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-Erens Sicht-

,,Ich hoffe du hast es nicht eilig", sagte Levi, als ich zu ihm in den Wohnbereich ging und den Couchtisch bemerkte, auf dem zwei Gläser, eine Flasche Wein und ein paar Snacks standen. ,,Ich habe die ganze Nacht Zeit", erwiderte ich mit einem Lächeln.

Als wir uns auf die Couch setzten, wanderte mein Blick zu Levi. Er trug wie sonst auch immer eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Ich schluckte leicht - er sah so unfassbar gut aus. ,,Hast du das Buch zu Ende gelesen?", fragte ich und brach somit die Stille. Levi hob eine Augenbraue. ,,Hoffst du, dass sich meine Meinung zu der BDSM-Szene geändert hat?"

Um ehrlich zu sein, war es mir lieber, wenn er seine Meinung dazu nicht geändert hatte; immerhin mochte ich den Großteil von dem, was in dieser Szene praktiziert wurde, selbst nicht.

,,In dem Buch gibt es eine Szene, in der die Augen und Handgelenke der devoten Partnerin verbunden werden", begann Levi, während er sich zum Couchtisch vorbeugte und die Weinflasche in die Hand nahm. ,,Würde dir so etwas gefallen?", setzte er noch an, ehe er uns Wein einschenkte und die Flasche wieder zurück auf den Tisch stellte.

,,W-Wieso fragst du?", wollte ich wissen, während ich spürte, wie Röte in meine Wangen schoss. ,,Ich habe dir gesagt, dass ich auch auf deine Bedürfnisse Rücksicht nehmen möchte, allerdings ohne dir dabei Schmerzen hinzufügen zu wollen", erklärte der Schwarzhaarige.

Was machte ihn eigentlich so sicher, dass das meine Bedürfnisse und Vorlieben waren und nicht etwas anderes? Immerhin hatte ich ihm erzählt, dass ich nur ein einziges Mal Erfahrungen mit einer Peitsche, von der die Striemen auf meiner Haut stammten, gemacht hatte.

Vielleicht hatte er irgendetwas falsch aufgefasst oder er- Meine Augen weiteten sich und ich blickte Levi für einen Moment schweigend an, als mir etwas in den Sinn kam.

War es möglich, dass er von Erwin und mir wusste und deshalb dachte, mir würde es gefallen, mich jemandem derart zu unterwerfen? Nein, das ergab keinen Sinn - Es sei denn, er wusste nicht, dass ich das für Geld tat und nicht, weil es mir gefiel, so behandelt zu werden.

,,Wieso gehst du davon aus, dass das meine Vorlieben sind?", fragte ich schließlich. ,,Du hast dich auf einen Mann eingelassen, der dich gefragt hat, ob du mit ihm etwas aus der BDSM-Szene ausprobieren möchtest und als ich die Striemen gesehen habe, hast du meine Frage, ob dir so etwas gefällt, nicht verneint. Das gleiche hast du ein paar Tage danach wieder getan."

,,Hast du mir nicht geantwortet hast, weil du denkst, ich würde dich dafür verurteilen?" Das bedeutete, dass Levi nichts von Erwin und mir wusste. Ich lächelte leicht. ,,Du hast recht", log ich. Dass ich ihm nicht geantwortet hatte, hatte einen anderen Grund.

Erwin würde bei unseren nächsten Treffen erneut Spuren auf meiner Haut hinterlassen und Levi würde diese sehen; und damit er nicht dachte, jemand würde mich dazu zwingen, hätte ich ihn anlügen und ihm sagen müssen, dass mir die BDSM-Szene gefiel, aber das war mir unangenehm gewesen.

,,Mir gefällt der Sex zwischen uns, ich möchte nichts daran ändern", sagte ich. ,,Dann belassen wir das mit dem Fesseln", meinte Levi, woraufhin ich nickte. Ich griff nach dem Glas und trank einen kleinen Schluck von dem Wein. Ich wollte nicht wissen, wie viel er gekostet hatte. Ich stellte das Glas wieder zurück und sah an Levi vorbei zu dem schwarzen Flügel.

Levi folgte meinem Blick und sah mich dann wieder an. ,,Kannst du darauf spielen?", fragte ich. Diese Frage schwirrte seit meinem ersten Tag hier in meinem Kopf herum. ,,Möchtest du denn, dass ich spiele?", stellte mir Levi eine Gegenfrage. Ich nickte leicht. Levi erhob sich von der Couch und setzte sich auf den Klavierhocker, während ich mich zu ihm stellte.

Als seine Finger die Tasten berührten, fing mein Herz an höher zu schlagen. Ich liebte es, wie seine langen Finger auf den Tasten tanzten. Ich kannte das Stück nicht, aber es hörte sich wirklich schön an.

,,Wow", brachte ich hervor, als Levi die Finger von dem Instrument nahm und zu mir nach oben sah. ,,Comptine d'un Autre été: L'Après-Midi - Das Stück hat mir meine Mutter beigebracht. Sie war Klavierlehrerin, ich habe ihr immer zugesehen, wenn sie gespielt hat", erzählte Levi. ,,Ist sie...?" Levi nickte. ,,Das tut mir leid", brachte ich hervor.

Seine Mutter war also auch verstorben...

,,Schon gut, das ist schon einige Jahre her", meinte Levi und erhob sich von dem Klavierhocker. ,,Setzt dich, Eren." Ich zögerte kurz, aber setzte mich dann auf den Hocker. Levi stellte sich hinter mich und beugte sich etwas nach vorne, damit er die Tasten des Klaviers erreichen konnte.

Meine Wangen brannten, als mich seine plötzliche Wärme umgab - Es fühlte sich beinahe so an, als würde er mich umarmen. ,,Für die ersten vier Takte brauchst du nur deine Linke Hand", erklärte er und fing an, diese Takte zu spielen, aber viel langsamer als vorhin. ,,Möchtest du es mal probieren?", fragte er.

,,Ja", erwiderte ich, was zum Teil daran lag, dass ich seine Nähe genoss. Levi nahm meine linke Hand und führte meine Finger zu den richtigen Tasten. Seine Hand war etwas größer als meine und vielleicht männlicher. Ich befeuchte meine Lippen und versuchte die ersten Noten zu spielen, doch scheiterte dabei.

,,Ich habe meine Musiknote bei meinem Abschlusszeugnis gerade noch so mit einer vier gerettet", erzählte ich Levi. ,,Dafür hatte ich in Hauswirtschaft eine eins", setzte ich noch an. Als ich Levi leise lachen hörte, drehte ich mich um, um sein Lächeln zu sehen. ,,Du bist nicht gerade bescheiden, was deine Kochkünste angeht."

,,Was soll ich sagen, ich bin begabt", erwiderte ich grinsend. Levi schüttelte schmunzelnd seinen Kopf, was mich zum Lächeln brachte. Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne und versuchte die richtigen Tasten zu treffen. Währenddessen spürte ich Levis Hände auf meinen Schultern, die sich immer weiter nach unten bewegten.

,,Du trägst wieder Parfüm", hauchte Levi gegen meinen Hals. ,,Du klingst nicht begeistert", stellte ich fest. Ich hielt mit einem Mal inne, als Levi seine Lippen an meinen Hals legte. ,,Es ist nichts", flüsterte Levi und fing an, meine Haut zu küssen.

__________

Ich habe Angst, dass jemand verwirrt ist, also:

Levi weiß, dass Erwin und Eren sich regelmäßig treffen, aber er weiß nicht, dass Eren das nur für Geld macht. Und er denkt, dass Eren die BDSM-Szene gefällt und wollte daher ein Bisschen auf Erens "Vorlieben" eingehen.

Eren weiß nicht, dass Levi von ihm und Erwin weiß.

ES GIBT JETZT EINE LEVI VERSION DAVON. MEINE GEBETE WURDEN ERHÖHRT:

 MEINE GEBETE WURDEN ERHÖHRT:

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Pregnant [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now