Chapter 9

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Die drei verlassen das Gebäude. Trotz der Bewegung verfliegt Shiros Hass kein Stück. „Beruhig dich," meldet sich Seishiro. „Es bringt dir nichts, wenn du ihn jetzt umlegst." „Mmh." Das Mädchen weint noch immer. Als er das merkt, weicht sein Hass auf einen Schlag. Langsam kniet der Junge sich vor Mirai und nimmt sie in den Arm. Ohne Worte richtet er sich auf. Sie klammert sich mit aller Kraft an ihn. In seinen grünen Augen spiegelt sich Schmerz wieder. Ich weiß nicht warum, aber der Anblickt lässt in meinem Hals ein Kloß entstehen. Meine Brust zieht sich zusammen. Ich spüren nun eine Trauer, höher als meine Vorstellung. Zuerst scheint es so, dass er nicht weinen muss. Doch auch wenn seine Gesicht eher wütend wirkt, laufen Tränen seine Wangen hinab. Seishiro wollte ihn in den Arm nehmen. Aber Shiro weicht zurück. „Ich... . Es tut mir leid. Ich kann nicht." „Mach doch was du willst. Du bist so egoistisch. Ich habe mich der Sache nur angeschlossen, weil ich's Kureto heimzahlen möchte. Glaub nicht, dass mir irgendwas an dir, den Vampiren oder den Objekten liegt." „Ich weiß." Damit dreht der Hiragi sich um. Der Zauber springt auf eine Mauer. Sodas wir Shiro wieder sehen. Er schaut Seishiro nach. Obwohl er sich krampfhaft zu währen scheint, weint er immer noch. Mit gebrochener Stimme spricht er zu dem Mädchen: „Eines Tages, Mirai. Ich bring dich zurück zu deinem Bruder. Versprochen." Langsam wird das Bild verschwommen. Bis man gar nichts mehr sieht. Der Zauber hat sich aufgelöst. Alle sehen zu mir. „Was ist?" „Ihr... ihr weint," meint Lest geschockt. Ich fasse automatisch an meine Wange. Tatsächlich. Obwohl Krul und Shinoa es auch tun. Selbst die Andern scheinen Tränen in Augen zu haben. Ferid ist sich dem als Einziger bewusst. Doch ich sage nichts. „Ich brauche Zeit für mich." Damit gehe ich einfach schellen Schrittes davon.

Oc pov.:

Tagelang überlege ich mir einen Plan. Eigentlich ist es Zeitverschwendung. Nicht nur wegen der Tatsache, dass Kureto bei mir mit allem rechnet. Sondern auch, dass ich mich ständig ablenken lasse. Meine Gedanken gehen immer zu Urd. So wie in diesem Augenblick. //Was er wohl macht? Vielleicht schaut er sich wieder Tänze an. Wo bleibt er nur so lange? Hat er  kein Interesse, weil ich in Gefangenschaft lebe? Kann ich mir nicht vorstellen. Was wenn er mein "Spender" ist? Dann muss er all den Schmerz ertragen. Dabei wollte ich ihn beschützen. Argh Hiro konzentrier dich.// „Zero Two. Zero Two!," sagt Mirai. „Was?" „Alles in Ordnung?" Lächelnd streichel ich ihren Kopf. „Mir gehst gut. Mach dir kein Kopf." „Du wirkst so in Gedanken. Ist es wegen der Sache?" „NEIN! Ich meine, nein. Er ist mir egal." Sie glaubt mir nicht. Ich sehe es. Die Wache schaut, als hätten wir den Verstand verloren. Der Vampir ist schon gar nicht mehr in der Lage, uns zuzuhören. Sein Durst wird bald den Grenzwert erreicht haben. Obwohl auch ich Blut bräuchte, weigere ich mich. Nicht bevor ich Urd getroffen habe. //Er lässt mich auch nicht in Ruhe,// fluche ich. „Zero Two, Zimmer zwei," ertönt der Lautsprecher. Sofort springe ich. Diese Behandlung wird mich an mein Ziel erinnern. Im Zimmer warten bereits bewaffnete Männer. Sie starren alle, als ich mich auf den Tisch lege. „Hab ich was verpasst?," fragt Kureto. Er hat den Raum betreten. „Wirst du endlich gefügig?" „In deinen Träumen," patze ich. In dieser Behandlung ist der Schmerz besonders schlimm. Danach sagt Kureto: „Wir werden an die Front gehen. Ich hab dich nicht zum Spaß verwandelt."

Gesagt, getan. Nur zwei Wochen später kettet man uns an die Sitzbänke eines Transporters. Während der Fahrt lehnt Mirai an mir. Ich summe ihr Lieder vor. Singen würde Kureto nerven. Nach einer halben Stunde hält der Wagen. Der Vorhang öffnet sich. Der Hiragi starrt uns an. Dann zerrt er uns raus. Wir werden wieder angekettet. Aber dieses Mal an einen Mast, in einem Zelt. „Mit dir locken wir Vampire an. Die Adligen brauchen wir für Experimente. Die Anderen werden getötet." Stunden vergingen so langsam wie Jahre. Draußen wurde alles vorbereitet. „Ich hab Angst," flüstert Mirai in der Nacht. „Alles wird gut." Wir lächeln uns an. Nach einer weiteren Stunde werde ich zu müde. Ich sinke ins tiefe schwarz. Doch Yukis Stimme flüstert mir noch was zu: [Ich bin so froh dich freier zu sehen.]

Eine Bewegung vor dem Zelt weckt mich. //Die Nachtwache?,// frage ich mich. Doch als die Person näher kommt, wirft er einen Schatten. Die Schwertform ließ mich auf Vampir tippen. Vorsichtig setze ich mich auf. Der Schattenkopf dreht sich direkt in meine Richtung. Obwohl ich den Vampir nicht sehe, habe ich das Gefühl genau in die Augen zu sehen. Er geht zum Eingang. Mein Blick geht auf ein Messer hinter mir in der Wand. Bei seinem Eintreten, werde ich vom Mondlicht geblendet. Es wurde von silber gespiegelt. Als nächstes spüre ich eine Hand auf meinem Mund. „Schh. Kein Wort." Hinter ihm geht eine Wache vorbei. Er nimmt seine Hand vorsichtig weg. Dann richtet er sich auf. Der Mond taucht ihn in graues Licht. Urd Geales steht da. Er scheint voll auf draußen konzentriert. „Mach keinen Mucks," warnt er und dreht sich zurück. Als er mich erkennt zuckt er zusammen. Ich bin unfähig zu reagieren. Seine Schönheit blendet mich. Er erlangt schnell die Fassung zurück. ,,Wir reden später," sagt er und wendet sich zum gehen. ,,Warte. Was du versuchst ist Wahnsinn," ich habe einfach nach seiner Hand gegriffen. Natürlich ist er sofort alarmiert. ,,Kureto ist nicht so blöd wie du vielleicht denkst. Glaub mir, er weiß es sicher schon." Urds Blick wird kalt. Automatisch lasse ich los. ,,Ich weiß, was ich tue." ,,Klar, natürlich." Enttäuscht Blicke ich zu Boden. Kurz scheint er mit sich zu kämpfen. ,,Gut," sagt er dann. ,,Was schlägst du vor?" Erstaunt sehe ich auf. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ein sadistisches Lächeln. Das lässt ihn kurz stocken. ,,Pass auf. Im Grunde ganz einfach." Damit Zeichne ich das Lage in den Sand. ,,Und so könnte ihr es von innen und von außen zerschlagen," ende ich. Er gibt nur ein "mmh" von sich. ,,Du hast komplizierter gedacht oder?" Seine Augen richten sich auf mich. ,,Etwas." ,,Genau das war sein Plan. Ich muss es ja wissen." Den letzten Satz flüster ich nur. Er erhebt sich. ,,Ich komm wieder. Wenn nicht, mussten wir uns zurückziehen." Vertsehend nicke ich. Kurz vor dem Ausgang halte ich ihn auf. ,,Viel Glück. Du wirst es brauchen. Kureto ist berüchtigt für seine Asse." Urd dreht sich nicht um. Ohne darauf einzugehen, geht er. //Ich wecke mal lieber Mirai,// denke ich. //Es könnte sich jeder Zeit eine Chance geben.//

Devil SideOù les histoires vivent. Découvrez maintenant