Der erste Tag

323 12 0
                                    


Müde rieb ich mir die Augen, als der Wecker anfing zu klingeln. Doch als ich realisierte welcher Tag heute war, sprang ich halber aus meinem Bett und suchte mir Kleidung aus meinen Koffern. Nachdem ich mich umgezogen und fertig gemacht hatte ging ich runter ins Wohnzimmer.

Meine Mutter hatte das Frühstück bereits auf den Tisch gestellt. Es gab, wie an jedem ersten Tag nach den Ferien, einen großen Berk Pfannkuchen mit allem drum und dran. Als ich fertig mit Essen war schnappte ich mir meine Schultasche und wollte schon los, als ich bemerkte, dass ich mein Pausenbrot, welches mir meine Mutter netterweise gerichtet hatte, vergessen hatte. Wieder wollte ich aus der Tür gehen und meine Mutter schaute mich belustigt an. Auf meinen fragenden Blick erwiederte sie nur "Deine Schuhe" Ich schaute an mir herab und sah, dass ich noch meine Hausschuhe anhatte. Schnell schlupfte ich in meine Turnschuhe und verabschiedete mich von meiner Mutter. Da die Einschulung meines Bruders erst heut Nachmittag war und ich so schnell es ging los wollte um noch genügend Zeit zu haben, war er noch nicht wach und ich ging ohne ihn gesehen zu haben.

Ich lief in die Garage, schnappte mir mein Skateboard und fuhr den Weg zu meiner Schule. Natürlich ist das Skateboard nicht das schnellste Fortbewegungsmittel, aber dadurch konnte ich die Gegend genauer erkunden. Ich war erst einmal hier, als meine Mutter mit mir den Weg abgelaufen ist.

Nun stand ich hier vor dem großen, prachtvollen Gebäude und staunte nicht schlecht. Es war wirklich riesengroß, wie sollte ich mich jemals hier zurecht finden? Nachdem ich noch ein zwei Minuten dagestanden hatte, klemmte ich mir mein Board unter den Arm und schritt mit selbstbewusstem Blick auf das Gebäude zu. Zumindest versuchte ich selbstbewusst zu schauen, aber ich weiß nicht ob es mir gelang, denn ich war wirklich sehr aufgeregt.

Als ich die Schule betrat, suchte ich erstmal das Büro der Schulleitung. Nach ein paar mal nach dem Weg fragen fand ich es und trat ein. Dort wurde ich schon erwartet und mir wurden Bücher und meinen Stundenplan in die Hand gedrückt. Kurze Zeit später standen wir vor einem Zimmer. 114. Anscheinend mein neues Klassenzimmer. Vor der Tür auf dem Flur standen einige Schülergruppen versammelt und redeten. Ich stellte mich in die Ecke und wartete, dass der Lehrer kam. Während ich mich umsah, bemerkte ich ein Mädchen, welches mich lächelnd ansah. Ich lächelte zurück und sie kam auf mich zu "Hey ich bin Simone, aber nenn mich doch Simi" streckte sie mir ihre Hand entgegen, die ich lächelnd nahm. "Elaine, aber nenn mich doch Ela"

Gerade als wir angefangen miteinander zu sprechen, kam der Lehrer und schloss das Klassenzimmer auf. Simi zog mich mit ihr zu einem Tisch in der Mitte der vorletzten Reihe. Der Lehrer, der sich als Herr Mark rausstellte, war gerade dabei die Anwesenheitsliste zu kontrollierte. Es stellte sich heraus, dass zwei Jungs fehlten, die just in dem Moment zur Tür reingestürmt waren. Herr Mark sah sie nur genervt an. "Habt ihr euch auch mal dazu entschlossen aufzutauchen" Die beiden grinsten sich an und setzten sich schweigend auf ihren Platz, der direkt hinter unserem lag.

Herr Mark war wieder dabei die Namensliste durchzugehen und blieb bei meinem Namen stehen. "Ah wie ich sehe haben wir eine neue Schülerin. Komm doch her und stell dich vor" Innerlich seufzte ich genervt, lies mir aber äußerlich nichts anmerken. Also stellte ich mich nach vorne und begann zu sprechen. "Hallo, ich bin Ela, ich bin 10 Jahre alt und bin vor kurzem hergezogen. Meine Hobbys sind Skaten und Fußball spielen." Als ich dies sagte, ging ein belustigtes Raunen in der Klasse. Vor allem die beiden, die vorhin zu spät kamen lachten und tuschelnden immer noch kichernd miteinander. Ich schaute sie nur unbeeindruckt an. So setzte ich mich wieder auf meinem Platz und Herr Mark begann mit dem Unterricht. Wir hatten ihn in Deutsch und Englisch. Beides Fächer, die mir nicht so gut liegen. Ich bin eher so der Mathetyp. Während des Unterrichts hörte ich immer Satzfetzen von hinten wie "Als ob die Fußball kann" "Das ich nicht lache, das isn Mädchen" oder "Selbst Raban und Joschka können besser spielen als die" Das meiste davon haute der braunhaarige raus, während sich der rot-orangehaarige eher zurückhielt. Die meiste Zeit versuchte ich sie zu ignorieren und mich auf den Unterricht zu konzentrieren, doch als sie anfingen Papierkugeln auf uns zu werfen drehte ich mich genervt um. "könnt ihr das bitte lassen" lächelte ich genervt. "Wieso sollten wir?" der braunhaarige Junge hatte ein spitzbübiges Grinsen aufgesetzt. Ich wollte gerade weiterreden, als mich Simi in die Seite stieß. Fragend schaute ich zu ihr, während sie den Blick auf etwas vorne hielt. Ich folgte ihrem Blick und bemerkte, dass Herr Mark uns ansah. "Gibt es ein Problem?" ich antwortete nur mit einem 'nein nein' und schrieb weiter den Text von der Tafel ab.

In der Pause zeigte mir Simi den Schulhof, er war recht groß und hatte sogar einen Fußballplatz, auf dem ein paar Jungs spielten, darunter waren auch die beiden aus meiner Klasse und wie ich erkennen konnte der eine von den Nachbarsjungen, der mit der Mütze. Ich fragte mich wirklich wer diese Kerle waren. Ich beschloss Simi einfach zu fragen. "Wer sind die?" Während ich fragte zeigte ich auf die spielende Truppe. "Das sind, wie sie sich nennen, die wilden Kerle. Die halten sich für was oberkrasses. Und wie du eben bemerkt hast mögen sie keine Mädchen" Nachdenklich nickte ich und schaute weiter zu den Kerlen. Nach der Pause hatten wir wieder Unterricht und der Tag verlief so weiter, wie er angefangen hatte.

Nach der Schule hatte ich noch ein Gespräch mit Herr Mark und danach fuhr ich schnell nach Hause, da ich heute noch meinen Kleiderschrank aufbauen musste.


DWK und ElaineWhere stories live. Discover now