°Chapter 4°

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Sobald Jacob draußen war, fiel die Tür zu. Ich wollte Jamie gerade anblaffen, dass er nicht einfach die Schüler wegjagen durfte, doch da hielt ich inne. Er wirkte blass und taumelte ein wenig.

,,Jamie, was willst du?", fragte ich also nur genervt. Er wedelte mit einem pinken Zettel und ich seufzte. ,,Die Lehrer halten gerade eine Konferenz, deswegen muss ich zu dir.", kam es von ihm, während er sich taumelnd auf den Schreibtisch zubewegte und sich dann auf den Stuhl fallenließ.

Langsam schob er mir den Zettel zu.

Plötzlich krümmte er sich zusammen und drückte seine Hand auf seinen Bauch. ,,Was hast du denn?", wollte ich wissen, nachdem ich seinen Namen oben auf die Zeile geschrieben hatte, genauso, wie das Datum und die Uhrzeit. ,,Ist das wirklich notwendig? Kannst du nicht einfach ankreuzen, dass ich nach Hause darf und unterschreiben?", seufzte er und ich sah ihn irritiert an. ,,Ja, das ist notwendig. Vorschrift, du Idiot.", meinte ich kopfschüttelnd und er kniff leicht die Augen zusammen.

,,Oh, fick dich, Masters.", brummte er und erhob sich. ,,Was hast du vor?", wollte ich wissen und runzelte die Stirn. ,,Wenn du nicht einfach unterschreibst, dann gehe ich halt ohne deine Unterschrift.", brummte er und krümmte sich im Stehen nochmals. ,,Du willst schwänzen?", fragte ich entsetzt und er rollte mit den Augen, während er sich zusammenkrümmte.

Ich beobachtete ihn mit gerunzelter Stirn. ,,Jamie, hast du deinen Blinddarm noch?", wollte ich wissen, als ich bemerkte, dass er seine Hand gegen die rechte Seite seines Bauches drückte. ,,Ja.", er runzelte die Stirn. ,,Du musst sofort ins Krankenhaus.", mit diesen Worten erhob ich mich, stöpselte mein Handy ab und nahm meine Tasche hoch. ,,Ähm nein, vergiss es.", entgegnete er. ,,Jamie, wenn dein Blinddarm entzündet ist und platzt, kannst du daran sterben.", ich griff den Schlüssel von dem Schreibtisch und schob Jamie sanft, aber bestimmt aus dem Büro.

Dieses schloss ich schnell ab. ,,Das klingt ja fast so, als ob du dir Sorgen um mich machst.", ein schwaches Grinsen umspielte seine Lippen. ,,Nur, weil ich dich nicht leiden kann, heißt das nicht, dass du sterben sollst.", meinte ich und schob ihn aus dem Schulhaus. Er drückte weiter seine Hand auf seine rechte Bauchseite und lief auch gekrümmt.

,,Hast du deinen Blinddarm noch?", wollte er nun wissen. Ich wusste nicht wieso, aber auch, wenn es nur so eine banale Frage war, sträubte es sich in mir, sie Jamie zu beantworten. Und schließlich stellte er sie nur, weil er vielleicht gerade eine Blinddarmentzündung hatte.

,,Nein.", antwortete ich knapp und führte ihn zur Bahnstation. Es waren zwei Stationen bis zum Krankenhaus. Jedoch dauerte es noch zehn Minuten, bis die Bahn kam. Jamie lehnte sich gegen die Wand und war weiter nach vorne gekrümmt.

,,Hast du heute schon gegessen?", fragte ich, obwohl er ja auch beim Bäcker war. ,,Ich habe nur etwas gekauft, aber ich habe es nicht gegessen.", er schüttelte den Kopf. Wieder schien ihn ein krampfartiger Schmerz zu überfallen und er krümmte sich weiter nach vorne. Ich trat vor ihn und legte meinen Handrücken an seine Stirn. Er glühte.

,,Ist dir schlecht oder hast du Hunger?", fragte ich nun. ,,Ja und nein.", antwortete er knapp und kniff die Augen leicht zusammen. ,,Du solltest dich hinsetzen. Gehen und Belastung vom rechten Bein führt zu stärkeren Schmerzen. Und am besten vermeidest du es, zu niesen oder zu husten.", ich deutete auf die Bank und er begann sich langsam darauf zuzubewegen. Langsam ließ er sich sinken.

,,Wenn du kotzen musst, bitte nicht in meine Richtung und bitte, bevor wir in die Bahn steigen.", ich sah ihn an und er nickte langsam. Langsam nahm ich meine Wasserflasche aus meiner Tasche und stellte mich neben Jamie. Ich reichte ihm die kühle Wasserflasche und er öffnete sie langsam. ,,Ich habe es nicht so mit bedanken.", murmelte er und trank einen Schluck. ,,Das weiß ich schon längst. Du hast dich noch nie bedankt.", ich zuckte die Schultern.

Er gab mir die Flasche zurück, bevor er sich plötzlich noch weiter krümmte. Seine Stirn glänzte und er beugte sich nach links, weg von mir. Er begann zu würgen und dann brach er. Ich seufzte und wartete ab, bis er fertig war. Dann reichte ich ihm die Wasserflasche wieder und er spülte sich den Mund aus. Als er fertig war, ließ er sich plötzlich etwas in meine Richtung sinken und lehnte plötzlich mit dem Kopf gegen meinen Bauch, da er so gekrümmt dasaß. Würde er normal sitzen, würde er gegen meine Brust lehnen.

Aus meinem lang erlernten Instinkt heraus, strich ich ihm eine schweißnasse Strähne aus der Stirn und er seufzte. ,,Ich kann gerade kein Arschloch sein, sonst hätte ich dich jetzt angeblafft, dass du meine Haare nicht anfassen sollst.", murmelte er mit geschlossenen Augen. ,,Und ich tue das nur, weil es dir so beschissen geht. Ansonsten würde ich dich nicht mit der Kneifzange anfassen.", meinte ich und musste darüber schmunzeln, dass er selbst jetzt noch versuchte, auf hart zu tun.

,,Ich weiß.", seufzte er leise.

Wir schwiegen, bis die Bahn kam und er musste sich glücklicherweise nicht nochmal erbrechen. Als die Bahn da war, half ich ihm hoch und half ihm in die Bahn zu kommen. Drinnen war alles voll.

,,Entschuldigung, aber könnten Sie ihm bitte Platz machen? Er hat eine Blinddarmentzündung und wir sind auf dem Weg zum Krankenhaus.", sprach ich eine Erwachsene an und sie nickte sofort. Eilig stand sie auf und ich verfrachtete Jamie auf dem Sitz. Er keuchte auf und krümmte sich nach vorne. Langsam ließ er seinen Kopf nach vorne sinken und lehnte seinen Kopf wieder gegen meinen Bauch. ,,Wie lange fahren wir?", fragte er leise. ,,Zwei Stationen. Das sind fünf bis zehn Minuten.", murmelte ich und strich ihm eine weitere nasse Strähne aus der Stirn. ,,Nicht anfassen.", murmelte er schwach und ich schmunzelte.

,,Ich glaube, ich bin dir, wenn das wirklich mein Blinddarm ist, echt was schuldig.", wisperte er. ,,Bist du nicht.", widersprach ich. ,,Doch.", murmelte er und ich seufzte.

Als die Bahn am Krankenhaus hielt, half ich Jamie hoch und führte ihn aus der Bahn. Ich stützte ihn, während er lief und brachte ihn ins Krankenhaus.

,,Sein Blinddarm ist wahrscheinlich entzündet, er braucht unbedingt einen Rollstuhl.", erklärte ich der Frau am Schalter schnell und sie nickte. Wenige Augenblicke später wurde ein Rollstuhl gebracht und Jamie wurde in diesen gedrückt. Er stöhnte vor Schmerz auf und wurde dann gleich zu den Untersuchungen gebracht. Der Arzt ging durch die starken Symptome von einer schon ziemlich stark entwickelten Blinddarmentzündung aus.

Ich schrieb eilig eine Mail an die Schule, damit sie dort Bescheid wussten, dass Jamie und ich nicht da waren und wartete dann weiter im Wartezimmer ab.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora