Kapitel 22

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Wieder ging ich über den See auf die Insel zu. Von außen war großes Wirrwarr zu hören. Alle machten sich bereit für den Kampf.
„Wie ist er hierher gekommen?", fragte ich Eralon verzweifelt.

„Einer dieser Drecksdämonen muss uns verraten haben. Er muss wissen, dass du hier bist."

Wir kamen auf der Insel an. Der Stein, den wir beim letzten mal gesehen haben, glühte nun richtig auf. Alle möglichen Runen waren zu sehen.

„Leg dich drauf und zieh dein Shirt aus. Das wird heftig", sagte Eralon hart. „Bist du dir sicher mit deiner Auswahl? Das wird sehr schmerzhaft werden. Wenn nicht, wirst du sogar sterben."

„Ich habe mich entschieden. Mach schon"

Mein Vorfahre ging zu dem See und schöpfte Wasser mit seinen Händen.

„Im Namen der Schatten, des Geistes und der Dämonen, taufe ich dich, Aris Reynold, zum Engel der Schatten. Ich werde dir nun deine Runen verleihen."

Er ließ mich von dem Wasser trinken und holte nun ein Messer hervor. Es bestand aus einem Metall, was ich noch nie gesehen hatte. Es glühte, als es meine Haut berührte. Als erstes legte er das Messer an meinem Hals an.

„Potestas temporis", flüsterte er immer wieder. Währenddessen ließ er die Klinge eine Rune in mein Hals ritzen. Es tat nicht weh. Die Energie, die er mir damit gab, war unglaublich. Mein Herz schlug nun doppelt zu schnell. Danach legte er die Klinge an meiner linken Brust an. „Potestas umbra", flüsterte er nun, bis er auch hier die Runenzeichnung abschloss.

Sofort war die Energie von eben wieder weg. Schmerz erfüllte meine Brust und meinen Kopf. Ich begann zu schreien. Der Schmerz wurde immer heftiger. Jedoch zögerte Eralon nicht länger und legte die Klinge nun an meinem rechten Unterarm an.

„Potestas cogitationum", flüsterte er nun immer schneller aber konzentrierter. Mein Geschrei wurde lauter. Mein Kopf schien zu explodieren. Doch ich konnte mich noch irgendwo zurückhalten. Er ritzte mir die Rune in meinen Arm und ich dachte er schnitt mir diesen ab. Doch ich spürte noch meine Fingernägel in meiner Handfläche gekrallt. Der heilige Stein, auf dem ich lag, wurde ebenfalls kochend heiß. Meine Muskeln zuckten und mein Rücken schmerzte. Als letztes setzte er an meinem Bauch an. „Potestas magicae", sprach er nun und der Schmerz war nun nicht mehr auszuhalten. Ich schrie und wurde immer lauter, bis ich schwarz vor meinen Augen sah und in Ohnmacht fiel. Vielleicht war es besser so. So merkte ich die Schmerzen nicht mehr ganz so doll. Am Rande hörte ich nur, wie Eralon die Zeremonie beendete, mir mit einer Flüssigkeit etwas auf die Stirn zeichnete und er dann von mir abließ. Was nun? Sollte ich einfach liegen bleiben? Oder doch versuchen aufzustehen? Doch bevor ich überhaupt etwas tun konnte, verloren sich meine Gedanken im Nichts. Und schon war alles finster.

Erst ein Schrei ließ mich erwachen.

Was war das?

Ich öffnete meine Augen schlagartig und versuchte meinen Oberkörper zu bewegen. Alle brannte. Jede Stelle meines Körpers ging förmlich in Flammen auf. So sollte ich Kämpfen? Niemals.

Ich versuchte langsam meine Beine zu bewegen und konnte mich nun aufsetzen. Mit einem Schwung stand ich. Doch der Schwindel war zu groß. Also ließ ich mich direkt wieder nieder. Was sollte ich nun tun? Es geht nichts.

Konzentriere dich, Aris! Du kannst hier jetzt nicht einfach rumsitzen. Du musst etwas tun! Also los!

Ein Schock ging durch meinen Körper und schon stand ich. Meine Schmerzen klangen ab. Und schon lief ich über den See. Schon fast zu schnell gelangte ich an den Ausgang. Ich lief in den Thronsaal und sah Schwerter an der Wand hängen. Das passte ja. Also besorgte ich mir ein Schwert und suchte den Ausgang aus dem Schloss.

Als ich diesen gefunden hatte, sah ich ein großes Getümmel in der Steppe vor mir. Schattenwesen, Menschen und andere Dämonen kämpften miteinander. Sofort durchströmte mich das Adrenalin. Ich lief über das Feld. Erstach manche Gegner von hinten und suchte Eralon. Immer wieder sah ich seine schwarzen Flügel in der Luft. Werde ich die auch bekommen?

Ich lief in seine Richtung und mit der Zeit wurde ich wieder schwächer. Schmerzen im Rücken ließen mich aufschreien. Ich wurde fast wieder bewusstlos. Doch als ich an dieser Grenze war, schwebte ich plötzlich in der Luft. Ich sah nach hinten entdeckte pechschwarze Flügel. Sie hatten eine riesige Spannweite. Als ich herausfand, wie ich meine Flügel kontrollieren konnte, flog ich direkt zu Eralon. Er versuchte die Dämonen zu bekämpfen, doch er war nun auch nicht allmächtig. Viele Dämonen flogen an mir. Langsam konnte ich nicht mehr unterscheiden, wer zu wem gehörte.

Kämpfen sie mit oder gegen uns?

„Wie kann ich helfen?", schrie ich zu Eralon.

Erst jetzt bemerkte er mich. „Respekt. Du hast es jetzt schon raus. Du musst dafür sorgen, dass niemand in das Schloss kommt. Sie dürfen die Quelle nicht zerstören!", befahl er mir. Also steuerte ich wieder auf das Schloss zu. Die erstes Dämonen drangen schon zum Eingang durch. Ich stürzte mich aus der Luft auf sie. Wieder das Adrenalin, was mich durchflutete. Ich erstach meine Gegner, welche sich direkt in Staub auflösten. Und so hielt ich die Stellung.

Aus der Ferne waren tausende Schrei zu gleich zu hören. Es war wie Gift für meine Ohren.

Wo ist dieses scheiß Phantom?

Als der Kampf sich langsam zu unseren Gunsten entwickelte, lief ein Mann auf mich zu. Er schrie und als ich sein Gesicht sh, wurde mir klar, dass ich ihn tot sehen wollte. Er gehörte zu den Männern, die mich entführt hatten. Nun bekam er seine Rache.

„Was? Du hier? Ich dachte, du wärst nach dem Heli-Absturz tot", sagte ich lächelnd, als er mich angriff und ich ihn erfolgreich abblocken konnte.

„Halt dein Maul und kämpfe!", schrie er nur.

Meine Flügel breiteten sich aus und ließen mich in die Luft aufsteigen. Von dort, kurz über dem Boden kämpfte ich mit ihm. Als er einmal unvorsichtig war, rammte ich mein Schwert in seine Brust. Er ging zu Boden. Blut lief langsam aus seinem Mund hinaus. Die Augen sind in den Himmel gerichtet.

„Mach die keine Hoffnungen. Er wird dich nicht hören", sagte ich nur und zog mein Schwert wieder aus seine Brust. Woher kann ich sowas?, das fragte ich mich, seit dem ich in Eleyax gelandet bin.

Die Schule der Eleyax - Der Engel der Schatten - PausiertDove le storie prendono vita. Scoprilo ora