Die Tage danach

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Noch immer mit Schuldgefühlen fuhr ich am nächsten Tag nach Hause, wo mein Bruder schon auf mich wartete. "Wo warst du denn die ganze Zeit? Weißt du eigentlich wie langweilig es hier ist? Ich habe die ganze Zeit auf dich gewartet!" Ich hatte allerdings nicht die Nerven dafür mich mit meinem Bruder  zu beschäftigen "Wo ist Mama?" "Einkaufen. Hast du mir überhaupt zugehört?" Glücklich darüber, dass meine Mutter nicht zu Hause war und meinen Bruder ignorierend machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Angekommen ließ ich mich direkt in die weichen Kissen meines Bettes fallen. Mit einer kleinen Sorgenfalte dachte ich noch einmal über die letzen Tage nach. Simi ist wirklich am Boden zerstört. Und irgendwie ist das meine Schuld.

Nach fast einer Stunde rief ich kurzerhand Kai an "Hey, ich wollte fragen ob du vorbei kommen willst?" Es war ungewohnt ihn zu mir einzuladen, denn er war noch nie alleine hier. Dies schien auch er zu denken. "Ist alles okay?" Er wusste, dass ich mir Sorgen mache, da war ich mir sicher. "Ja klar, was soll sein?" "Oke, dann bin ich in zehn Minuten bei dir" Bei seinen Worten fiel mir ein Brocken des Steines von meinem Herzen. "Super, bis gleich" "Bis gleich" 

"Mama, Kai kommt gleich noch rüber" Mit einem Blick auf mein Handy steige ich die Treppen herunter. "Ist Okay, kommt Markus auch?" Genervt verdrehte ich die Augen "Nein er kommt immer noch nicht." Sie nervte mich schon mit ihm seit wir mal zusammen zur Eisdiele gegangen waren. Würde sie nur wissen wie er wirklich drauf ist, wäre sie nicht so fasziniert von ihm. "Oh, schade. Ihr wärt doch süß zusammen" Zu meinem Glück klingelte es an der Tür. In Rekord Geschwindigkeit rannte ich die letzte Treppenstufen hinunter und öffnete Kai die Tür. "Hey, danke, dass du gekommen bist" Ich ließ ihn gar nicht antworten und umarmte ihn stürmisch. Lachend schlang auch er zur BEgrüßung seine Arme um mich "Na klar, für dich doch immer" Die leichte Rotfärbung meiner Wangen konnte ich zum Glück bei der Umamung nocg verstecken. 

So kam es dazu, dass Kai und ich auf meinem Bett saßen und ich ihm nochmal alles Haargenau erzähle. "Also zusammenfassend ist dein Problem, dass du den wilden Kerlen geholfen hast die Flammenmützen zu besiegen?" er machte eine kurze Pause "Völlig beschissen. Was hast du jetzt vor?" Stöhnend ließ ich mich in meine Kissen fallen "Ich weiß nicht was ich machen soll, Simi wird mich hassen" Beruhigend legte er seine Hand auf mein Knie. "Nein, das wird sie nicht. Sie wird vermutlich etwas Zeit brauchen, aber sie liebt dich genauso sehr wie du sie. Allerdings würde ich noch etwas warten, momentan ist sie ja ziemlich aufgebracht." Überlegend nickte ich. 

Wir saßen und lagen noch eine ganze Weile zusammen in meinem Bett und redeten über Gott und die Welt. Es tat gut mal wieder etwas mit Kai alleine zu machen. Schon lange hatte ich nicht mehr so gelacht. Erst als mir meine Mutter schrieb, dass es Zeit für Kai war zu gehen, musste ich mich von ihm verabschieden. "Vielen Dank, dass du da warst" stürmisch umarmte ich ihn an diesem Tag schon zum zweiten Mal. Lachend schlang auch er seine Arme um mich "Ist doch selbstverständlich."

Als ich abends im Bett lag dachte ich nach. Ich wusste, dass ich es Simi irgendwann sagen muss. Dies würde allerdings noch etwas warten müssen. Auch über Kai dachte ich nach. Es war toll wieder mal etwas mit ihm zu machen. Er war immer so nett und zuvorkommend. Und schlecht aussehen tat er ja auch nicht.

Die nächsten Tage unternahm ich etwas mit meinem Bruder, war sonst allerdings nur zu Hause. Ich hatte keine Lust auf die Flammenmützen und das Drama, welches da immer vor sich ging. Meine Mutter lag mir schon in den Ohren, ich solle bei dem guten Wetter mal wieder rausgehen. Deshalb beschloss ich mal wieder bei Hadschi vorbeizuschauen. Aufgrund des Dramas mit Vanessa und Gonzo, hatte ich schon lange nicht mehr die Möglichkeit ihn zu besuchen. Dies nahm er mir zum Glück nicht übel, sondern begrüßte mich wie immer mit einem freudenstrahlendem Lächeln. 

Zusammen werkelten wir an weiteren Erfindungen, bis wir eine kleine Pause einlegten in der er mich fragte, weshalb ich so wenig Zeit hatte. Und dann erklärte ich ihm, ebenso wie Kai am Tag zuvor, was die Tage so abging. Natürlich ließ ich ein paar Details aus. "Gut, dass sie den Teufelstopf zurück haben, ihr Spiel gegen die Nationalmannschaft ist schon heute, beziehungsweise gerade in diesem Moment, oder ist es schon vorbeo? Ach, auch egal" Meine Augen weiteten sich, das hatte ich total vergessen. Doch meine Geschocktheit hielt nicht lange an, denn in dem Moment klopfte es. "Ela, gehst du mal bitte aufmachen?" Schweigend lief ich zum Eingang, Stimmen von draußen waren nicht zu hören. Vorsichtig öffnete ich das Tor und zu Gesicht kamen mir die wilden Trottel, welche allerdings nicht gerade begeistert aussahen. Selbst ihre Sportklamotten hatten sie noch an. "Wie kann ich euch helfenß" Zuerst antwortete niemand, bis sich Joschka erbarmte. "Ist HAdschi da?" Schweigend trat ich  einen Schritt zur Seite, worauf sie meiner stummen Einladung hinenzutreten nachkamen. 

DWK und ElaineWhere stories live. Discover now