Mein erster Kuss!

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Die Sommerferien waren nun fast vorbei. Ich hatte Simi noch von nichts erzählt und ich fühlte mich schrecklich. Wir hatten so viel Zeit miteinander verbracht und sie kam augenscheinlich über Leon hinweg, weshalb es wieder war wie am Anfang. Sie, Kai und ich, manchmal auch die Flammenmützen. Allerdings waren es meistens nur wir drei, da Kai und ich uns ein wenig distanzieren wollten. Von den ehemaligen wilden Kerlen bekam ich nichts mehr mit. Ich hatte versucht mit Vanessa zu reden, aber sie blockte immer komplett ab. Irgendwann gab ich es auf.

 Heute war der letzte Tag vor Schulbeginn und der erste Tag an dem ich Markus seit jenem Abend. So saß ich schließlich mit meinem Bruder und meiner Mum im Auto. Wir waren diesmal nicht auf dem Weg zu irgendeinem Restaurant, sondern auf direktem Weg zu Markus nach Hause. Mein Bruder saß wie gewöhnlich in seinem Matrosenanzug auf der Rückbank und schmollte, während ich in einem schlichten, schwarzen Sommerkleid auf dem Beifahrersitz aus dem Fenster schaute. Ein wenig aufgeregt war ich schon, schließlich würde ich zum ersten Mal das Haus der Van Theumers besuchen.

Die Fahrt dauerte zum Glück nicht lange und schon nach einigen Minuten waren wir angekommen. Ich wusste zwar, dass die Familie gut Geld hatte, aber so ein Haus, nein so eine Villa, hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Als Vorzeigefamilie standen wir nun zu dritt vor der Haustür und kurz darauf wurde die Tür von Claudia geöffnet. Sie begrüßte uns alle mit einer herzlichen Umarmung und bat uns herein. Die Villa war trotz ihrer Größe recht gut befüllt. Ich erkannte ein paar bekannte Gesichter von den vorherigen Treffen, darunter auch das Mädchen, welches mein Kleid so schön fand. Allerdings hatte ich nicht wirklich Lust auf sie, weshalb ich mich suchend umschaute. Claudia schien dies zu bemerken "Markus ist hinten im Wohnzimmer bei der schwarzen Couch" Meine Mutter und sie lachten dabei zusammen, während ich mich mit einem "Oh vielen Dank" schon auf den Weg zu ihm machte. Auf dem Weg wurde ich noch von ein paar Freunden meiner Mutter angesprochen und hielt ein bisschen Smalltalk mit ihnen. Über zehn Minuten brauchte ich für den Weg von der Tür bis zur Couch, wo ich mich erleichtert neben Markus auf die Couch fallen. "Schick siehst du aus" Meine heißen Wangen ignorierte ich gekonnt "Ja ich weiß" gespielt arrogant streckte ich meine Nase in die Höhe. Wir beide mussten ein wenig lachen "Eingebildet wie eh und jeh" Wir unterhielten uns noch ein wenig, bis Markus' Eltern verkündeten, dass es Essen gab. 

Deshalb saßen wir mal wieder am Kindertisch mit den ganzen wirklich abgehobenen Kindern. Den Gesprächen hörte ich nur halbwegs zu und nach dem Nachtisch fragte Markus mich etwas womit ich ganz und gar nicht gerechnet habe "Lass mal hier verschwinden" "Was, wohin?" "Wir können in mein Zimmer" Grinsend sagten wir unseren Eltern Bescheid und begaben uns auf den Weg zu Markus Zimmer.

Ich war schon aufgeregt wie sein Zimmer aussah. Vielleicht hingen, wie bei Kai, überall Poster, oder Magazine und bestimmt liegt irgendwo in einer Ecke ein Fußball. Voller Neugier betrat ich nach ihm sein Zimmer und wurde ein wenig enttäuscht. Das Zimmer war in schwarz, weiß und diversen Grautönen eingerichtet. Es war über doppelt so groß wie mein eigenes und in der Mitte der langen Seite prangte ein Bett, größer als das frühere Ehebett meiner Eltern. "Du hast es dir anders vorgestellt oder?" während er dies fragte begab er sich zu seinem Bett. Ich räusperte mich "Joa, ich hatte es mir nicht so groß vorgestellt" ich wollte ihm nicht sagen, dass es komplett unpersönlich aussah, doch er zog nur eine Augenbraue hoch. "Ja, ok. Ich habe es mir mit mehr Deko und Fußbällen und was weiß ich alles vorgestellt" Er stieß einen Laut aus, welches einem Grunzen sehr Nahe kam "In meiner Familie gibt's nicht so viel Deko" Das stimmte, ich hatte es unten schon bemerkt. "Na, was is? Willste dich setzten oder nicht?" Augen verdrehend machte ich mich auf den Weg zu ihm und ließ mich in die seidenweiche Matratze fallen. Wie konnte eine Matratze nur so gemütlich sein? Ich könnte glatt einschlafen, doch aus meinem Vorhaben wurde nichts, da ich promt ein Kissen in mein Gesicht bekam. "Hey! Was soll das?" lachend warf ich es zurück und die nächsten Minuten verbrachten wir damit uns gegenseitig mit den gemütlichsten Kissen abzuschmeißen. Vor lauter Lachen tat mir schon der Bauch weh "Ok, ok ich ergebe mich" wir ließen uns zusammen zurück fallen und lagen eine kurze Zeit schweigend nebeneinander. 

DWK und ElaineWhere stories live. Discover now