Chapter 6

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Urd pov.:

Innerhalb von fünf Sunden, habe ich Moskau wieder erreicht. Ky ist sofort da. „Meister Geales. Geht es Euch gut?," fragt er. „Wir haben erfahren was passiert ist." Ich winke ab. „Mir gehts gut." Emotionslos gehe ich in ein Gebäude. Mit dem Fahrstuhl erreiche ich den Stock in dem mein Büro ist. Sofort setze ich mich an den Tisch. Ich durchforste alle Akten der ganzen Welt. Doch der Name Arian ist nirgends verzeichnet. Neugierig sehe ich mir die Daten vor dem Untergang an. Da! Ein Junge, heute 13 Jahre alt. In Japan geboren. Hat aber bis zum Untergang in Deutschland gelebt. Also kontaktiere ich Lest Karr. Doch auch er weißt ab, einen solchen Jungen je gesehen oder gar registriert zu haben. //Merkwürdig. Äußerst merkwürdig.// Nach kurzem Nachdenken kontaktiere ich Krul. „Japan, wer spricht?," fragt Chess Stimme. „Urd Geales, Chess. Wo ist Krul?" „Mein Lord." Sie klingt erstaunt. Im Hintergrund höre ich auch Horn: „Chess, wer ist das? Doch nicht etwa die Menschen." „Es ist Lord Geales." Sie zieht scharf die Luft ein. „Wo ist Lady Krul?" „Ich hol sie." „Wartet bitte kurz. Sie ist auf dem Weg." Ich höre die Tür aufgehen. „Macht euch vom Acker. Wir reden später," sagt die kleine Vampirin. „Meister Geales. Wie kann ich Euch helfen?" Ihr Stimme ist süß. „Vor ein paar Stunden ist ein Mensch mit einem Boot losgefahren." Sie unterbricht mich. „Oh die Sache. Ja, Wladiwostock hat uns bereits bescheid gegeben. Aber anscheinend ist der Junge von den Tabubrechern abgefangen worden." „Na toll. Trotzdem danke."

Fünf Jahre sind vergangen. Von dem Jungem habe ich noch oft gehört. Immer nur aus Japan. Aber anscheinend bin ich ihm viel schuldig. Es gibt viele Tabubrecher, die Vampire gar nicht mehr verabscheuen. Sie werden nur von ihrem Anführer zu allem gezwungen. Auch die Vampire haben sich verändert. Ferid ist weniger Problemkind, Krul hat von dem Pakt mit Mahiru erzählt. Ferid und Crowley haben Familienleben in den Rat -damit in alle Länder- gesetzt. Es gibt viele Vampire die nun eine Familie haben. Es ist so friedlich wie noch nie. Zufrieden sehe ich mir die Umgebung an. Urplötzlich explodiert der Baum vor mir. Die Wucht wirft mich von meinem runter. Ich kann mich abfangen. Aber meine Ohren schmerzen und ich bin Taub. Mir wird schwindelig. Ein Mann der Hyakuya-Sekte kommt auf mich zu. Er schwingt sein Schwert dem ersten Schlag kann ich ausweichen. Aber dann verliere ich das Gleichgewicht. Sein Schwert sticht in meine Seite. Die Dämonenkraft stört sofort den Heilungsprozess. Ich verlier das Bewusstsein. Stunden später bin ich immer noch nicht in der Lage mich aufzusetzen. Und das obwohl ich bereits Blut zu mir genommen habe. Es dauert Tage. Erst dann kann ich wieder richtig laufen. Die Kontrolle steht an. Mein erster Weg ist Japan. Sie haben ein Mittel gegen das Dämonengift. Dort angekommen wird mir erst Blut abgenommen. Zwei Stunden später bekomme ich das Gegengift in der richtigen Dosis. Über Nacht hinweg, ist alles verschwunden. Zuerst sehe ich mir Sanguinem an. Noch genauso wie ich es in Erinnerung hatte. Die Kinder sind jedoch um einiges mutiger geworden. Sie haben Respekt, aber keine Angst. Obwohl Ferid und ich auf der Bank sitzen, spielen sie gemütlich weiter. „Ist das nicht schön?," fragt mein Begleiter. Ich sehe zu ihm. „Sie fürchten sich nicht. Nennen uns keine Monster." „Es ist schon beruhigend," sage ich kalt. Es ist mir nicht egal. Im Gegenteil. Es ist einfach nur eine Maske die zur Gewohnheit geworden ist. Ich betrachte weiter die Kinder. Schweigen bricht wieder aus. „Arian hat viel bewegt." Bei dem Namen sehe ich ihn wieder an. „Er müsste jetzt 18 sein, richtig?" Auch Ferid schaut zu mir. „Er wird es. In ein paar Wochen," sagt er. Dann schaut er auf die Uhr. „Was schon so spät? Ich muss los." „Jetzt? Wohin denn?," frage ich und stehe auf. „Möchtest du mich begleiten? Vielleicht sehen wir ihn." Ich stimme zu. So verlassen wir Kyoto. Nach einer Stunde erreichen wir Shinjuku. Eine hohe Mauer steht mitten zwischen den zerstörten Gebäuden. Tabubrecher laufen auf ihnen herum. „Du solltest etwas Abstand halten. Damit er dich nicht sieht. Nicht das er vor Schreck noch runter fällt." Zustimmend bleibe ich stehen, während Ferid sich auf das Dach eines Gebäudes setzt. Die Wache ist weit genug von der Stelle weg. Da fährt ein Aufzug nach oben. Tatsächlich erscheint der Junge. Er ist um einiges gewachsen. Seine Haare sind lang geworden. Er trägt einen weißen Haarreifen mit roten Hörnern. Das Haar ist heller und er ist schrecklich blass. Unterernährt ist er auch. Und dazu noch dieses T-Shirt. Es stinkt bis hier nach Blut und Schmutz. Scheint als hätte Arian Ferid gesehen. Er lächelt. Ferid winkt ihm zu. Eine zweite Wache nähert sich. Die Schwere des Seufzers ist  fast fühlbar. Dann passiert etwas, womit ich nie gerechnet hätte. Weinend und lächelnd zugleich wirft er Ferid einen letzten Blick zu. Der Wind fährt durch seine Haare. Auch das T-Shirt bläht sich auf. Es ist viel zu kurz. Aber zu sehen ist nichts. Der Wind erstirbt und Arian geht wieder von der Mauer. Die ganze Nacht kann ich nicht schlafen. Immer taucht dieses Gesicht vor meinen Augen auf. Um vier Uhr gebe ich es auf. Ich überarbeite Berichte. Sodass ich am Nachmittag fertig bin. Ich habe nun Zeit und geselle mich zu Ferid und Krul. Sie diskutieren über unnötige Dinge. Irgendwann habe ich die Schnauze voll. „Das reicht! Ihr benehmt euch wie Kleinkinder," meckere ich. Sie sind sofort still. Draußen höre ich zwei Leute kurz hintereinander den Saal durchqueren. Plötzlich geraten die Kinder und Vampire -vor dem Schloss- in Aufregung. Wir schauen aus dem Fenster. Erst versteht keiner von uns, was los ist. Doch dann läuft ein Junge in die Masse von Kindern. Aus den Häuserreihen taucht nun auch Arian auf. //Aber wie?// Er verfolgt den Jungen. Mein Blick fällt auf die Hand von ihm. „Er hat Vampirblut." Sofort kommen sie zu mir. Ich verpasse nur knapp, wie sich auch Arian zwischen die Kinder drängt. Er ruft ihm etwas zu. Aber ich bin zu sehr auf ihm fixiert. „Wir müssen was tun." Krul eilt durch den Raum. Wir folgen ihr. Sie läuft auf den Flur und lehnt sich über das Gelände. Arian steht in der Halle. Er scheint erschöpft. Die Tür wird vom Windzug zugeschlagen. Davon wird er aufgescheucht und läuft weiter. Als auch wir den Eingang erreichen, sind die zwei bereits über alle Berge. Wir gehen wieder rein und befragen die Ärzte. Sie schauen nach und es ist mein Blut, dass gestohlen wurde. Das einzige -was uns beruhigt- ist das Dämonengift darin. Es könnte eine Verwandlung verhindern.

Devil SideWhere stories live. Discover now