Kapitel 24 - 1

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Like a movie scene
In the sweetest dream
I have pictured us together
Now to feel your lips
On my fingertips
I have to say is even better
Than I ever thought it could possibly be
It's perfect, it's passion, it's setting me free
From all of my sadness
The tears that I've cried
I have spent all of my life

Waiting for tonight, oh
When you would be here in my arms
Waiting for tonight, oh
I've dreamed of this love for so long
Waiting for tonight
Oh, oh
— Waiting for tonight by Jennifer Lopez —

— Leon —

Da Mats kein Wort darüber verlor, dass ich mir Gedanken machen musste, wurde ich ruhiger und konnte mich nun heute, am Donnerstagabend ganz auf unser...Freundschaftsspiel konzentrieren. Ich pushte meine Laune damit, dass ich immerhin Gelegenheit hatte, Ronaldo eins aufs Maul zu hauen. Im übertragenen Sinne versteht sich. Für alles andere hätte sich sonst mit Sicherheit Ärger von unserer Team Assistance, die dann ganz schnell zu meiner Frau mutierte, bekommen.

„...und vergesst nicht, es ist ein FREUNDSCHAFTSspiel als Test für beide Seiten für Katar", betonte Hansi ganz ausdrücklich ein bestimmtes Wort in seiner Kabinenansprache, bevor wir raus musste, „Übertreibt es nicht! Ihr habt noch ein paar wichtige Spiele vor euch in den nächsten Wochen!"
Sein Blick blieb dabei eine Sekunde zu lang auf mir kleben.
„Hallo Frau Goretzka...", murmelte Mats mir grinsend zu, als wir aus der Kabine in Richtung Mixed Zone gingen.
„Jetzt weiß ich auch, warum sie nicht bei Hansi's Ansprache mit dabei war..."
„...ja, ich ebenfalls...", Josh auf der anderen Seite neben mir rammte mir feixend den Ellenbogen in die Seite. Da stand meine Frau fröhlich plaudernd mit Ronaldo in der Mixed Zone. Beide schienen sich prächtig zu amüsieren und... und der Affe besaß auch noch die Frechheit, MEINEN Babybauch zu tätscheln!

„Oh oh! Freundschaftsspiel, Leon, nicht vergessen!", beruhigend tätschelte nun Mats wiederum meinen Arm.
„Lass das", schlug ich nach seiner Hand, „Vergesst den Scheiß! Wir machen Ronaldo jetzt richtig rund, klar?!"
Meine Freunde warfen sich einen unsicheren Blick zu, aber nickten schließlich. Na also, war doch gar nicht so schwer!

„Störe ich?", fragte ich spitz dazwischen, wobei ich mich dicht neben meine Frau stellte.
„Als ob dich das jucken würde...", schmunzelte Ronaldo ein wenig zu arrogant.
„Jungs, kommt schon, dass hier ist ein Freundschaftsspiel, also fahrt bitte euer Testosteron zurück", seufzte Sophie genervt.
„Komisch, sowas hab ich vorhin schon mal gehört...", gab ich schneidend zurück; Phie hielt meinem Blick jedoch ganz entschlossen stand.
„Aber wir sind doch erwachsen oder?", der Portugiese hielt mir auffordernd seine Hand zum Einschlagen hin, „Auf ein faires Spiel, Goretzka?!"
Entschlossen schlug ich ein und drückte zu. Richtig zu. Er tat es ebenfalls, aber es verzog keiner von uns eine Miene bis...

„Hey! Ich sehe, was ihr da macht!", empört schlug uns Sophie auf die Hände, damit wir endlich los ließen, „Ronaldo, Goretzka, ihr benehmt euch! Ich will ein faires Spiel von euch sehen! Brecht euch nicht den Hals, klar?!"
„Wir doch nicht", zwinkerte Cris ihr zu, bevor er sich jedoch abwandte und sich mit seinen Teamkollegen aufstellte.
„Leon, wir haben die Meisterschaft vor der Brust und mhhhh..."
Hart hatte ich meine Lippen auf ihre gepresst und schob meine Zunge in ihren Mund. Meine linke Hand kniff kurz in ihren wohlgeformten Hintern, bevor ich ihr einen Klapps versetzte und mich ebenfalls einreihte.
Woahhhh den Kick hatte ich jetzt wirklich noch gebraucht um mich hochzupushen.

Grinsend reihte ich mich hinter Marco und vor Josh und Mats ein. Marco grinste nur dümmlich, während die anderen beiden nur missbilligend den Kopf schüttelten. Im vorbei gehen streckte mir ein grinsender Max noch die Faust entgegen, bevor er vor uns nach draußen zur Bank eilte. Die Startelf durfte sich nun ebenfalls in Bewegung setzen und gerade als ich wirklich gedacht hatte, ich würde dem entkommen, wurde mein leise Hoffnung zerstört...

„Zehn!", donnerte es schnaubend hinter mir her. Offensichtlich hatte sich meine Frau wieder von meinem Überfall erholt und war wieder ganz in ihrer Team Assistance Rolle angekommen.
„Das war es mir verdammt wert...", flötete ich und hielt zwei Finger in die Höhe; das Victory-Zeichen. Als wir nun den Rasen betraten, musste ich mir mein Schmunzeln verkneifen. Ich konnte sie förmlich vor mir sehen.
Die kleinen Rauchwölkchen, die aus ihren Ohren schossen.
Die vollen, von meinem Kuss geschwollenen Lippen, die sich zusammen pressten.
Obwohl sie sich wahrscheinlich etwas ganz anderes wünschte.
Viel mehr wünschten...
Nicht nur das Spiel würde heute also sehr interessant werden...

Als wir uns aufstellten, beobachte ich meine Frau, wie sie mit deutlich verstimmter Miene zu ihrem Platz neben Hansi stiefelte und somit fast mit mir auf einer Höhe stand. Sie trug ein enges schwarzes hochgeschlossenes Strickkleid, dass ihre weibliche Figur und ihren Babybauch perfekt betonte. Und...sie machte mich komplett verrückt damit!

Nachdem wir die Nationalhymnen hinter uns gebracht hatten und unsere Jacken los geworden waren, drehte ich mich noch ein letztes Mal zu ihr um. Verlangend biss ich mir auf die Unterlippe. Ihre Augen weiteten sich merklich und mein Namen glitt lautlos über ihre Lippen. Ein kleiner Vorgeschmack auf später. Warum sollte nur ich allein das ganze Spiel über scharf sein?!

Wir kamen gut ins Spiel rein und drängten die Portugiesen direkt in ihre eigene Hälfte. Was hatten die seit der EM gemacht? Nur geschlafen?!
Ronaldo hatte jedoch sehr schnell kapiert, dass ich keinen Spaß machte und hielt mit allem was er konnte, dagegen. Er pushte seine Mannschaft verbal nach vorne, aber bisher hatte es ihm noch nichts gebracht. Dann, in der achten Minute, passierte es. Ich hatte nur Augen für den Ball, Ronaldo ebenfalls. Wir sahen uns beide nicht kommen und so traf der Portugiese mich mit voller Wucht mit dem Stollen an Hals und Brust. Im Fallen reagierte er jedoch blitzschnell und fing mich auf, so dass ich nicht auf den Rasen knallen konnte.
Es tat furchtbar weh.
Ich sah Sterne.
Und irgendwo tief in meinem schmerzvernebelten Gehirn registrierte ich das Schreien meiner Frau...

„Scheiße, Leon, ich hab dich nicht gesehen", murmelte Ronaldo mir besorgt zu, während er mir gegen die Wange schlug, „Es tut mir leid, scheiße, man!"
„Schon gut, ich dich auch nicht", keuchte ich hervor. Ich öffnete meine Augen; die Ärzte waren bei mir und drehten mich auf den Rücken. Während die Ärzte mich untersuchten, sah Ronaldo neben mir von der Schiedsrichterin rot. Er registrierte den Platzverweis so gut wie gar nicht, sondern beugte sich immer wieder zu mir runter und entschuldigte sich bei mir. Irgendwann griff ich nach oben zu seiner Hand und drückte diese kurz.
„Hör auf zu heulen, Cris, sonst machst du noch unser beider Image kaputt", grinste ich leicht zu ihm hoch, was er erwiderte.
Nach mehreren Minuten eingehender Untersuchung und Beratschlagung durch die Ärzte, ging es mir besser. Einer der beiden und Cris halfen mir auf die Füße und stützte mich bis zur Außenlinie hinüber zu unserer Coachingzone. Auf halbem Weg kam mir schon mein Trainer entgegen.
„Du kommst raus!"
„Was? Nein auf gar keinen Fall!", protestierte ich sofort.
„Also wir können so nichts weiter feststellen", meinte der Arzt neben mir, „Leon sagt, es geht ihm gut, aber das ganze sollte später nochmal untersucht werden. Für jetzt ist es eure Entscheidung..."
„Leon, deine Frau läuft da hinein Amok", eindringlich musterte mich Hansi, „Es geht hier heute um nichts!"
Doch, das tat es! Jetzt in diesem Moment ging es sehr wohl um etwas.

„Unsere Team Assistance meinst du wohl?!", schoss ich schneidend zurück, „Werde ich nun behandelt, wie jeder andere Spieler auch oder nicht?"
Sein Mund klappte auf und zu. Genau, jeder andere Spieler wäre sofort wieder rein geschickt worden, aber bei mir wurde erst noch großartig rum diskutiert.
Fantastisch.
Nicht!

„Du kriegst diese Halbzeit und dann...", begann Hansi, aber ich hörte schon gar nicht mehr weiter zu. Ich blendete ebenfalls die fuchsteufelswilden Rufe meiner Frau aus, als ich wieder auf den Platz joggte. Zwischenzeitlich war das Spiel weiter gelaufen und Ikay hatte den Elfmeter für das Foul an mir zu einem Tor verwandelt. Und ich hatte es verpasst.
Okay, jetzt war ich erst richtig abgefuckt und auch, wenn Ronaldo in den Katakomben verschwunden war, war meine Gier, die Portugiesen fertig zu machen, nur noch größer geworden...

Still In Love With You [A Leon Goretzka-FF]حيث تعيش القصص. اكتشف الآن