über die Augen zu reiben, denn dann würde mein Eyeliner verschmieren. Eilig stürzte ich den Kaffee runter, den Anna mir hingestellt hatte und machte mir direkt danach noch einen.

Während der Kaffee einlief, stellten wir die Stühle runter und öffneten das Café. Auch meinen zweiten Kaffee stürzte ich runter, bevor die Kunden kamen.

Um Punkt viertel nach sieben betrat ich den Hinterraum, zog meine Schürze aus und öffnete meinen Spind. Schnell löste ich meine Haare, die ich wieder locker im Nacken zusammengebunden hatte und überprüfte den Eyeliner. Seufzend schlug ich den Spind wieder zu und nahm meine Schultasche wieder. Bevor ich das Café verließ, drückte Anna mir noch einen schwarzen Kaffee To-go in die Hand.

Diesen trank ich auf dem Weg zur Schule und schmiss ihn dann in meinem Büro in den Mülleimer. Da ich gestern mit Jamie im Krankenhaus gewesen war, gab es nun etliches zu tun und ich seufzte.

Glücklicherweise störte mich heute Morgen niemand und ich ackerte die Arbeiten ab, bis kurz vor dem Klingeln. Müde, aber dennoch gefasst lief ich durch die Gänge und betrat meinen Kursraum genau mit dem Klingeln.

Ich war so müde, dass es schwierig war, im Unterricht aufzupassen, aber irgendwie schaffte ich es.

Als es klingelte, verschwand ich sofort wieder im Büro. Zwar würde ich eigentlich ein Frühstück brauchen und um die zehn Kaffee, aber durch den Vorfall gestern musste ich eine Menge von gestern abarbeiten. Ich konnte also nicht zum Bäcker laufen.

Nach zehn Minuten, die die Pause nun schon ging, öffnete sich die Tür und ich sah auf. Kyle trat rein. Er lächelte mich mitleidig an, also musste ich wohl echt schlimm aussehen und setzte sich dann mir gegenüber. Sanft lächelnd stellte er mir einen Kaffee im To-go-Becher vor die Nase und legte eine Tüte mit einem belegten Brötchen darin, dazu.

,,Danke.", kam es erleichtert von mir und ich griff gierig nach dem Kaffee.

,,Du siehst mies aus.", meinte er mit schief gelegtem Kopf. ,,Danke.", kam es sarkastisch von mir und er schmunzelte. ,,Wie viel hast du geschlafen?", er war nun schon die zweite Person, die mich das fragte. ,,Vier Stunden, vielleicht.", murmelte ich, ehe ich von dem Brötchen abbiss. ,,War irgendwas mit deiner Mum?", wollte er besorgt wissen und ich schüttelte den Kopf. Kyle und Mike waren außer meiner Tante, Marian und den Ärzten, die einzigen Personen, die von dem Zustand meiner Mutter wussten. Auch seine Grand wusste Bescheid.

Ich hatte es Kyle erzählt, nachdem er mir erzählt hatte, was bei ihm los war und er hatte mit seiner Grand darüber geredet. Es war in Ordnung für mich, da ich wusste, dass sie es niemandem sagen würde. Genauso wenig, wie sie ein Wort über Kyles Situation an Leute verlor, die nichts darüber wussten. Misses Thompson war eine gute und gütige Frau, die Geheimnisse gut behandelte.

,,Was war dann los?", wollte Kyle nun wissen und ich seufzte. ,,Es war nur ein wenig viel gestern und dann kam auch noch meine Tante vorbei und hat mir noch mehr Probleme beschert.", seufzte ich und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Er sah mich besorgt an. ,,Was für Probleme?", harkte er nach. ,,Sie hat fünfhundert von dem, was sie eigentlich in unsere Miete zahlt, im Wellnesscenter ausgegeben.", erklärte ich ihm nach einem weiteren Schluck Kaffee. Seine Augen weiteten sich ein wenig. ,,Was machst du jetzt? Ich kann dir ein bisschen Geld geben und Jamie würde dir sicher auch etwas geben, du hast ihm sozusagen das Leben gerettet.", Kyle setzte sich ein wenig aufrechter hin. Ich schüttelte vehement den Kopf. Auch Mike hatte mir schon Geld angeboten.

,,Nein, ich werde einfach am Wochenende ein bisschen mehr arbeiten und da bekomme ich dann das Geld. Ich bekomme das schon hin.", ich zuckte die Schultern und trank den Kaffee aus. ,,Kaici, es ist erst Dienstag und du siehst schon aus, wie eine Leiche auf zwei Beinen.", er schüttelte besorgt den Kopf. ,,Es ist alles okay, Kyle, wirklich.", meinte ich dann und aß auch das Brötchen auf.

Kyle leistete mir die restliche Pause Gesellschaft, während ich arbeitete und weil er wusste, was für ein Dickkopf ich war, gab er es irgendwann auf, zu versuchen, mich zu überreden, das Geld anzunehmen und ich schärfte ihm nochmal ein, dass Jamie nichts von meiner Situation erfahren würde, genauso wenig, wie irgendjemand anderes.

Kyle brachte mich dann noch bis zu meinem Kursraum, wahrscheinlich hatte er Angst, ich würde vor Müdigkeit umkippen, aber das war kompletter Unsinn. So müde war ich nun auch wieder nicht.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora