Kapitel 49

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Enttäuscht, stand ich in meinem Zimmer und schloss mit meinem Rücken lautlos die Tür. Seufzend starrte ich einen Moment auf den Boden und ging meinen endlosen Gedanken nach.

Es war alles Geplant! Ich würde nächste Woche nach Deutschland fliegen und eine ganze Woche lang mit meiner Mutter, die ich übrigens schon seit extrem langen, vier Monate nicht mehr gesehen habe, schöne Tage verbringen aber nein. Meine Mom hatte andere Pläne und reiste kurz vor meinen Ferien ins Ausland. Aber was hält mich eigentlich zurück, nicht nach Deutschland zu fliegen?

„ Gar nichts." Flüsterte ich leise und stiess mich von der Tür ab und schnappte mein Handy das auf dem Bett lag. Schnell tippte ich die Nummer von Katie ein und hielt mir das silberne Dings an mein Ohr doch sie nahm nicht ab also schrieb ich ihr eine Nachricht.

Mupfel? (Kosename für Kati) Warum nimmst du meinen Anruf nicht ab!?

Ruf mich zurück...

~Stella

Ich drückte auf Senden und schmiss mein Handy zurück auf Bett doch bevor es die Bettdecke berühren konnte, fing es laut, den Song > instruction von Demi Lovato < ab zu spielen.

Noch im Flug, was mich zuerst sehr überraschte, fing ich mein Handy auf und wollte mit einem Lauten Mupfel? Abnehmen aber als ich den Namen Lars auf dem Display las, steckte ich es augenrollend in meine hintere Jeanstasche. Ich hab jetzt keine Zeit, wieder über nutzlose Dinge zu diskutieren.

Okay Zeit hätte ich genügend, aber ich kann diese Zeit auch anders nutzten, wie zum Beispiel, dass aufräumen meines Ankleideraumes. Ja genau. Ich Stella Hellings werde mich jetzt in das Chaos hoch 3000 stürzen und hoffen, dass ich das überleben werde. Langsam bewegte ich mich auf die weisse Tür zu, die mit vielen Fotos geschmückt war. Am meisten sind Katie und ich zu sehen aber auch die anderen hatten einen Platz an meiner Tür gefunden. Lächelnd schweifte mein Blick über die ganzen Fotos und blieben an einem bestimmten Foto hängen. Es zeigte mich und Lars, wie wir die dümmsten Grimassen schnitten. Ich schoss das Foto nach der letzten Schulstunde vor den Winterferien. Ich glaube uns war langweilig, als wir auf Kilins warten mussten. Er liess uns fast eine halbe Stunde, draussen in der eisernen kälte, warten.

Traurig lächelnd öffnete ich die Tür und trat hinein. „Oh man. Warum tu ich mir das immer wieder an?" Überall lagen Klamotten am Boden oder hingen halb am Kleiderbügel und drohten beim kleinsten Luftzug den Boden zu küssen. Das ich überhaupt noch passende Kleidung zum Anziehen fand, war ein Wunder. „Dann wollen wir mal anfangen." Zuerst hob ich alle Oberteile auf, hing oder legte sie wieder auf ihren gewöhnlichen Platz und machte das mit den anderen Kleidern genauso weiter. Ich flitzte durch den Raum, hob die ganzen Kleider auf und legte sie zurück. „Oh mein Gott was ist denn das?" schrie ich schon fast und fischte unter den ganzen Kleidern meinen schwarzen, Beats Pill XL Lautsprecher, den ich schon die ganze Zeit, überall gesucht hatte heraus. „Da hast du also gesteckt." Ich stellte den Lautsprecher auf das Gestell neben dem Spiegel und räumte weiter auf.

Endlich fertig und zufrieden mit meiner Arbeit, setzte ich mich erschöpft auf den beigen Hocker vor dem Spiegel und pustete meine Haare vom Gesicht. Ich betrachtete mich im Spiegel und stellte fest, dass mein Haar ein Mix aus meiner Naturhaarfarbe und dem ausgewaschenen braun war. Ob ich mir die Haare noch mal so dunkel färben soll oder bei meinem blonden Haar bleibe, muss ich mir noch einmal überlegen. Aber ich denke, so schnell färbe ich meine Haare nicht mehr.

Mein Handy riss mich aus meiner Träumereien und ich bemühte mich auf meine Beine zu kommen um zu sehen wer mich anrief. Erst auf halber Strecke fiel mir auf das es vielleicht Katie sein könnte und rannte die letzten paar Meter wie eine gestörte auf mein Bett zu und nahm ohne auf den Display zu schauen ab.

„Mupfel?"

„Nein Katie." Ertönte die sanfte Stimme meiner Freundin.

„Mupfel, hast du nächste Woche auch Ferien?" fragte ich, ohne lang um den heissen Brei zu reden, und wartete auf ihre Antwort.

„Kein, wie geht es oder ich ab dich soo vermisst?"

„ Tut mir leid. Wie geht es dir so? Ich hab dich soo vermisst." Lächelte ich und strich mir meine Haare weg die mir ins Gesicht fielen.

„Sehr gut Danke der Nachfrage. Um deine Antwort zu beantworten. Ja ich habe nächste Woche Ferien. Warum?"

„Perfekt!" schrie ich in den Hörer. „ Dann bist du mein Opfer und fliegst mit mir zusammen nach Deutschland und ich akzeptiere kein Nein."

„Tut mir leid aber das kann ich nicht so akzeptieren." Fing sie an zu sprechen und ich spürte wie meine ganze Hoffnung in Stücke gerissen wurden. „Weil ich nämlich dich zwingen wollte, mit mir nach Deutschland zu fliegen." Beendete sie ihren Satz und ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich mich jetzt gerade fühlte, als ich diese Wörter hörte.

„Oh Gott ich dachte schon." Flüsterte ich.

„Nana. Ich bin eine gute Freundin und jetzt sag mir wie, wann und wo."

Ich wollte gerade anfangen zu sprechen, als plötzlich meine Tür aufgerissen wurde und ein braunhaariger Junge vor mir zu stehen kam. „ Hast du kurz Zeit?" „Siehst du nicht, dass ich am Telefonieren bin?" Sein Blick huschte kurz zu meinem Handy und dann wieder zurück zu meinen Augen. „Es ist aber..." „Boah kannst du dich nicht einfach verpissen?" „Stella, wer ist das?" hörte ich Katie fragen. „Es ist nur Lars." wollte ich sagen aber mir wurde einfach mein Handy aus der Hand gerissen. Geschockt starrte ich Lars an der zuerst auflegte und das Handy dann in der vorderen Tasche seiner Hoodie verschwinden liess. „ Was fällt dir ein?" schrie ich und stand von meinem Bett auf um weiter zu schreien, was für ein Idiot er doch sei und was ihm einfällt einfach, wie ein Spast, das Handy aus meinen Fingern zu reisen. Doch ich brachte keinen einzigen Ton hinaus, als ich in das Gesicht meines Gegenübers starrte.

InternatWhere stories live. Discover now