Kapitel 7

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Die erste Woche lief echt gut. Meine Lehrer, fünf an der Zahl, sind sehr nett. Zwei davon sind die Eltern von Mira. Einmal Mrs. Williams, meine Lehrerin für Chemie und Waffenlehre und Mr. Williams für das Fach Kampfstrategien. Und die anderen habe ich ja schon kennengelernt. Ich wurde viel gefordert. Ich war der Meinung, dass Mr. Lingard allen meinen Lehrern gesagt hat, dass ich von Eralon abstamme. Also waren meine Schultage sehr anstrengend. Jeden Morgen zwei Kilometer Joggen und danach Frühstücken. Dann Unterricht und am Nachmittag Freizeit, wo Mira, Jace und ich uns meist an unserem geheimen Ort aufhielten. Damon ist immer noch im Krankenhaus. Am Montag wurde er noch am Vormittag abgeholt und zur nächsten Klinik geflogen.

„Wie ist es überhaupt so, wenn die Eltern deine Lehrer sind, Mira?", fragte ich sie, als wir wieder in unserem Versteck saßen und quatschten.
„Eigentlich gar nicht so schlimm. Klar, sie fordern mich sehr, aber ihr seht ja, dass ich auch gut in der Schule durchsehe", antwortete Mira schlicht.
Klar. Immerhin hat man dann wohl auch ein paar Vorteile. Jace, Mira und ich saßen wieder um ein Lagerfeuer, was ich nach großer Mühe angezündet bekommen habe. Meine Runen haben sich auch nach großer Mühe nicht aktiviert. Entweder bin ich nur dazu in der Lage, wenn ich Schutz brauche oder die Runen sind endgültig wieder verschwunden.
„Was denkt ihr, wird Hellwood machen, wenn das gleiche passiert, wie am Montag?"
„Wird es schon nicht. Wir haben doch jeden Tag Kampftraining und es ist nichts weiter passiert", beruhigte Jace mich.
„Aber da wurde ich nicht zum Kampf gegen einen anderen aufgestellt. Ich habe alleine trainiert oder Muskeltraining betrieben."
Mein blickt ging wieder zu meinen Armen. Ich stellte mir vor, wie sich wieder meine Runen aktivieren. Wie ich wieder jemanden verletze und dieser ebenfalls ins Krankenhaus geflogen wird.
„Keine Angst, Aris. Hat Mr. Lingard dir jetzt schon das buch über Eralon gegeben?", fragte Mira mich und setzte sich näher zu mir.
„Nein. Hat er noch nicht. Ich schätze ich muss nachher nochmal in sein Büro gehen."
„Soll ich mitkommen?", erkundigte Jace sich.
„Nein. Ich mach das schon. Dann werde ich wohl mal gehen. Und dann mach ich noch Training. Also in einer halben Stunde im Trainingsraum?", fragte ich Jace und Mira.
„Klar. Ich muss noch mal an meiner Fußtechnik arbeiten", gab Mira wieder.
Jace nickte bloß und stand mit mir auf. Ich schlug mit ihm ab und wir zwinkerten uns zu.
„Gut, dann bis gleich."
Bevor noch wer tschüss sagen konnte, lief ich schon aus der Felsspalte und den Strand entlang.

Gerade als ich meinen linken Fuß auf der ersten Stufe zu Treppe hatte, die wieder hoch zur Schule führte, spürte ich ein Stechen in meinem Hals. Mein Körper verspannte sich und fiel dann wie leblos in den Sand. Meine Beine waren gefühlslos. Ich konnte mich nicht aufrichten.

„Endlich hab ich dich du scheiß Lügner."
Die Stimme, die gerade gesprochen hatte, kam mir bekannt vor. Jemand zog mir einen Sack über den Kopf und wieder bemerkte ich ein Stechen an meinem Hals. Mir wurde eine Flüssigkeit injiziert. Das registrierte ich direkt, durch den Druck an der Stelle, an der gerade noch das Stechen zu spüren war. Immer wieder wurde mir schwarz vor den Augen. Mir wurde kalt, obwohl ich genügend gekleidet war. Es fühlte sich so an, als ob ich getragen wurde, jedoch hätte ich mich auch irren können, denn meine Beine und meine Arme waren nun regungslos und ebenfalls auch gefühlslos. Ich könnte nur noch das Rauschen des Meeres wahrnehmen. Und die Schritte eines Mannes, der irgendwo in meinem Umfeld war. Wie nah oder weit entfernt er war, konnte ich nicht bestimmen. Klar war, dass ich irgendwie zu einem Ort bewegt werden. Die zweite Entführung innerhalb eines Monats. Das ist ja jetzt nicht zu fassen. Ich wollte schreien oder mich in irgendeiner Weise bemerkbar machen, jedoch war ich schwach und meine Stimmbänder waren wie eingefroren. Immer mal wieder zuckten meine Muskeln an den verschiedensten Stellen, jedoch war es unmöglich mich zu bewegen. Das war's. Ich könnte wetten, dass es wieder dieser grobe Kerl ist, der mich schonmal entführt hatte. Jedoch ohne mich zu betäuben. Jedoch hätte dieser James mich wahrscheinlich schon längst getötet.

Die Schule der Eleyax - Der Engel der Schatten - PausiertWhere stories live. Discover now