Chapter 2

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Diese Prozedur geht jetzt schon einige Wochen so. Manchmal sehe ich Vampire auf Streifzug. Aber natürlich finden sie mich nie. Ich habe nicht umsonst acht Jahre im Atomkrieg überlebt. In ein bis drei Tagen sollte ich die Grenze erreichen. Ich habe lange darüber nachgedacht. Hier an ein Schiff kommen wird schwierig. Aber die Grenze zu überschreit auch. So habe ich entschieden mir die Situationen anzugucken und dann zu entscheiden was schlauer ist. Ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet auf Adlige zu treffen. Vor allem weil ich ständig Reiter töten muss. Mir sind sogar welche der Hyakuya-Sekte begegnet. Die jedoch jetzt nicht mehr leben. Blöder Saito. Dir werde ich es noch vor Kureto zeigen. Im Moment brennt mein Lagerfeuer. Ich habe einfach nirgendwo Kleidung gefunden. Kälte bin ich ja gewohnt und es macht mir auch nichts. Aber irgendwann macht mein Körper sich bemerkbar: alter du erfrierst. Meine Körpertemperatur ist tiefer als normal. Wodurch ich noch länger brauche um zu erfrieren. Meine Hände sind eh immer kalt. Das Feuer geht aus. Also lehne ich mich an die Höllenwand und schlafe.

Ein ungutes Gefühl reißt mich aus dem Schlaf. Ich schlafe nie sehr fest. Jedes Geräusch im Umkreis von 50 Metern lässt mich aufwachen. Ich habe auch eine Art Ortungstechnik erlernt. Was es mir erlauben würde Blind alles zu finden, ohne den Ort zu kennen. Es funktioniert durch vibration des Bodens. Wenn ich auf dem Boden stehe nehme ich Bewegungen darauf wahr. Und wenn ich einmal auftrete wird ein detailgetreues Bild an meinen Kopf gesendet. Vor meinen Augen erscheint es als schwarz-weiß Bild. Praktisch. Selbst wenn ich geblendet bin kann ich mühelos kämpfen. Das habe ich mir beigebracht nachdem mich mal einer mit na Blendgranate getroffen hat. Die Technik ist natürlich auch gut wenn es Stockfinster ist. So wie jetzt. Vorsichtig richte ich mich auf. Meine Hand tastet nach dem Schwert um meine Hüfte. Erst ist alles dunkel und ich trau mich nicht meine Füße zu bewegen. Doch als ich mich wieder sinken lasse und so tue als schlafe ich, tauchen rote Augen in der Dunkelheit auf. Ein Vampir! Er ist tatsächlich auf mein kontrollierten Herzschlag und Atmung reingefallen. Ob er weiß, dass so was wirklich funktioniert? Er nähert sich nicht. Ganz ruhig und unauffällig hockt er im Schnee. Wirklich genau 50 Meter von mir weg. Entweder er folgt mir schon länger und ist immer stückweiße näher gekommen. Oder er hat mich zufällig gesehen. Ihm muss -beim öffnen seiner Augen- bewusst geworden sein, dass ich nicht schlafe. Langsam lasse ich ihn aus den Augen. Wenn ich die ganze Zeit hingucke oder schnell wegsehe denkt er ich habe ihn gesehen. Dann weiß er das er vorsichtig sein muss. Er soll mich für schwach halten. So ist es einfacher ihn zu besiegen. Ich gähne. Da ich jetzt weiß, dass er da sitzt ist mein Gehirn aufmerksam. Selbst wenn ich schlafe und er nur mit der Wimper zuckt, sagt mir mein Gehirn bescheid. //Krass was der Krieg mit einem macht,// denke ich.

Als ich erneut erwache, geht die Sonne gerade auf. Der Vampir sitzt immer noch dort. Das spüre ich, als ich zu meinem Bogen gehe. Und er folgt mir auch. Seufzend denke ich: //Wie nervig. Was er wohl plant?// Nach etwa sieben Stunden erreiche ich endlich die Küste. Wie befürchtet ist sie gut bewacht. Na ja. So genau kann ich das nicht sagen, denn 100 Meter vor dem Meer steht eine riesige Mauer. Vampirstadt. Bisher konnte ich einen großen Bogen um sie machen. Aber wenn ich so darüber nachdenke sind in Japan an den Küsten auch Vampirstädte. Mit dem Handballen haue ich mir gegen den Kopf. //Bin ich blöde. Das mir das erst jetzt einfällt.// Im Grunde ist das sogar ziemlich schlau. Sollten Tabubrecher überlebt haben, können sie sich nicht zusammenschließen. Auch die Grenze ist bewacht. Mit Truppen. Keine Mauer, aber ein Lager. Und jetzt? Ich könnte mich reinschleichen. Aber da ist noch mein Verfolger. Wenn er in die Stadt geht, kann er alle warnen. Doch nicht so blöd wie ich dachte. Er lehnt sich triumphierend an den Baum und verschränkt die Arme. Mit einem dumpfen "plumps" lasse ich mich in den Schnee fallen. Angestrengt überlege ich mir eine Strategie. Nach einiger Zeit setzt sich auch der Vampir. Ihm wird wohl langweilig, denn er stützt seinen Kopf auf der Hand ab. //Und wenn ich ihn einfach ausschalte? Er geht mir eh auf die Nerven.// Nein! Das Risiko ist zu hoch, dass er ein Adliger ist. Dann frage ich mich aber warum er nicht angreift. Warum hat mich von vorne rein machen lassen? War er sich unsicher, wegen dem Schwert? Oder weil er gesehen hat, wie ich den Typ der Hyakuya-Sekte ohne Dämonenwaffe vernichtet habe? Dabei hatte er eine sehr gute. Die jedoch verschwand. „Argh! Du machst mich wahnsinnig! Ich weiß das du da sitzt." sofort schlage ich mir die Hand auf dem Mund. Verdammt jetzt habe ich es laut ausgesprochen. Passiert ist passiert. Keine Regung. Fühlt er sich nicht angesprochen? Aus dem Dickicht kommt ein Mädchen hervor. //Ah, deswegen. Ich habe mich von ihm ablenken lassen. Spielen wir einfach mal mit.// „E-es tut mir leid. I-ich... ich... ," stottert sie. „Schon gut. Setz dich," unterbreche ich sie. Zögerlich setzt sie sich hin. „Ähm, warum sitzt du hier?" „Ich muss nach Japan. Aber die Stadt versperrt mir den Weg." „Nach Japan? Warum?" Kinder. Immer so schrecklich neugierig. „Es gibt da so ein paar Leute denen ich in den Arsch treten muss." „Was das ist ja voll gemein. Warum den? Sind sie so schlimm?" Ich lache auf. „Oh Kleines. Du kannst von Glück reden in Russland zu leben." Verwirrt  sieht sie mich an. Ich beuge mich etwas zu ihr. „Da gibts Vampire die nur aus Vergnügen Blutbäder anrichten. Die Hiragis und die Hyakuyas nehmen sich was sie wollen. Dafür töten sie jeden der ihnen im Weg steht und dann noch die Experimente. And last but not least Shi und seine Dämonen." „WAS!?" Ich drücke meine Hand auf ihren Mund. „Schrei nicht so." Etwas leiser flüstert sie: „Ist das wahr?" Zustimmend nicke ich.  „Woher weißt du das alles? Wenn du schon mal da warst, warum bist du nicht dort geblieben?" //Ich könnte mit der Wahrheit den Vampiren nur noch schärfer auf mich machen. Aber ist keine gute Idee. Also eine Notlüge.// „Vampire. Ich wurde verkauft." „Ehrlich? Sowas machen die?" //Wohl eher nicht.// „Klar." „Aber Geld hat doch gar keinen Wert mehr." „Ich hab ja auch nicht gesagt, dass man mich für Geld verkauft hat." Jetzt schaut sie nur noch verstörter. Für den dramatischen Effekt flüstere ich ihr ins Ohr: „Du musst wissen, ich bin ein kleiner Rebell." Etwas lauter füge ich hinzu: „Keiner -weder Mensch noch Vampir- will mich in seiner Nähe haben. Ich kann echt unausstehlich sein." Und plötzlich habe ich eine Idee. „Was ist mit dir? Möchtest du auch ein Rebell sein?" Freudig spring sie auf und ruft ja. Grinsend wende ich mich dem Vampir zu, der immer noch am Baum sitz. Er gefriert als er meinen Blick sieht. Und ich weiß jetzt das er Unadlig ist. Er trägt eine Kapuze. Das wird witzig.

Devil SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt