Kapitel 15

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Kaum hielten wir und alle an Mr Lingard's Arm fest, waren wir auch schon am Lehrerzimmer. Wir hörten Geschrei und jede Menge Hilferufe.

„Bringen sie uns da rein!", schrie ich meinen Direktor an.

Er musterte mich für einen Bruchteil einer Sekunde und schon waren wir im Innenraum.

Mrs Sigenta und Mr Gregorie lagen beide am Boden. An Armen und Beinen waren sie blutverschmiert. Mr Quinn kniete neben ihnen und versuchte sie zu heilen. Er sah schon sehr erschöpft aus, machte jedoch immer weiter. Die Wunden schlossen sich langsam.

Die Eltern von Mira kämpfen mit Mr Hellwood. Jace hielt wohl kurz die Zeit an und zog Mrs Williams kurz aus der Schlaglinie von Mr Hellwood. Bei Mr Williams tat er das gleiche, nur damit sie ihn von hinten kurz überraschen konnten.

Ohne weiteres ging Mira auf Mr Hellwood zu.

„Schlaf!", schrie sie ihn an.

Ich dachte schon Mira wäre durchgedreht und hätte versucht ihn zu bitten. Jedoch fiel Mr Hellwood direkt zu Boden und fing an zu schnarchen.

„Ich kann ihn nicht lange in diesem Zustand halten. Mr Lingard! Fesseln Sie ihn oder schaffen Sie ihn weg!", schrie sie unseren Direktor an.

Gesagt, Getan. Mr Lingard berührte seinen Kollegen und teleportierte ihn mit sich weg. Kurz darauf tauchte er wieder auf.

„Danke Mrs Williams. Das war ein sehr guter Einfall. Ich habe ihn in eine unbeeinflussbare Zelle teleportiert. Da kommt er auch mit seiner Telekinese nicht raus", machte er uns klar.

„Können wir zu ihm? Ich will ihn was fragen"; fragte ich meinen Schulleiter.

„Ja klar. Ich habe auch ein paar Fragen, die ich meinem alten Kollegen stellen will. Dann mal los."

Wieder hat er uns teleportiert.

Und wieder versuchte ich die Rune der Teleportation in mir aufzunehmen. Dann merkte ich etwas neues in mir.

„Lasst mich raus!", schrie Mr Hellwood aus der Zelle uns gegenüber.

„Wer bist du und für wen arbeitest du? Dann kannst du vielleicht gehen. Aber erst beantwortest du uns die Fragen!", schrie ich ihn an

„Der Boss wird nicht erfreut sein zu hören, dass ich hier gefangen bin! Er köpft mich, wenn ich ihm kein Bericht erstatte!", schrie er zurück.

„Wir werden dich hier nicht rauslassen, Paul. Du wirst diesen Schülern ihre Fragen beantworten!"

„Vergiss es alter Mann!", gab er frech wieder.

„Jetzt hör mir mal zu du Arschloch!"

Meine Runen begannen zu glühen. Und direkt fühlte ich die Rune der Teleportation an meinem linken Unterarm. Die anderen vier Runen glühten auch auf. Ich formte Feuer auf meiner rechten Hand und ließ den Raum erst richtig erleuchten. Nun erkannte ich auch, wo wir genau waren. Es war eine Art dunkles Verließ. Ich vermutete, dass wir unterhalb der Schule waren. Das Verließ war wie ein riesiger Gang auf gebaut, bei dem auf der rechten Seite einzelne Zellen waren. An der linken Seite hingen Fackeln an der Wand.

„Wenn du mir jetzt nicht schnell erzählst, wer du bist und für wen du arbeitest, dann fackle ich dir deine linke Gesichtshälfte soweit ab, dass man deinen Schädel im Biologieunterricht verwenden könnte. Knochenkunde am echten Körper ist ja viel realistischer", drohte ich ihm und ließ die Flamme größer werden.

„Das wäre sehr unklug du Bastard", widersprach er mir selbstgefällig.

„Wieso?"

„Erstens willst du Informationen von mir und zweitens wäre es doch bestimmt sehr interessant von mir zu erfahren, wo sich deine restliche Familie aufhält. Mein Boss hat bestimmt Spaß mit ihnen. Deine arme Schwester weint bestimmt jeden Tag. Manchmal bilde ich mir ein sie schreien zu hören."

Meine Flamme erlosch.

„Was hast du mit ihnen gemacht? Wo sind sie?", fragte ich ihn.

„Lass mich raus und ich zeig dir, wo. Hoffen wir mal, dass mein Boss sie nicht zu sehr foltert."
„Warum foltert er sie? Er weiß doch wo ich bin."
„Und deine Eltern wissen das auch. Und ebenfalls wissen sie warum. Sie wissen, dass du von Eralon abstammst. Ebenfalls tut deine Vater das auch in gewisser Weise. Er ist der männliche Verwandte, der das Gen einfach weitergibt", erschütterte er meine ganze Welt.

„Macht ihr hier weiter und benachrichtigt mich, wenn ihr etwas rausfindet. Ich werde sie suchen gehen."

„Du weißt doch gar nicht, wo du suchen sollst. Und wie willst du alleine gegen diesen Boss ankommen?", fragte Mira mich und hielt mich fest.

„Genau Aris. Nur ich weiß, wo sie sind. Lass mich raus, und du wirst erfahren, wo er sie festhält und foltert."

„Ich habe eine Frage an dich", sagte Mira plötzlich.

„Immer gern, Kleines. Was liegt dir auf dem Herzen?", antwortete der Mann hinter Gittern.

„Ich habe deine Gedanken gelesen. Dein Boss ist das Phantom, oder?"

„Dieser Name ist für mich sehr unbekannt."

Ich merkte wie sie wieder die Gedanken von Mr Hellwood las.

„Du lügst. Er ist es. Und ich weiß auch, wo deine Familie ist, Aris. Sie sind irgendwo im Wald in der Nähe von deinem Dorf. Sie warten dort wohl auf weitere befehle. Aber Mr Hellwood hier denkt, dass sie sehr gut bewacht sind."

„Danke Mira. Aber ich finde einen Weg. Vielleicht hilft Eralon mir ja. Ich werde los gehen. Mr Lingard? Können Sie mich vielleicht zu meinem Dorf teleportieren?

„Okay Aris. Natürlich.

Meine Runen beruhigten sich wieder und ließen das Glühen verebben.

Ich lief in mein Zimmer und packte meine Sachen. Ein kurzer Abstecher in die Cafeteria, wo Mr Lingard schon Essen für mich bereit machen lassen hat. Ich packte alles ein und schulterte meinen Rucksack.

„Okay Mr Lingard. Wir können los. Versprecht mir, dass ihr nicht versucht mich zu überwachen. Das ist eine Sache zwischen mir und diesem Phantom. Mira, Jace, Damon. Bitte versucht noch mehr über das Phantom herauszubekommen."

Wir standen vor dem Hauptausgang der Schule. Mira und meine Kumpels umarmten mich. Dann hielt ich den Arm meines Direktors. Ein letzter Blick zu meinen Freunden und schon waren sie weg.

Die Schule der Eleyax - Der Engel der Schatten - PausiertWhere stories live. Discover now