216. Edelsteine

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Aokiji und Seren saßen vor dem Kamin. Während sie einige Weintrauben naschte, nippte er am Whiskey und beide hatten ein Buch in der freien Hand. Die Bibliothek war wirklich ausgesprochen gut ausgestattet. Hier hätte man für Ewigkeiten etwas zum Stöbern. "Wollen wir darüber reden?", kam es vom ehemaligen Marine. "Es ist halt so ein ungutes Gefühl.", murmelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart. "Und du irrst dich selten.", stellte er fest. "Ich weiß aber einfach nicht, was hier faul sein könnte.", klappte sie den Roman zu. "Die Leute sind wirklich freundlich, was schon ungewöhnlich ist. Dazu kommt, dass sie überaus großzügig der gesamten Mannschaft gegenüber sind. Sowas tut doch niemand völlig uneigennützig.", rieb die Blondine sich den Nacken. "Niemand außer dir.", schmunzelte Kuzan. "Aber, ja. Du hast recht. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht.", meinte er dann. Nachdenklich schauten beide in die Flammen. Nur das Knistern des brennenden Holzes war zu vernehmen, bis...

"Hast du das auch gehört?", furchte sie die Stirn und er nickte zur Bestätigung. Die beiden standen auf und verließen leise den Raum. Auf Zehenspitzen schlichen sie die Flure entlang und in den ersten Stock. Das Wimmern und Schluchzen wurde deutlicher. Die Zwei warfen sich einen Blick zu und öffneten dann die Doppeltür. Erschrocken fuhr Dorothea auf ihrem Bett herum. "Was ist denn los?", ging Seren langsam auf sie zu. "Es tut mir so leid.", weinte die Jüngere. "Was?", fragte die Kapitänin ruhig.

Auf dem Marktplatz wurde gefeiert. Der Alkohol floss in Strömen. Das Essen wurde reichlich aufgetischt. "Hier ist es einfach klasse.", grinste Shiroi in die Runde. "Schön, dass es Ihnen gefällt.", kam es von Theodor. "So lässt es sich wirklich aushalten.", meinte Hitomi zufrieden. "Würdest du mir diesen Tanz schenken?", stand Vinzenz neben Ann. "Ich... Ja, wieso nicht.", lächelte die Kommandantin unsicher. "Schade, dass deine Frau nicht mitgekommen ist.", wendete sich Margarete an den Kapitän. "Ja, sie fühlt sich in letzter Zeit immer wieder etwas unwohl.", gab er zu. "Wir können uns ja den Abend gemeinsam vertreiben.", lächelte die Rothaarige ihn an. Dann legte sie eine Hand auf sein Knie und begann in Richtung von seinem Schritt zu streicheln. "Lass den Mist.", schob er ihre Linke von sich. Skeptisch musterte er die sonst so freundlich wirkende Frau, deren Mimik nun eiskalt war. "Schade.", schmunzelte sie, "Ich dachte, wir könnten heute noch alle ein wenig Spaß haben, aber dann ist es wohl schon jetzt soweit." "Was soll das bedeuten?", erhob sich Mihawk mit der Rechten bereits am Black Sword. "Das werdet ihr gleich sehen.", lachte sie dunkel, als der Rubin an ihrer Kette anfing zu leuchten. Kraftlos sank der Vize wieder auf die Bank und verstand nicht, was mit seinem Körper los war. "Heute Nacht werden wir den Fluch endlich brechen!", deutete sie zum Firmament, wo der Blutmond erstrahlte. Zustimmende Rufe ertönten von den Bewohnern. "Was auch immer du vor hast. Ich rate dir, es ganz schnell zu vergessen.", knurrte Shiroi und stand auf. Er würde es nicht zulassen, dass irgendwem aus der Crew etwas passierte. Hitomi erhob sich ebenfalls und wollte sich kampfbereit machen, doch es funktionierte nicht. "Was habt ihr uns gegeben?", hielt er sich den Kopf und stützte mit der freien Hand auf dem Tisch, um nicht zusammen zu sacken. Auch der Kapitän fühlte sich alles andere als gut. Ihm kam der Gedanke, dass Seren doch von Anfang an richtig gelegen hatte mit ihrem Misstrauen. Diese Leute waren lange nicht so harmlos, wie er und fast alle anderen geglaubt hatten.

"Lass mich, hab ich gesagt!", erklang Anns Stimme schrill und sie taumelte aus Richtung eines Hauses auf Marco zu, der die Kommandantin stützte, als sie bei ihm war. Sofort darauf war Vinzenz ebenfalls da. "Stell dich doch nicht so an.", schmunzelte er selbstgefällig. "Immerhin hättest du dann vor deinem Ende noch schöne Stunden gehabt.", meinte er emotionslos. "Bastard.", knurrte der Phönix. Niemand legte ungestraft Hand an eine Nakama oder versuchte es auch nur. Doch selbst der Blonde fühlt sich momentan nicht im Stande, um in einem Kampf etwas auszurichten. "Ihr werdet heute alle sterben.", grinste Margarete dunkel in die Runde. "Vinzenz, fang mit ihr an.", warf sie ihrem Ältesten einen Dolch zu. Der Griff war reich verziert, sogar mit Edelsteinen besetzt und die Schneide funkelte regelrecht. Der Sohn hob die Klinge, griff Ann am Oberarm und zog sie an sich. Tief schaute er in die grünen Seelenspiegel der jungen Frau und dann raste die Waffe auf ihr Herz zu.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz