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11 | Heimisch

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»Musst du heute wirklich arbeiten?«

An diesem frühen Samstagmorgen wünschte ich mir wirklich, dass er nur einmal freihaben könnte. Da er gestern, nach unserem Treffen am Sportplatz, wieder zur Arbeit fahren musste und erst nach Hause kam, als ich schon schlief, hoffte ich einfach, er könnte wenigstens heute bei mir bleiben.

Doch meine Hoffnung war vergebens ...

»Ich mache früher Feierabend, okay?«

Er stand schon mit einer Hand an der Klinke der Haustür, die braunen Haare mit Gel zur Seite gelegt und eine dicke blaue Regenjacke an. Sein aufmunterndes Lächeln zog dieses Mal aber nicht. Ich verdrehte frustriert meine Augen, was ihn belustigt seine Augenbraue heben ließ.

»Dann eben bis später«, zischte ich enttäuscht und verschränkte meine Arme dabei, während er die Tür aufzog und nach draußen in den Regen verschwand.

Klar verstand ich, dass er arbeiten musste, um unser Haus und alles zu bezahlen, aber ich hatte keine Ahnung, ob ich mich selbst noch unter Kontrolle hatte. Dieser Wolf ... Er hatte sich so fest in meinem Verstand festgesetzt, dass es unmöglich schien, nicht andauernd an ihn zu denken.

Mit meinem braunen Teddybär-Schlafanzug machte ich es mir dann am Küchentisch bequem und trank gemütlich meinen Kaffee, um über Montag nachzudenken.

Endlich volljährig, würden sich alle freuen, doch mir bereitete dieser Tag immer noch unangenehme Magenschmerzen. Es waren so viele Verpflichtungen damit verbunden und dazu noch das Schicksal, von dem ich einfach nicht wusste, was es für mich bereithalten würde. Hatte ich einen Mate, oder war das mit dem Wolf nur das Adrenalin, welches mich so faszinierte? Was war mit meinem Bruder? Er sollte nicht länger auf die Liebe verzichten, nur um mich zu schützen. Er hatte doch so viel mehr verdient ...

Ein plötzliches Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und lenkte damit meine gesamte Aufmerksamkeit auf sie.

Tief einatmend, erkannte ich sofort den Geruch nach Zimt und stand daraufhin lächelnd auf, um Aleya die Tür zu öffnen, die pitschnass und grinsend an mir vorbei ins Haus hinein lief.

Ehe ich aber die Haustür hinter ihr schließen konnte, wehte mir noch ein anderer mir bekannter Duft in die Nase, der mir schlagartig eine Gänsehaut am gesamten Körper auslöste. Erschrocken schaute ich nach draußen, doch ich sah nichts außer geparkte Autos, die Häuser der Nachbarn und den Regen.

Er war aber ganz sicher hier ... Der Wolf aus dem Wald. Ich würde seinen Geruch unter tausenden wieder erkennen. Hatte er mich etwa verfolgt?

Ein eiskalter Schauer zog mir bei diesem Gedanken über den Rücken und ich wusste leider immer noch nicht, was überhaupt seine Absichten waren.

»Jad-«

Als Aleya dicht hinter mir stehend meine Schulter berührte, zuckte ich so heftig zusammen, dass auch sie sich zu Tode erschreckte.

»Mein Gott, musst du mich so erschrecken?«, knurrte ich auf und fasste mir dabei an mein Herz, was sicher einige Male ausgesetzt hatte.

»Ich wollte dich nicht erschrecken«, murmelte sie schuldbewusst und zog sich dabei ihre pinke Regenjacke aus, um sie auf einen der Stühle am Esstisch zu hängen.

Ich blickte noch einmal irritiert nach draußen und knallte dann die Tür zu, um mich mit Aleya am Esstisch niederzulassen.

»Weißt du, was in der Schule los war?«, fing sie sofort ein Gespräch an und ich musste mich wirklich anstrengen, ihr überhaupt zuzuhören. Das bedrückende Gefühl, durchgehend beobachtet zu werden, machte mich schon ganz nervös und immer wieder huschte mein Blick zur Haustür, als würde ich nur darauf warten, dass jemand einfach ins Haus spazieren würde.

»Jadelyn?«

Ich wandte meinen Blick wieder zu der mir gegenübersitzenden Aleya und hob fragend eine Augenbraue, was sie leise seufzen ließ.

»Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte sie schon leicht sauer und musterte mich besorgt, während ich tief Luft holte und sie beruhigend anschaute.

»Entschuldige, ich dachte, ich hätte etwas gehört«, räusperte ich mich und lächelte sie anschließend entschuldigend an. »Erzähl weiter.«

»Diese Viola meinte, dass Trevis der Sohn des Betas wäre. Sie wusste aber nicht, wieso er deinen Freund angegriffen hat. Geht's ihm eigentlich gut?«

Ich nickte. »Ja, es geht ihm gut und ich weiß genauso wenig, wieso er auf Devin los ist. Vielleicht ist er einfach ein Psychopath.«

Sie lachte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Vielleicht ist er auch dein-«

»Nein!«, unterbrach ich sie sofort und bekam bei dem Gedanken direkt ein unangenehmes Gefühl, denn was, wenn sie recht hatte. »Selbst wenn, dann will ich ihn nicht. Ich würde niemals einen der Oberen akzeptieren. Außerdem habe ich ja schon einen Partner«, erklärte ich meine Ansicht und dachte dabei an meinen Bruder, der seine Mate schon gefunden hatte und sie aber noch nicht akzeptierte. Vielleicht war es ja sogar Aleya?

Ich musterte die Schwarzhaarige von oben bis unten und dann kam mir ihr Geburtstag ins Gedächtnis. Sie hatte genau drei Wochen nach mir.

»Und sonst? Warst du etwa die ganze Woche hier alleine?«, kam es skeptisch von ihr, während sie sich in dem engen Wohnzimmer umschaute.

»Ja, ich hab viel geputzt«, schmunzelte ich dämlich und musste dabei wieder an den Wald denken.

»Sieht man«, lächelte sie und lehnte sich dann auf dem Stuhl zurück, um mich längere Zeit einfach nur anzuschauen.

»Was ist?«, meinte ich, als es schon fast gruselig wurde.

»Ich hoffe für dich, dass du am Montag vielleicht sogar deinen Partner als Mate bekommst«, erklärte sie ihr Starren, doch ich wich ihrem Blick sofort aus.

»Devin ist fast 20. Wäre ich seine Mate, wüsste er es schon.«

Sie nickte mit einem mitleidigen Blick und stand langsam wieder auf.

»Ich wollte eigentlich nur mal vorbeischauen, ob alles gut ist bei euch. Kommst du am Montag in die Schule?«

Unwissend darüber, was bis dahin noch alles passieren würde, hob ich nur die Schultern und erhob mich dann ebenfalls.

»Keine Ahnung, aber ich feiere in meinen Geburtstag rein. Devin hat sich Montag extra freigenommen. Hast du Lust, zu kommen?«

Sie strahlte mich an und zog mich daraufhin direkt in ihre schlanken Arme.

»Aber natürlich«, flüsterte sie mir ins Ohr und löste sich daraufhin wieder, um ihre Jacke anzuziehen.

»Ich schreibe dir von Devins Handy wann und wo«, teilte ich ihr noch mit und lief dabei die wenigen Schritte zur Haustür.

»Und was wünschst du dir?«, fragte sie lächelnd, doch ich schüttelte sofort den Kopf.

»Bitte keine Geschenke. Es reicht, wenn du kommst.«

Ich zog die Haustür auf, schenkte ihr noch ein leichtes Lächeln und schaute ihr dann hinterher, wie sie langsam im Regen verschwand.

»Bis Sonntag«, rief sie winkend, doch meine Gedanken waren schon wieder ganz woanders, denn der Geruch von ihm kam irgendwie immer näher, war immer intensiver und hastig schloss ich die Tür, um dann panisch alle Vorhänge im Haus zuzuziehen.

Wieso bin ich nur so dumm gewesen und erneut in den Wald? Dieser Typ, wer auch immer er war, bedeutete sicher Ärger!

Die Arroganz des Wolfesजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें