Chapter 4

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Fünf Jahre Später:

,,Nummer zero two in Zimmer zwölf," dröhnt es aus dem Lautsprecher an der Wand. Ich verdrehe die Augen. Zwei Wachen begleiten mich zu dem Untersuchungsbereich. Die Wände sind grau und kahl. Nur die Hochsicherheitstüren und Zellen stechen heraus. Vor so einer Tür bleiben wir stehen. Eine zwölf steht in einfachen Druckbuchstaben. Der Wächter vor ihr tritt zur Seite. Ich drücke meinen Daumen gegen eine kleine Metall Vorrichtung. Das rote licht wird grün. An der Vorrichtung ist ein scanner. Dieser strahlt nun auch rot an meinen Körper herab. Dann mitten in meine Augen. In der Nähe geht ein solche Tür auf. Aus ihr tritt Mirai Kimizuki. Kimizukis kleine Schwester. Obwohl er, Shinoas, Gurens  und Narumis Squad längst Verräter sind. Zusammen mit Mika und den Vampiren hocken sie in Sanguinem oder Osaka. „Mirai," flüstere ich. Aber es reicht. Sie sieht zu mir. „Zero Two." Den Tränen nahe wird sie an mir vorbei in unsere Zelle geführt. Ich sehe ihr nach. „Weitergehen,"sagt die eine Wache. Seufzend betrete ich den Saal. Ein weißer Raum mit einem Metalltisch in der Mitte. An dem Tisch sind Fesseln für Hände und Füße. Hinter einem Spiegel ist ein weiterer Raum. Es ist auch kein Spiegel, sondern Schwarzglas. Die Wachen bleiben draußen stehen. Der Fluchtweg wird geschlossen. Ärzte kommen zu mir. „Bitte Zero Two. Mach nicht immer so ein Theater," höre ich Kureto sagen. Natürlich steht er hinter der Glas. Seine Stimme höre ich nur durch den Lautsprecher. Doch ich denk nicht dran, sie kampflos an mir rumexperimentieren zu lassen. Oh nein, ohne mich. Die blöden "Verräter" haben es echt gut. Auch wenn sie es nur durch mich so weit geschafft haben. Und es Opfer gekostet hat. Mein geliebter Shinyasenpai und Guren. Mein Lieblingsship musste dran glauben. Meine Welt brach zusammen. Nur Ferid konnte mich beruhigen. Viele meiner Ships sind nur durch mich entstanden. Manchmal frage ich mich ob es schlimmer ist wie im Manga oder besser. Ich fauche. Kleine Fangzähne sind dadurch zu sehen. Es ist erstaunlich, aber von den Merkmalen her könnte ich Zero Two aus "Darling in the Franxx" sein. Die roten kleinen Hörner im weißem Haarreifen und die Fangzähne. Es gibt jedoch unterschiede. Ich habe Nerven in meinen Nägeln, Haaren und auch in den Hörnern. Wobei es da wie bei meinen Nägeln ist. Bis zu einem gewissen Punkt und nicht mehr. Sie wachsen auch nur unter hohem Einfluss von Stress oder Energie. Tatsächlich bin ich eine Prophezeiung. Obwohl ich nicht allein kommen sollte. Mein Bruder sollte wohl auch da sein. Aber er hat es ja nicht geschafft. Wir werden darin als Paarflügler bezeichnet. Ich verfluche die Ähnlichkeit zu Darling. Das macht mich krank. Aber hier heißt es einfach nur, dass wir zwei Halbgötter sind. Als Zwillinge haben wir somit geteilte Kräfte. Und jeder hat nur einen Flügel. Tomoya hätte mir seine Macht wohl geben können. Aber ich bezweifele das er davon wusste. Oder er hat sie versiegelt. Was auch möglich ist und Kureto eher vermutet. Da wir Feinde Shikamas sind. Nur zusammen könnten wir ihn besiegen. Diesen einen Flügel habe ich schon mal gesehen. Einer der Ärzte greift meinen Arm. Ich reise diesen rum und schleudere ihn gegen die Wand. Dem zweitem weiche ich aus. Mit voller Kraft schlage ich ihm in den Nacken. Er geht sofort zu Boden. Die Tür geht wieder auf. Die Wachen kommen rein. Ihre Waffen richten sich auf mich. Sie drengen mich zum Tisch und schubsen mich drauf. Dann fesseln sie mich.



Die ganze Prozedur dauert mehrere Stunden. Die Uhr zeigt Mittag, als ich zurück gebracht werde. Schon vom weitem sehe ich Mirais Tränen. Ich eile zu ihr. „Alles okay?," frage ich. Noch bevor sie antwortet, weiß ich es. „Ich vermisse meinen Bruder," schluchzt sie. Aber was kann ich schon tun. Ich bin schließlich auch nicht allmächtig. //Ach Urd. Wenn du doch schon hier wärst. Alles wäre so viel einfacher.// „Trauern hilft dir auch nicht weiter." Sie schmiegt sich an mich. Stunde um Stunde verging. Doch es passierte rein gar nichts. So wie immer. Doch irgendwann tritt eine Wache vor die Zelltür. „Meister Hiragi möchte dich sprechen," sagt er. „Dann muss er schon zu mir kommen." Die Wache verdreht die Augen. „Es ist wichtig und vertraulich." Ich seufze. Dann hebe ich Mirai von mir weg. Wieder führt mein Weg durch die Gänge. Doch dieses Mal gehen wir durch ein Tor. Eine lange Treppe führt hoch. Wir verlassen den Wolkenkratzer. Durch gut beleuchtete Straßen, bis hin zu einem großem Haus. Es ist das Haus von Kuretos  Mutter Saya Hiragi. Ab und zu kommt er sie besuchen. Vielleicht wohnt er auch hier. Bei ihm weiß man nie. Der Wächter klingelt an und Saya öffnet die Tür. „Arian mein Schatz," sagt sie. Erfreut umarmt sie mich. „Hallo Saya." „Du wagst es, die ehrwürdige Familie Hiragi bei Vornamen zu nennen," schimpft er. „Schon gut," sagt Saya sauer. „Geh jetzt. Mein Sohn bringt ihn persönlich zurück." „Jawohl." Sie schiebt mich rein und schließt die Tür. „Diese Wächter sind echt anstrengend." „Wem sagst du das." „Du trägst ja immer noch diese Kluft." Ich sehe hinab. Normalerweise tragen Jungen ein weißes T-Shirt mit kurzer Hose. Die Mädchen tragen ein T-Shirt in oversize. Es sollte lang genug sein, dass die Knie bedeckt sind. Es gibt zwei Dinge die dafür gesorgt haben, dass ich jetzt in ein T-Shirt rumlaufe, dessen Ende mir nur zur Hälfte der Oberschenkel reicht. Erstens -die Testobjekte sind Kinder. Das heiß, sie sind um einiges kleiner als ich. Zweitens -in der Tasche von mir waren zwei Ausweiße. Einer war mit meinem Deadname aus meiner alten Welt. Der andere war aus dieser Welt mit meinem Namen. Was mir am Anfang nicht aufgefallen ist, dass ich wieder jünger bin. Kureto wusste aus der Prophezeiung aus was für einer Welt ich komme. Kurz um, er ist Homophob. Wer hätt's gedacht. Das T-Shirt passt mir nur, weil es eins von Kuretos alten ist. „Kureto ist noch nicht da. Aber ich koche gerade. Willst du mir helfen?," reißt Saya mich aus meinen Gedanken. „Oh ja. Gerne." Wie kann die Mutter nur so nett sein und er so grausam. Tenri. Ich hasse ihn mehr als Kureto. Obwohl wir alle wissen, wessen Schuld das wirklich ist. Nach dem Essen, sprach Kureto nur einer seiner losen Drohungen aus. Er schickte mich alleine zurück. Er müsse noch arbeiten. Ich gehe durch die dunklen Straßen zurück. Da beschließe ich ein Abstecher zur Mauer zu machen. Oben weht der Wind leicht und kühl. Angenehm. In der Ferne sehe ich Ferid. Wie immer sitzt er da und wartet auf ein Zeichen von mir. Ich lächele ihm zu. Ferid winkt. Die Mauerwache kommt näher. Ich muss weinen. So sehr vermisse ich Ferid. Und meine Freiheit. Doch ich zwinge mich zu einem letzten Lächeln. Dann steige ich wieder hinab. Was für ein Tag.


Devil SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt