Kapitel 16 - 8

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We're lovin' each day as if it's our last
Dancing all night and havin' a blast
Oh baby, I want you right here next to me
Lovin' each day as if it's our last
Dancing all night and havin' a laugh
Please baby, I need you here
— Lovin' each day by Ronan Keating —

— Sophie —

Am nächsten Morgen fuhr ich Leon wieder zum Training nach Brackel. Heute hatte mich mal keine Morgenübelkeit gepiesackt, ich hatte eine wundervolle Nacht mit meinem zukünftigen Mann verbracht und gleich würde ich meinen Vertrag beim BVB unterschreiben.
„Warum nur habe ich das Gefühl, dass ich nicht der einzige Grund für dein glückliches Gesicht heute Morgen bin", sein Ton schwankte zwischen Belustigung und ein wenig angefressen. Nachdem ich das Auto geparkt hatte, war ich vom Fahrersitz gehüpft, um mich ausgiebig von Leon verabschieden zu können. Nur zu gerne hatte er mich an seinen starken Körper gezogen und mir einen Kuss auf die Lippen gehaucht.
„Da du letztlich der Grund bist, weshalb ich beim BVB gelandet bin, bin ich nur wegen dir alleine so glücklich", wisperte ich gegen seine Lippen, „Fahren wir später endlich in unser Haus, damit die Maler bald los legen können?"
„Sehr gerne", nickte er lächelnd, bevor er ernst seine Stirn gegen meine lehnte, „Ich sage es dir nicht so oft, wie ich es sollte, aber ich hoffe du weißt, dass ich immer sehr stolz auf dich war und bin. Ich weiß genau, dass das Leben an meiner Seite nicht immer einfach ist..."
„Aber es ist jede Sekunde wert", flüsterte ich und nahm nur zu gern wieder seine Lippen in Empfang. Mehr noch, er vertiefte den unschuldigen Kuss in eine leidenschaftliche Knutscherei und ließ erst wieder von mir ab, als ein Auto direkt auf den Parkplatz neben uns zusteuerte.

„Sag dem armen Teufel, ich warte drinnen auf ihn..."
„Leon..."
„Sorry, aber diese Schwester gebe ich mir heute morgen bestimmt nicht!"
Damit drückte er mir noch einen Kuss auf die Lippen, schnappte sich seine Tasche und war eiligen Schrittes in Richtung Trainingsgelände verschwunden.
„Der haut jetzt aber nicht wegen mir ab, oder?", fragte Luisa überrumpelt, da sie nur noch die Staubwolke ihres Bruders ausmachen konnte. Ich ersparte ihr und mir die Wiederholung der Bezeichnung für ihren Freund, begrüßte stattdessen Mats und verneinte die Frage, ob ich Lust auf ein zweites Frühstück hätte.

„Und nein, ich sage dir nicht ab, weil ich auf Leon's Seite stehe, Isa", ermahnte ich sie auf ihren eingeschnappten Blick hin, „obwohl ich es sehr begrüßen würde, wenn du dich bei deinem Bruder entschuldigen würdest..."
„Du hörst dich schon an, wie Mats", maulend verschränkte sie die Arme vor der Brust.
„Dann muss ja was dran sein...", zwinkerte ich meinem besten Freund grinsend zu, „Er wartet drinnen auf dich."
„Ja ja, lass unseren Fußballgott bloß nicht zu lange warten", seufzend nahm Isa den Kuss entgegen, bevor sich Mats bloß schnell aus dem Staub machte, „Ich krieche später zu Kreuze, okay?!"
„Vor allem solltest du ihn ernst nehmen. Ich weiß selbst, dass er in allem was mich betrifft, immer sehr beschützend war...", sie warf mir einen ‚Das-ist-noch-die-Untertreibung-des-Jahrhunderts'-Blick zu, „...Aber jetzt geht es nicht mehr nur um mich. Dieses Baby haben wir uns schon vor drei Jahren gewünscht und..."
Ich brach ab. Ich wollte nicht weinen, weil ich glücklicher nicht sein konnte und dennoch gab es diese Momente, in denen die Vergangenheit einfach zuschlug. Ob ich es wollte oder nicht.

„Es tut mir leid! Wirklich", schuldbewusst zog mich Luisa in ihre Arme und ließ mich wenig später mit dem eindringlichen Versprechen fahren, dass sie sich später ernsthaft bei Leon entschuldigen würde. Schon etwas erleichterter stieg ich wieder in meinen Audi und kämpfte mich über die B1 wieder zum Signal Iduna Park.
Ich ließ das Fenster runter und lächelte dem Pförtner an der Schranke freundlich zu: „Hallo, ich bin..."
„Frau Goretzka! Schön, Sie zu sehen. Herr Watzke erwartet Sie. Nehmen Sie einfach den Aufzug aus der Tiefgarage bis nach oben zur VIP Tribüne", wies der Pförtner mich ebenso freundlich an. Ich bedankte mich für den Tipp, parkte mein Auto, aber nahm nicht den Aufzug sondern die Treppe. Mein Weg führte mich vorbei an der Südtribüne und ich konnte nicht widerstehen.

Still In Love With You [A Leon Goretzka-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt