Chapter 5

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Am nächstem Tag, bin zu müde um aufzustehen. Es ist noch dunkel. Aber ich vernehme schon Stimmen. Mit geschlossenen Augen lausche ich. Es ist Kureto der mit einem Jungen spricht. „Ich gebe dir die Chance, deiner Mutter zu helfen," sagt der Hiragi. „In Sanguinem sind unsere Ärtze aufgeflogen. Sie haben Vampirblut zurückgelassen. Geh hin und bring es mir. Dann helfe ich deiner Mutter wieder gesund zu werden." Ich wollte schreien: FALL NICHT AUF SEINE LÜGEN REIN! Aber vermutlich hätte er dann einer seiner Drohungen wahr gemacht. //Und wenn ich mich mit ihm rausschleiche?// Vielleicht kommt er dann zur Vernunft. Aber was wird aus seiner Mutter. Es könnte sein, dass man ihr immer noch helfen kann. Kommt ganz darauf an, was sie hat. „Aber ich werde es nicht aus der Stadt schaffen," sagt der Junge. Anhand seiner Stimme erkenne ich, dass er nicht älter ist als Mirai. Er weint. „Nicht schlimm. In der Stadt gibt es einen Seiteneingang. Er ist unbewacht." //Es ist ja auch mehr ein Fluchtweg,// denke ich. //An deiner Stelle würde ich mich nicht darauf verlassen, dass er wirklich unbewacht ist. Sie wissen doch was ich alles weiß.// Wenn ich ein Vampir wäre, würde ich in dieser Situation davon ausgehen, dass alles auffliegt. Ich kenne Krul. So blöd ist sie nicht. Kureto seufzt. „Du bist einfach zu jung. Das versteh ich." Er macht bereits kehrt. „Nein! Warte, ich mach's!" Ich höre sein unheimliches Lächeln heraus. „Guter Junge. Auf dich ist verlass." Vorsichtig schaue ich leicht nach. Der Hiragi hat bis eben noch mehr im Gang gestanden. Jetzt steht er direkt vor meiner Zelle. Er winkt eine Wache herbei. Auch Seishiro taucht auf. Wie ich ihn hasse. Obwohl er mir das ein oder andere mal geholfen hat. Die Wache öffnet die Tür. Der Braunhaarige reicht dem Jungen eine Kühltüte. Sie ist klein. Aber hält kalt. „Tu das Glas dann hier rein." Seishiros Blick fällt auf mich. Ich versuche ihm zu vermitteln, dass ich ihm folgen muss. Er versteht es. Zum Glück. Der Hellste ist er ja nicht. Anscheinend weiß man bei mir schnell, was ich möchte. „Sag mal. Was ist mit ihm?," fragt er ganz beiläufig. „Ich dachte mir schon das du wach bist." Damit sieht er mich direkt an. „Ich finde er ist blass geworden." „Hm." „Gestern sah er deutlich besser aus." Just in dem Moment kommt Aoi mit den täglichen Ergebnissen. „Meister Kureto," macht sie auf sich aufmerksam. Der Angesprochene dreht sich nicht um. „Die täglichen Berichte. Ich bedaure, aber Zero twos Werte sind schlechter." „Was hat der Arzt gesagt?" „Ihr fehlt das Vitamin D. Er sagt, es sei wichtig, dass sie die Sonne sieht." „Dieses Problem haben wir mit keinem anderem. Warum?" „Er vermutet, es liegt an dem Alter." Mürrisch dreht er sich nun doch zu ihr. „Wir sind heute zu beschäftigt." „Ich könnte das übernehmen." Alle sind überrascht. Sogar der Wächter starrt ihn ungläubig an. „Kommt schon. Was soll schon passieren? Der Fluch lässt ihn eh nicht hinter die Mauer." „Da ist was dran." Kurz überlegt Kureto. Ich würde ihm nicht vertrauen, wenn ich Kureto wäre. Alle wissen, wie eifersüchtig Seishiro auf seinen Posten ist. Andererseits wissen auch alle, was ein Idiot er ist. „Gut. Aber nur bis heute Abend. Ihr dürft euch 50 Meter von der Mauer entfernen. Nicht weiter. Und zur Sicherheit nehmt ihr Mirai mit." er befiehlt der Wache, warme Kleidung zu besorgen. Dann warnt er mich und geht.

Es dauert noch zwei Stunden bis wir angezogen hinter der Mauer sind. Der Junge hat bereits einen gewaltigen Vorsprung. Wir stehen hinter einer Hausfassade. „Was jetzt?," frage ich. Ich befürchte, er habe nicht weiter gedacht. Doch da wedelt er mit einem Zauber und Schlüsseln vor meiner Nase. „Der Zauber hebt die Begrenzung auf. Um die Ecke steht ein Motorrad. Ich habe es für so etwas aufgehoben," meint er stolz. Da ist er doch nie alleine drauf gekommen. „Danke." „Beeile dich. Wenn Kureto was merkt... ." „Schon gut." Ich schwinge mich auf das Zweirad. „Keine Sorge. Ich bin zurück bevor du Corona googeln kannst." Damit sause ich davon. Der Wind weht meine Haare auf. Die Jacke flattert. In der Zeit überlege ich mir, wie ich ihn aufhalten soll. Einfach wird es sicher nicht. Er kämpft um jemanden. Wehtun will ich ihn nicht. Außerdem ist immer noch die Kontrolle von Urd fällig. Was wenn er gerade heute hier ist? Endlich sehe ich den Eingang. Vampire kämpfen gegen die Soldaten. Ich trete -mit voller Wucht- in die Bremse. Das Motorrad driftet ab. Kurz vor dem Fall springe ich ab und rolle mich über den Boden. Im rennen ziehe ich die Kapuze über. Auch eine Maske soll meine Identität schützen. Die Vampire haben mich schon erkannt, als ich noch Meter weit weg war. Sie lassen mich reinlaufen. Treppen des Eingangs kommen in meine Sicht. Ich springe sie einfach runter.

Ungehalten renne ich den Saal lang

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Ungehalten renne ich den Saal lang. Treppen herab. Dann stehe ich draußen. Mitten in der Stadt.

Kinder stehen rum

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Kinder stehen rum. Sie warten sicher auf die Blutabnahme. Auch diese Treppe springe ich einfach herab. Fast wäre ich gestolpert. Taumelt laufe ich weiter. Im vorbeigehen rufe ich einem Vampir zu: „Draußen sind Soldaten. Eure Leute brauchen euch." Alle starren mich an. Doch es ist mir egal. Ich renne weiter. Doch mir fällt etwas ein. Etwas woran ich vorher gar nicht gedacht habe. Wo ist dieses Labor überhaupt? „Verdammt!," fluche ich. Meine Chance ihn zu erwischen, wäre sein Fluchtweg. Kaum renne ich in ein Hausgebiet, taucht er auf. Erschrocken rennt er zum Haupteingang. Sofort folge ich ihn. Er hält bereits das Blut in der Hand. Natürlich drängt er sich zwischen die Kinder. Die Vampire checken nicht was abgeht. „Bleib stehen," rufe ich. Doch er hört nicht. Warum auch. „Kureto lügt dich an. Du darfst dich nicht von ihm beherrschen lassen. Bitte hör mir zu!" Prompt bleibe ich stehen. Ich habe ihn aus den Augen verloren. Dann sehe ich ihn. Er steigt gerade die Treppen zum Saal hoch. Kurzerhand springe ich auf den Seitenstreifen. Darauf renne ich die Treppen hoch. Erschöpft halte ich kurz inne. Der Vitamin D mangel und die Unterernährung machen mir zu schaffen. Ich habe eindeutig zu viel Zeit im Labor verbracht. Aber ich darf nicht aufgeben. Gerade will ich weiter da höre ich das aufgehen einer Tür. Schwach vernehme ich Kurls, Ferids und noch eine Stimme. Die Letzte kann ich nicht zuordnen. Schnell renne ich weiter. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Am Ausgang hat es bereits zu schneien begonnen. Die Luft ist eiskalt. Es schneit so sehr, dass man kaum was erkennt. Trotzdem sehe ich den Jungen. Er steigt in ein Auto. Also schnappe ich mir das Motorrad. Aber wie sehr ich es auch versuche, ich hole das Auto nicht ein. Es hat eindeutig mehr PS. So versuche ich es mit Umwegen. Es bringt nichts. Irgendwann sehe ich Seishiro. Ich verlangsame. „Und?," fragt er aufgereckt. Ich schüttle nur den Kopf. „Verdammt! Aber was kann schon passieren? Was will er mit gegärtem Blut?" „Er könnte einen Halbvampir schaffen." erstaunt schaut er mich an. Mirai fragt: „Wo ist denn der Unterschied?" Seufzend steige ich ab. „Sie sind unberechenbarer. Da sie sowohl menschliche, wie auch vampirische Züge aufweisen. Außerdem erreichen sie -im Gegensatz zu vollwertigen Vampiren- die gleiche Stärke wie ihre Spender. Sie wird mit einem Schlag freigesetzt. Der Vampir ist nicht in der Lage seine Kräfte zu beherrschen. Ein wenig zu viel Kraft und er wird davon auseinandergerissen." „Von sowas habe ich noch nie gehört," sagt Seishiro. „Kannst du auch nicht. Sie sind verboten." „Warum denn?," fragt wieder Mirai. „Damals waren es nur Menschen die die Kraft genutzt haben, um schreckliches zu tun. Sie werden sofort auf uns aufmerksam." Wir stehen bedrückt im Schnee. Mein Blick geht zum Himmel. //Bitte lass es nicht Urd's Blut sein.//

Devil SideWhere stories live. Discover now