Kapitel 75

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Es war jetzt schon eine Woche her, seit
mich Lars nach meiner Rückkehr ins Internat, steinhart ignoriert hatte. Wenn ich jetzt sage, dass sich nichts an seinem verhalten geändert hatte, war das nicht gelogen. Katie hatte ich an diesem einen Abend in unserm Zimmer, alles erzählt. Warum ich so war, wie ich eben gerade war. Ihr Mund und ihre Wut, wurden bei jedem Wort grösser. Ich konnte sie verstehen. Wenn sie mir erzählt hätte, was unser ach so cooler Lehrer abgezogen hatte und mein angeblicher Freund mich wegen irgendeinem Grund ignoriert, würde ich wahrscheinlich ausrasten und jeden mit Bananenschalen bewerfen bis einer ausrutscht.

„Weist du was? Ich habe die ganze Nacht über gestern nachgedacht und bin auf folgendes gekommen." Sie schlug ihre flache Hand vor mir auf das Pult, sodass ein lautes klatschen ertönte. „Du bis es nicht wehr so verarscht zu werden. Du bist Jung, hübsch und hast Sinn für Humor." Ich schaute sie mit müden Augen an. „Und was soll das heissen?" „Es ist deine Zweite Woche hier. Du solltest eigentlich glücklich sein und dem Direktor zeigen das Stella wieder da ist aber alles was du bist jetzt gemacht hast war, stumm auf irgendeinem Stuhl zu sitzen und Trübsal zu blasen. Sogar die Lehrer machen sich Sorgen. Hast du Mr. Jeson's Gesichtsausdruck nicht gesehen, als du ihm nicht, so wie du es sonst immer getan hast, einer deiner Papierkugel in sein Kaffe geworfen hast?" Ich zuckte mit meinen Schultern. „Was zuckst du jetzt mit deinen Schultern?" Katie die halb am durchdrehen war, setzte sich  vor mir auf den Stuhl und sah mich ungläubig an. „Was sollte ich sonst tun?" „Laut lachend den Stuhl neben dir umschmeissen?" „Okey." Ich schmiss den Stuhl neben mir um und sah sie an. „Zufrieden?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein." Die braunhaarige drehte sich kurz um und guckte zu Mr. Fillers der gerade das Schulzimmer betreten hatte. „Es muss sich etwas ändern meine liebe. Jetzt ist Schluss mit traurig sein. Entweder du redest mit Lars oder ich mach es."

Nach dem Unterricht, zerrte mich Katie aus dem Klassenzimmer und hielt Ausschau nach einem ganz bestimmten Jungen. „Dort drüben stehet er." Meldete sich Lissy und zeigte zu den Schliessfächern. „Ich mach das nur ungern Stella aber du brauchst Klarheit und die bekommst du auch." Als der braunhaarige uns sehen kam, verschwand sein Lächeln und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Du und du." Meine beste Freundin deutete zuerst auf Lars und dann auf mich.  „Reden und zwar jetzt." Sie liess meinen Arm los und zog Lissy hinter sich her zu den Bänken. „Über was müssen wir reden?" Seine Stimme drang in mein Ohr und liess mich Aufsehen. Dieser kalte, desinteressierte Unterton in seiner Stimme, schien in mir einen Schalter getroffen zu haben. „Kannst du mir mal erklären, was dieser Mist hier soll?" Er stellte sie dumm an und sah mich fragend an. Ich schaute direkt in seine braunen Augen und könnte kotzten. Was war bloss aus ihm geworden? So hatte ich ihn nicht in Erinnerung. „Weisst du überhaupt wer ich bin oder hast du mich schon komplett aus deinem Leben gestrichen?" Meine Stimme war wohl härter als gedacht, da er mich auf einmal verwundert an schaute. „Das könnte ich dich auch fragen?" „Wie bitte? Ich war nicht die Person die mich schon eine Woche lang  ignoriert!" rief ich und drückte ihm meinen Finger in die Brust. „Ach komm schon Stella. Meist du etwa ich habe die Sache zwischen dir und Kilins nicht bemerkt. Ich bin nicht Blind." Langsam glitt mein Finger von seiner Brust. „Welche Sachen?" Er sah abschätzend in mein Gesicht und verschränkte seine Arme. Ich spürte wie sich tränen in meinen Augen sammelten als  er einen Schritt nach hinten machte  und gehen wollte. „Welche Sachen?" rief ich ihm hinter her doch er ging einfach weiter. Was war los? Was hatte Kilins ihm gesagt? Ich rannte ihm hinterher und schnappte nach seinem Arm. Er blieb stehen uns sah zu mir runter. „Dann gibst du es also zu?" „Was soll ich zu geben. Ich weiss nicht mal um was es hier geht." Er schüttelte meine Hände ab und drehte sich ganz zu mir. „Bevor ich gehen musste, hatte er mir Sachen erzählt Stella." Er lehnte sich gegen die Wand und sah mir in die Augen. „ Weisst du wie ich mich gefühlt hatte, als er mir sagte, dass ihr sowas wie in einer Beziehung seid?" Diese Worte trafen mich wie ein Schlag. Die Tränen verschwanden und meine Augen wurden grösser. „Was hat er gesagt?" Nun war er der, der mich fragend anblickte. „Dieser Mistkerl von Lehrer. Was fällt ihm ein?" Leicht lachend, wie eine irre in einer Irrenanstallt, lehnte ich mich an die gegenüber liegende Wand und versteckte mein Gesicht in meinen Händen. Kopfschüttelnd fing ich noch mehr an zu lachen bis ich aufhörte und einfach los rannte. Das Problem mit Lars war wie weg geblasen. Meine Gedanken waren lehr nur noch der Drang, einem bestimmten Mann die Eier abzuhacken, machte ,dass ich mich überhaupt noch auf meinen Beinen halten konnte. Wo steckst du. Du kleine verlogene Mistkröte. Wie konntest du bloss Lehrer werden?

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