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-Levis Sicht-

Ich wusste nicht, wie das hatte passieren können, aber Eren und ich waren nach dem Sex offenbar eingeschlafen. Draußen war es nicht mehr dunkel; Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster und erhellten diesen Raum.

Mein Blick schweifte zu Eren. Er war immer noch am Schlafen und unsere halbnackten Körper waren von einer warmen Decke umhüllt. Wir hatten nach dem Sex gekuschelt und etwas geredet, aber wir hatten weder unter einer Bettdecke gelegen noch hatte einer von uns unsere Kleidung vom Boden aufgesammelt und sie auf den Wohnzimmertisch gelegt.

Ich ließ die Luft in meinen Lungen entweichen; Eren hatte sich nicht aus meiner Umarmung gelöst. Vermutlich war Marco nach seiner Arbeit zu uns ins Wohnzimmer gekommen, um nach uns zu sehen und hatte uns dabei zugedeckt und unsere Kleidung aufgehoben. Eren hatte recht. Marco war nett.

Ich gab dem Mann, den ich liebte, einen Kuss auf die Wange, ehe ich nach meinem Handy griff und auf den Bildschirm blickte. Ich hatte unzählige Nachrichten und verpasste Anrufe von Petra. Auch Erwin hatte mir geschrieben und mich angerufen.

Wie sollte ich ihr erklären, wo ich mich die ganze Nacht über aufgehalten hatte? Ich hatte den Ton meines Handys ausgeschaltet, damit Eren und ich nicht gestört werden würden. Scheiße.

Ich seufzte und legte mein Handy schließlich weg, ehe ich mich wieder neben Eren nieder ließ. Es machte keinen großen Unterschied mehr, ob ich ihr jetzt antwortete oder erst in ein oder zwei Stunden. Die Situation war bereits schlimm genug.

Ich schmiegte mich näher an Eren und schloss meine Augen. Er war warm und obwohl er schlank war, war sein Körper weich. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und legte einen Arm um ihn.

Ich schmunzelte leicht, als ich daran dachte, dass man Eren bald ansehen würde, dass er ein Kind in sich trug - unser Kind. Ohne dem richtig bewusst zu sein, streichelte ich mit einer Hand über seinen Bauch. Worte konnten nicht beschreiben, was ich in diesem Moment fühlte.

,,Levi...?", hauchte Eren. ,,Habe ich dich geweckt?", fragte ich und hielt mit meiner Bewegung inne. ,,Du presst dich an mich und betatschst meinen Bauch", erwiderte er, woraufhin ich schmunzelte. ,,Tut mir leid." Eren legte seine Hand auf meine und lächelte leicht.

,,Ich muss duschen und mich danach auf den Weg nach Hause machen", sagte ich. ,,Wir können zusammen duschen", schlug Eren vor, ohne zu wissen, was er da eigentlich von sich gab. ,,Wenn du das möchtest", erwiderte ich.

Der Gedanke, wie Wasser über Erens Körper lief, gefiel mir. Sein Körper war nicht nur im sexuellen Sinne attraktiv für mich; ich verband ihn mit Kunst - einer Skulptur, die man in einem Museum bewunderte oder einem Buch, das der Autor nicht hätte schöner verfassen können.

Ich wusste, dass das schwierig zu erklären war und Eren das vermutlich nicht verstehen würde, aber so war es, wie ich empfand und seinen Körper sah. Aber könnte ich diesen Körper genauso lieben, wenn er nicht der Erens wäre?

Ich richtete mich etwas auf, küsste Eren und erhob mich dann von dem Sofa. ,,Ich glaube, ich bleibe doch noch etwas liegen", sagte der Braunhaarige. Er war nicht gerade voller Energie, wenn er morgens aufwachte. Ich schmunzelte und suchte dann das Badezimmer auf, um in die Dusche zu steigen.

Ich ließ warmes Wasser über meinen Körper laufen und meine Gedanken schweiften zu Eren; er hatte den gestrigen Abend und die Nacht genossen, ich hatte ihn in meinen Armen gehalten und er hatte sich mir hingegeben. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn liebte und er hatte meine Liebe erwidert.

Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich mit einem Handtuch ab und zog mir die Kleidung an, die ich gestern auch schon getragen hatte. Dann ging ich zurück ins Wohnzimmer. Eren lag immer noch auf dem Sofa und hatte sich in die Bettdecke gekuschelt.

Ich öffnete das Fenster des Raumes, um frische Luft reinzulassen und setzte mich dann neben Eren. ,,Was möchtest du essen?", fragte ich und Eren schmunzelte. ,,Musst du dich nicht so langsam auf den Weg machen?", fragte er.

Ich lächelte und küsste seine weichen Lippen. ,,Ich mache dir Frühstück, während du duschst. Also was möchtest du essen?", wiederholte ich. ,,Eine große Schüssel Müsli mit Joghurt und klein geschnittenem Obst", antwortete Eren schließlich.

Er schob die Decke aus Seite und erhob sich von dem Sofa, ehe er sich frische Kleidung raussuchte, mir einen Kuss gab und dann ins Badezimmer ging. Ich verließ ebenfalls den Raum und ging in die Küche, wo ich auf Marco traf.

,,Heiße Nacht?", fragte er, als sein Blick auf mich fiel. ,,Bist du in der Nacht ins Zimmer gekommen?", fragte ich. ,,Keine Sorge, ich habe dir deinem Freund nichts weggeguckt. Ich nur eure Kleidung aufgesammelt und euch zugedeckt." Ich klopfte auf Marcos Schulter und stellte mich neben ihn. ,,Wo finde ich Müsli, eine Schüssel und Besteck?"

-Erens Sicht-

Als ich vor dem Spiegel in Marcos Badezimmer stand und die Knutschflecken auf meiner Haut betrachtete, schoss Röte in meine Wangen. Die kleinen, roten Flecken waren auf meinem Hintern, auf meinem Rücken und auf der Innenseite meiner Oberschenkel.

Auf meinen Lippen erschien ein Lächeln, ehe ich in die Dusche stieg. Ich beeilte mich, um Levi nicht lange warten zu lassen. Nachdem ich fertig war und wieder frische Kleidung trug, ging ich in die Küche. Levi und Marco saßen am Esstisch und richteten ihre Blicke auf mich.

,,Guten Morgen", sagte Marco mit einem Lächeln auf seinen Lippen, das ich erwiderte. ,,Guten Morgen." Als ich mich ebenfalls an den Tisch setzte, erhob sich Levi von seinem Stuhl. Ich sah ihn irritiert an. ,,Ich muss jetzt los. Wir sehen uns später", hauchte er und platzierte einen sanften Kuss auf mein Haar.

,,Bis später", sagte ich, ehe Levi die Küche verließ und die Haustür ins Schloss fiel. ,,Habt ihr geredet, während ich am Duschen war?", fragte ich und rührte das Müsli um, das mir Levi gemacht hatte. ,,Er hat mich wie das letzte Mal mit seinem finsteren Blick angeschaut... aber er hat nichts bestritten, als ich dich als seinen Freund betitelt habe."

Ich lächelte.

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Ich hätte heute so viel sinnvolles tun können, anstatt Tiktok zu schauen, aber ich bin faul. Ich hasse das 😀

Pregnant [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now