Letzter Tag mit Simi

293 11 0
                                    


So verging das restliche Schuljahr und nun saß ich, auf die Klingel wartend, im Klassenzimmer. Die wilden Kerle waren immer noch so eingebildet und nervig wie am ersten Tag. Sie zeigten in jeder Situation, dass sie keine Mädchen mögen, bzw. diese verabscheuen. Was ein Kindergarten. Auf jeden Fall war heute der letzte Schultag vor den Sommerferien, welchen ich noch mit Simi verbracht habe, da sie die ganzen Ferien im Urlaub sein würde. Das werden die langweiligsten Ferien überhaupt. Ich hatte nämlich außer Simi so ziemlich keine Freunde hier, da die Jungs nichts mit Mädchen zu tun haben wollen und die Mädchen sind zwar ganz nett, aber so richtig anfangen kann ich mit ihnen nichts. Und mit meinen alten Freunden konnte ich auch nichts machen, da meine Mutter es nicht erlaubte, dass ich sie besuche oder sie kommen. 

Als es dann leutete rasten Simi und ich aus dem Klassenzimmer. Sie kam gleich nach der Schule zu mir. Zusammen fuhren wir mit unseren Skateboards die Straße entlang. Nach ein paar Minuten, in denen wir gequatscht haben, fuhren die wilden Kerle vorbei und drückten mal wieder die altbekannten Sprüche "Ihr seid langsamer als wir ohne Fahrrad", "Könnt ihr mit euren High Heels nicht schneller fahren", "Ihr haltet den ganzen Verkehr auf" oder der Klassiker "Is doch klar, dass die so langsam sind, das sind nur stinkende Mädchen" Eigentlich übernimmt mich mein Temperament bei diesen Sprüchen, aber ich versuchte ruhig zu bleiben. Für Simi- sie ist eher eine von der ruhigen Sorte.

Als sie merkten, dass von uns nichts mehr kommt, lachten sie spöttisch und fuhren davon. In dem letzten Jahr habe ich ihre Namen gelernt und , dass Raban und Joschka eine Klasse unter uns und Marlon eine Klasse über uns ist. Leon ist der Anführer und Fabi sein bester Freund. Fabi, Juli und Joschka wohnen in meiner Straße. Letztere sind Brüder. Von Maxi weiß ich nicht so viel nur, dass ich ihn noch nie sprechen gehört habe. Aber sonst ist er der sympathischste.

Bei mir zu Hause stellten wir erstmal unsere Schulsachen ab und zogen uns dann jeweils eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Meine Mutter holte grad meinen kleinen Bruder ab und wir deckten schonmal den Tisch. Nach dem Essen fuhren wir mal wieder durch die Straßen. Simi zeigte mir sogar ein paar Tricks, die sie von ihrem Bruder kannte. Ich hatte ihren Bruder noch nie gesehen, aber so wie Simi ihn immer beschreibt ist er ziemlich cool. Irgendwann kamen wir an einer kleinen süßen Eisdiele vorbei. Kurzerhand entschied ich mich Simi auf ein Eis einzuladen. Zusammen gingen wir in die Eisdiele und hätte ich gewusst, wer sich grad ein Eis bestellte, wäre ich sofort umgekehrt. 

Simi pov. :

Als wir die Eisdiele von Joachim betraten, sah ich die wilden Kerle, wie sie sich alle ein Eis bestellten. Ich schaute zu Ela, die nur genervt die Augen verdrehte. Nachdem sie fertig waren und an uns vorbei liefen, natürlich mit genügend Abstand zu uns und vernichtenden Blicken, bestellten wir unser Eis und verließen die Diele. Draußen setzten wir uns an den Tisch, der am weitesten weg von den Kerlen war. Wir redeten und lachten viel, doch ich bemerkte wie sehr Ela versuchte nicht auf die Kommentare der Kerle zu reagieren. Nachdem wir unser Eis gegessen haben fuhren wir noch etwas, bis wir uns dann vor meiner Tür verabschiedeten. 

Ich schloss die Tür auf und lief die acht Stockwerke hoch, eigentlich gab es einen Aufzug, aber der war kaputt, schon wieder. In meiner Wohnung herrschte schon reges Treiben, Ich habe fünf Geschwister, zwei große und zwei kleine. Oftmals musste ich schon auf die beiden aufpassen, da meine Eltern arbeiten, meine große Schwester studiert und mein großer Bruder immer nur mit seiner Gang abhängt. Der Urlaub kann was werden. Man fragt sich bestimmt wie eine achtköpfige Familie mit wenig Einkommen in den Urlaub kann. Das geht nur, weil wir zu unseren Verwandten nach Polen fahren. 

DWK und ElaineWhere stories live. Discover now