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-Levis Sicht-

,,Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du einen neuen Hausangestellten eingestellt hast?", fragte Petra. Wir lagen in unserem Bett und ich wünschte mir niemand anderen als Eren neben mir liegen zu haben. Ich strich mit meinen Händen über Petras Körper und fühlte nicht das, was ich einst gefühlt hatte.

,,Eren ist schwanger", sagte ich und blickte Petra in die Augen, aber ich konnte ihr nicht sagen, dass das Kind von mir war. Ich hatte zwar Angst, was passieren würde, aber ich musste es ihr bald sagen. Sie lächelte sanft. ,,Wirklich?"

,,Er wird nur als Koch für uns arbeiten, um seinen Körper zu schonen", erzählte ich und gab Petra einen Kuss. Egal was ich tat, es war nicht das selbe wie mit Eren und ich befürchtete, dass es auch niemals das selbe wie mit Eren gewesen war.

Aber ich hatte sie geliebt... oder? Ich schluckte bei diesem Gedanken. Ich hatte Petra geheiratet, hatte den Sex mit ihr genossen und schöne Erinnerungen mit ihr gesammelt. Sie war mir wichtig.

,,In letzter Zeit wirkst du abwesend, Levi", flüsterte Petra, während ihre Finger meine Haut berührten. Ich genoss diese Berührung, aber ich fühlte nicht dieses leichte Kribbeln, das ich bei Eren spürte. Wenn Petra ein Mann gewesen wäre... hätte ich dann anders empfunden?

Diese Erkenntnis war beängstigend und ich wollte sie nicht wahr haben. Wenn Eren nicht gewesen wäre, hätte ich vermutlich niemals herausfinden können, wie unterschiedlich ich für einen Mann und eine Frau empfand - wie sehr mich der Körper eines Mannes eigentlich anzog... wie sehr mich Eren anzog.

,,Es ist nichts. Ich werde morgen spät nach Hause kommen, ich muss zu meiner Firma und danach zu Erwin - Er hat mich zum Essen eingeladen", log ich. Sie ahnte nicht, dass ich morgen zu Erens Wohnung fahren würde, um auf diesen Furlan und Reiner zu warten.

Ich nahm Petra in meine Arem, küsste ihre Stirn und schloss meine Augen. Ich wollte, dass Eren derjenige war, dessen nackte Haut ich berührte, aber er war nicht hier.

,,Ich liebe dich."

[...]

Ich schloss die Tür zum Raum auf, in dem einige Produkte meiner Firma in Glasvitrinen ausgestellt waren. Ich besaß verschiedene Messer, Munition, Handfeuerwaffen, die dazugehörigen Teile und andere Dinge.

Als ich das Zimmer betrat, schloss ich die Tür hinter mir und holte eine einfache Pistole aus eine der Vitrinen hervor und füllte das Magazin auf. Ich hatte nicht die Absicht, jemanden zu verletzen, ich wollte Furlan und Reiner lediglich Angst machen.

Mir war der Besitz und das Tragen von Waffen erlaubt, ich würde nur Probleme bekommen, wenn ich eine der Waffen gegen eine Person richten würde. Aber da Furlan und Reiner offenbar selbst kriminell waren, würden sie mich nicht anzeigen.

Ich betrachtete die Waffe und legte sie dann in meine Tasche, in der eine Packung Erdbeeren und ein neues Handy für Eren lagen. Sein Handy funktionierte nicht mehr und ich wollte, dass er erreichbar war - für mich und seine Freunde.

Ich schloss die Vitrine ab und bei dem Verlassen des Raumes auch die Tür. Weder Eren noch Petra hatten freien Zutritt zu diesem Raum, aber sie durften ihn jederzeit betreten, wenn sie mich danach fragten.

Da Petra gerade in ihrer Firma war, musste ich mich nicht von ihr verabschieden. Ich stieg in den Aufzug und fuhr zu den Parkplätzen unter dem Wolkenkratzer, ehe ich in mein schwarzes Auto stieg und Mitras verließ. Bevor ich allerdings nach Shiganshina fuhr, machte ich einen kleinen Zwischenstop bei Marco.

Ich wollte Eren die kleinen Geschenke geben und ihn küssen. Ich brauchte ihn bei mir. Ich lächelte bei dem Gedanken und freute mich, ihn endlich wiederzusehen, obwohl ich ihn erst gestern in meinen Armen gehalten hatte, als er aus dem Nichts in Tränen ausgebrochen war.

Nach einigen Minuten erreichte ich die Bar und parkte vor dieser. Ich holte Erens Geschenke aus der Tüte und ging hoch zu Marcos Wohnung, ehe ich an der Tür klopfte und wartete, bis sie mir aufgemacht werden würde.

Marco war es, der mir die Tür öffnete. Ich blickte an ihm vorbei, in der Hoffnung, Eren zu sehen. ,,Eren ist nicht da, er besucht Jean und Armin. Wenn du möchtest, gebe ich dir ihre Adresse", sagte Marco. Er wirkte mit den vielen Sommersprossen und dem Lächeln auf seinen Lippen wie ein sehr freundlicher Mann.

,,Ist schon gut. Hast du etwas zum Schreiben für mich? Ich habe Eren etwas gekauft", meinte ich. ,,Klar", erwiderte Marco und ließ mich in seine Wohnung. Sie war größer als Erens und wesentlich gemütlicher und wärmer.

Als mir Marco etwas zum Schreiben gab, verfasste ich Eren eine kurze Nachricht. Ich schrieb ihm meine Nummer auf und zögerte kurz, ehe ich ein kleines Herz hinmalte. Es war kindisch, aber ich wusste, dass Eren so etwas gefallen würde.

,,Ich kann dir versichern, dass Eren sich darüber freuen wird", meinte der schwarzhaarige Mann und deutete auf meine Zeichnung. ,,Versteht ihr euch gut miteinander?", fragte ich. Marco nickte. ,,Wir sind gute Freunde und Eren ist mein Stammkunde in der Bar. Ich passe für dich auf ihn auf, während er bei mir ist."

,,Sag ihm, dass das Handy eine kleine Entschädigung dafür ist, dass sein altes Handy kaputt ist", meinte ich und klopfte auf Marcos Schulter, ehe ich ohne weiteres seine Wohnung verließ und mich auf den Weg nach Shiganshina machte.

Dort angekommen, klemmte ich die Pistole in meinen Gürtel und öffnete den Kofferraum meines Autos. Ich hatte ein paar Kartons aus meinem Unternehmen mitgenommen, um dort die restlichen Sachen von Eren einzupacken - Geschirr, Besteck, seine Nachttischlampe und noch andere Kleinigkeiten, die ich finden würde.

Eren hatte noch ein paar Möbel in seiner Wohnung stehen, die ich später wegbringen würde. Ich würde ihm vorschlagen, die Dinge, die ihm nicht wichtig waren, zu entsorgen oder zu verkaufen, immerhin war mein Penthouse voller Möbel, Geschirr und anderen Dingen - sobald Eren bei mir einzog, würde all das auch ihm gehören.

Ich trug fürs erste zwei Kartons nach oben und als ich die Tür seiner Wohnung öffnete, kam mir ein kalter Windzug entgegen. Ich betrat die eiskalte Wohnung und stellte die Kartons im Flur ab.

Dann ging ich in sein Wohnzimmer, das auch die Küche beinhaltete, und zog einen Stuhl in die Mitte des Raumes, ehe ich mich auf diesen setzte und darauf wartete, dass Furlan einen Fuß in dieses Zimmer setzen und bereuen würde, Eren jemals angefasst zu haben.

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Pregnant [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now