Kapitel 5

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Ich merkte schnell, dass ich vor dem Gemeinschaftsraum der Lehrer stand, duckte mich und hoffte inständig, dass mich niemand gesehen hatte. „Verdammte Scheisse." Fluchte ich, kroch unter dem Fenster hindurch bis zur nächsten Ecke und erst dort traute ich mich, aufzustehen. Meine Knie schmerzten und ich strich ein paar Mal darüber. Ich erschrack mich fast zu tode, als auf einmal ein knarren neben mir ertönte und ein Fenster geöffnet wurde. Verzweifelt huschte ich hinter einen Baum und versteckte mich in den Büschen. „Wie stellt sich Stella in der Klasse so an?" Hörte ich eine bekannte Stimme und ich schlug empört bei meinem Namen einen Ast von meinem Gesicht. Ich spitzte meine Ohren und lauschte weiter. „Sie hat ihr verhalten geändert aber ich vertraue ihr nicht ganz." Was der vertraut mir nicht?! „Wie Sie vertrauen ihr nicht?" stellte Stinkler meine gedachte Frage. „Wie soll ich es formulieren?" „Sprechen Sie Klartext." „Sie spielt uns ihre Nettigkeit nur vor." Ich versuchte durch die winzigen Äste hindurch zu gucken und schon hatte ich klare Sicht auf die am Fenster stehenden Männer. Ich konnte Stinkler nicken sehen als ich gerade abgelenkt war, um die Frage zu verstehen. Diese dämliche Fliege! „Verpiss dich oder du kannst dein blaues Wunder erleben Fliege." Zischte ich leise und sah wieder hoch. Filler, starrte stirnrunzelnd aus dem Fenster und schien etwas zu suchen. Ich versuchte mich kleiner zu machen und rutschte ein Stück nach hinten als mich auf einmal etwas ins Bein pikste. Erschrocken schlug ich meine Hand vors Mund als ich wie ein Schwein laut quiekte. Super Stella. Hast gerade die Arschkarte gezogen die du doch so gerne sammelst.

„Wer auch immer sich hier gerade versteckt, soll jetzt rauskommen." rief Fillers warnend in den Wald und ich verharrte in meiner Bewegung. Wenn die mich jetzt entdecken, kann ich mein ganzes Leben lang diese verdammte Wandtafel putzen. „Ich gebe dir noch eine letzte Chance." Ich muss mir was einfallen lassen und zwar schnell. Ich überlegte und überlegte als mir meine Cap in den Sinn kam. Ich zog sie über mein Gesicht, sprang aus meinem Versteck und rannte wie ein Huhn davon. „Nicht schon wieder!" hörte ich es hinter mir sagen und ich rannte einfach weiter in die Richtung von der ich eben gekommen war. Ich vernahm Schritte hinter mir die mir gefährlich näher kamen. „Bleib stehen!" Oh mein Gott wo war dieses beschissene Fenster? Ich rannte und mir ging langsam die Puste aus doch dann sah ich es endlich. Meine Rettung. Als ich jedoch hinein hüpfen wollte, war das Fenster geschlossen. Welcher Gottverdammter Idiot hat das Fenster zu gemacht? Als ich die Schritte erneut hörte viel mir ein, dass ich ja auf der Flucht war. „Fuck!" „Stella bleib sofort stehen es wird dir nichts bringen, weiter zu rennen." „Ich bin nicht Stella." schrie ich mit einer verstellten, tiefen Stimme. Dein Ernst? Meinst du er wird dir das abkaufen? „Okay jetzt reichts."

Plötzlich spürte ich zwei starke Arme die sich um meine Hüfte Schlangen und mich mit nach vorne schleuderten. Ich atmete schnell und meine Kehle war wie ausgetrocknet. Ich hielt schützend meine Hände vors Gesicht. Vielleicht erkannte er mich ja doch nicht. „Was wird das geben und was um Gotteswillen machst du hier draussen." Fragte mich Fillers. Er hielt mich immer noch an meiner Taille fest und richtete mich so, das ich genau vor ihm stand. Ich sagte kein Wort. „Stella rede gefälligst mit mir!" Seine Stimmer wurde ungeduldiger. Schlimmer kann es nicht mehr werden oder? Ich nahm meine Hände vom Gesicht und er liess mich endlich los. „Was für eine Überraschung sie hier zu sehen Mr. Fillers. Ist das Wetter nicht schön?" Lächelte ich schief.

Verdammter Mist. Vor einer Tür blieben wir stehen und er holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Er schloss sie auf und trat ein. Erst als er die Tür hinter sich schloss liess er mein Handgelenk endlich los. Ich schaute mich im Zimmer um und erkannte, das es das Lehrerzimmer war in dem er vor der Verfolgungsjagt eben noch war. „Setz dich." Forderte er mich auf doch ich blieb stehen. Sicherheit ging vor. Er seufze und setzte sich auf einen Stuhl und sah mich an. „Was verstehst du unter Regeln nicht?" fragte er und stützte seinen Kopf auf sener Hand ab. Als ich nichts sagte, stand er auf und lief ein paar Schritte auf mich zu. Ich sah ihn durch zusammengezogene Augen an. „Ich weiss echt nicht was Sie meinen." Gab ich schulternzuckend als Antwort. Mr. Fillers lachte. Unser gespräch schein ihn wohl zu amüsieren.
„Du hast Glück das der Schuldirektor nicht mehr anwesend war, als ich dich entdeckt habe Stella." Ich schnaubte und verschränkte meine Arme. „Soll ich mich jetzt Glücklich schätzen?" Ich verdrehte die Augen und starrte auf den Fussboden. „Du hast die Regeln schon zwei Mal gebrochen." „na und alle gute Dinge sind drei Mal oder nicht?." Er seufzte genervt blieb aber trotzdem nett. „Beim nächsten Mal, kann ich kein Auge mehr zudrücken. Habe ich mich klar ausgedrückt?" Ich nickte.

Erleichtert seufze ich aus, als ich auf dem Weg zurück in mein Zimmer war doch ich stöhnte genervt, als mir einer der Zwillinge entgegenkam. „Hey Stella. Ich wollte mich wegen meinem Bruder für vorhin entschuldigen." „Du bist Max oder?" Er sah mich überrascht an und nickte. „Sonst noch was?" Er zuckte mit seinen Schultern. „Nein." „Gut." und somit war unser kurzes Gespräch vorbei.

„Wo warst du die ganze Zeit?" fragte mich Katie als ich ins Zimmer trat. „Lange Geschichte." „Ich habe Zeit." „Aber ich nicht." „Stella!" Sie sah mich warnend an. „Setz dich." Befahl sie mir. Ich sah sie an und lachte. „Was?" Sie zog mich am Arm auf das Bett und knurrte. „Wow, knurr mich nicht an ich erzähl ja schon."

InternatWhere stories live. Discover now