Kapitel 10

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Dunkelheit. Ein Gefühl der Dunkelheit war das einzige, was ich wahrnehmen konnte. Sie war nicht kalt oder Angsteinflößend. Sie war angenehm und ich konnte mich in ihr verstecken. Sie war die Versicherung für mich, dass ich hier überleben würde. Ich war in einer anderen Welt. Schattengestalten liefen an mir vorbei. Der Himmel war schwarz und der Mond, der auf diese Welt hinabschaute, war rot gezeichnet. Schwarze Gestalten flogen über mir hinweg. Sie kreischten und jagten sich hinterher, bis sie sich am Horizont verloren. Rote Blitze kennzeichneten den Himmel. Sie schlugen nirgends ein. Sie waren wie ein Netz, was sich um diese ganze Welt spannte. Weit und breit war nichts zu sehen, außer kahle Bäume und ausgetrockneter, rissiger Boden. Am Horizont erkannte ich sowas wie ein Gebäude. Eine Art Schloss, welches einfach im nirgendwo stand.

Ich stellte mir nie die Frage, wo ich da gerade war. Das war für mich offensichtlich: ich war in der Schattenwelt von Eralon. Und wahrscheinlich war das Schloss am Horizont das Schloss von diesem Engel.

Mit langsamen Schritten bewegte ich mich auf das riesige Gebäude zu. Schattengestalten wanderten an mir vorbei, doch ignorierten mich gekonnt. Ich fühlte die Energie in dieser Welt. Meine Kräfte waren größer. Meine Ausdauer war weitaus überragender, als die, die ich sonst schon hatte. Schneller als gedacht stand ich vor dem Tor des Schlosses. Ich klopfte gegen das Tor und es öffnete sich automatisch.

„Willkommen Aris", ertönte eine tiefe Stimme in meinem Kopf, als sich das Tor hinter mir wieder verschlossen hatte.

Ich schreckte hoch.

„Aris! Ganz ruhig. Leg dich wieder hin", ertönte sofort die Stimme von Mira.

Ich lag in einem Krankenbett und Mira saß neben mir auf einem Stuhl.

„Ich hole Mr Quinn und die Jungs. Ich bin gleich wieder da. Sie umarmte mich einmal kurz und lief dann zum Ausgang der großen Krankenstation.

Mein Kopf schmerzte und ich sah Verbände an den Körperstellen, wo der Maskenmann mich verletzt hatte.

Warum hat Mr Quinn mich nicht geheilt? Sind die Verletzungen zu groß?

Nach kurzem Warten hörte ich Schritte auf mich zukommen. Meine Augen waren geschlossen, um dem hellen Licht der Krankenstation auszuweichen.

„Hey Bro", ertönte die Stimme von Damon neben meinem Bett.

„Hey Alter. Ich bin froh, dass du da bist. Gerade nach allem, was passiert ist", sprach ich mit heiserer Stimme zu ihm.

„Ach. Das ist doch alles Schnee von gestern. Wie geht es dir?"

Das zu hören berührte mich tief. Ich hatte ihm sehr weh getan und er war trotzdem nicht sauer auf mich. Dafür war ich sehr dankbar.

„Mir geht's gut. Wie lange war ich weg? Und warum habe ich immer noch Wunden? Ich dachte immer, dass Mr Quinn alles heilen kann", fragte ich meine Freunde.

„Du warst für eine Woche weg. Deine Wunden sind noch da, weil dir so viele zugefügt wurden, dass ich nicht alle heilen konnte. Deine Blutungen habe ich gestillt und deine gebrochenen Rippen gerichtet", erklärte Mr Quinn mir. Er drängelte sich zu mir durch und lächelte mich an. „Du hast Glück, dass du solch gute Freunde hast:"

„Oh ja, da kann ich ihnen nur zustimmen. Danke, dass ihr mich hier her gebracht habt. Ich bin euch allen echt etwas schuldig. Sagt nur Bescheid", sprach ich zu meinen Freunden.

„Also eine Sache wüsste ich da. In der Cafeteria gibt es jeden Samstag Eis, wofür wir aber bezahlen müssten", sagte Jace grinsend zu mir.

„Okay. Deal. Ihr dürft euch so viel nehmen, wie ihr wollt.

Die Schule der Eleyax - Der Engel der Schatten - PausiertWhere stories live. Discover now