265. Mitleid

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Einige Tage später hatte die Mini Moby das Flaggschiff eingeholt und segelte daneben her, bis sie die nächste Insel erreichten. Niemand wusste, wieviel Zeit die Sache auf Wano Kuni in Anspruch nehmen würde, doch sie mussten erstmal soweit durch die neue Welt schippern, dass sie halbwegs mit den Strohhüten auf einer Höhe wären und das war schon eine ziemliche Strecke. Seren hatte in den Wochen allerhand damit zu tun, das weitere Vorgehen zu planen, sich mit Leuten zu treffen und sich um ihre Tochter zu kümmern. Bei Letzterem bekam sie tatkräftige Unterstützung von Ace und dem Rest der Crew. Die Mannschaft war ebenfalls etwas größer geworden, da einige ehemalige Sklaven beschlossen hatten, sich ihnen anzuschließen. Nachdem festgestellt wurde, dass sie kämpfen konnten und scheinbar vertrauenswürdig waren, sprach nichts dagegen. Da die Insel der Samurai völlig von der Außenwelt abgeschottet war, bekam man von dort keine Neuigkeiten zu Ohren. Ihre Informanten konnten lediglich sagen, dass Big Mom sich ebenfalls dort befand. Seit dieser Mitteilung war allerdings schon eine Weile vergangen und so wuchs Serens Sorge täglich...

Es war Morgen und die Blondine stand mit einem Tee in den Händen an der Reling, mit den Ellenbogen auf jene gestützt und beobachtete den seichten Wellengang. Wenn nicht bald irgendwas kommen sollte, würde sie selbst nachschauen gehen. Sie hielt es nicht mehr aus, so im Ungewissen zu schweben. Angespannt trank sie einen Schluck, zog dann die Stirn kraus und fuhr herum. Die Tasse fiel geräuschvoll zu Boden, als sie die vier Personen anschaute und zur Salzsäule erstarrt war.

"Hey, Käpt'n.", grinste Law schief und sah ziemlich lädiert aus. Verbände und Pflaster zierten ihn und die Klamotten hatten auch schon bessere Tage gesehen. Seine Kollegen machten keinen besseren Eindruck. Wahrscheinlich muteten die Verletzungen schlimmer an, als sie eigentlich waren, denn alle standen aufrecht und wirkten fröhlich. "Da seid ihr ja endlich.", eilte sie erleichtert auf die Kommandanten zu. Erst schloss sie Hitomi samt seiner Freundin in die Arme und dann das andere Paar. "Geht es euch gut? Muss Marco sich was ansehen?", erkundigte sie sich mit einem prüfenden Blick. "Nicht nötig.", schüttelte Ann lächelnd den Kopf. "Und?", sah die Blondine erwartungsvoll in die einzelnen Gesichter. "Na was wohl? Wir haben gewonnen.", antwortete Cecil bester Laune. "Du hättest dabei sein sollen, Seren. Das war unglaublich.", begannen ihre Augen zu glänzen. "Das heißt, zwei Kaiser sind besiegt?", wendete sie sich mit klopfendem Herzen an den Chirurg. "So ist es.", bestätigte er nickend. "Big Mom und Kaido sind Geschichte. Momentan liegen beide gut verschnürt in einer Zelle und warten auf ihren Abtransport oder wie man sich sonst einigt. Wano Kuni steht der Welt wieder offen.", fügte er hinzu. "Endlich.", lächelte Seren und eine unglaubliche Last fiel von ihr ab. Sie spürte bereits, wie ihre Beine weich wurden und wurde von Law an der Schulter gegriffen. "Ganz ruhig. Wir sind alle wieder hier und uns geht es gut.", umarmte er sie, um ihr Halt zu geben. Manchmal reagierte der Körper heftig, wenn eine wochenlange Anspannung wich. "Bleibt nur noch einer.", murmelte sie in den Stoff an seiner Brust. "Und den schaffen wir auch noch.", erwiderte er völlig zuversichtlich.

Kurz darauf saßen die Fünf im Speisesaal bei den anderen und man tauschte sich über die Vorkommnisse der letzten Wochen aus. Hitomi berichtete gerade von dem Kampf gegen die Kaiserin. Es war wirklich beeindruckend, was die Vier alles erlebt hatten und alle schienen für sich selbst weiter gekommen zu sein. Seren lehnte sich an Ace und atmete durch. Das alles schrie nach einer riesigen Feier und die würde nach dem Essen starten. Hope war bei Law auf dem Arm, der das sichtlich genoss. Keine Spur mehr davon, sich irgendwie drücken zu wollen oder dass ihm jenes unangenehm war. Natürlich erzählten Marco und einige der Männer, die bei ihm gewesen waren, was sich in Mary Joa zugetragen hatte und was danach noch gewesen war.

"Wurde aber auch Zeit, dass man die Sklaverei abschafft.", goss Ann sich ein Glas mit Saft voll. "Und dass diese Aristokraten von ihrem hohen Ross geholt werden.", fügte Cecil hinzu. "Die fünf Weisen haben Glück, dass sie schon so alt sind, sonst hätte ihnen auch Sicherheitsverwahrung gedroht.", klinkte sich Ace ein. "Was ist es stattdessen geworden?", erkundigte sich der Kommandant der Ersten. "Level eins. Da lässt es sich mittlerweile aushalten. Kein Vergleich mehr zu vor einem Jahr oder davor. Ich musste zwar lange mit Magellan diskutieren, aber am Ende hat er doch nachgegeben.", beantwortete Seren die Frage. "Der macht neuerdings etwas, wenn er keine Gegenleistung dafür bekommt?", hob der Arzt überrascht eine Braue. "Die neuen Sicherheitsvorkehrungen auf der untersten Ebene sind dafür etwas 'abschreckender' ausgefallen.", machte sie beim vorletzten Wort eine bezeichnende Bewegung mit ihren Fingern. "Da muss man ja glattweg Mitleid mit Akainu und den zwei ehemaligen Kaisern haben.", grinste er dunkel und griff zum Kaffee.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang