Kapitel 24 - 9

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My eyes are painted red
The canvas of my soul
Is slowly breaking down, again
Today I heard the news
The stories getting old
When will we see the end?
Of the days, we bleed, for what we need
To forgive, forget, move on
Cause we've got

One life to live
One love to give
One chance to keep from falling
One heart to break
One soul to take us
Not for sake us
Only One
Only One
(Only one)
— Only One by Alex Max Band —

— Sophie —

Max hatte erst Ruhe gegeben, als ich alles aufgegessen hatte. Unterdessen hatte er meine Klamotten zusammen gepackt und war nun mit dem Koffer seines besten Freundes beschäftigt. Schmunzelnd beobachtete ich ihn dabei, wie er einfach alles zusammen raffte und in den Koffer stopfte. Packen war noch nie seine Stärke gewesen.

„Was?", grinste er, „Ich bin pragmatisch."
„So kann man es natürlich auch nennen", lachte ich amüsiert.
„Es ist schön, dich lachen zu sehen", meinte er schließlich ernst, „Am liebsten würde ich nach München fahren und das Schwein selbst..."
„Bitte fang nicht auch noch damit an, Max, ich will mir nicht auch noch um dich Sorgen machen müssen!"
„Aber..."
Unser beider Handy klingelte. Es war eine Sprachnachricht in der Gruppe, die nur mit einem Emoticon benannt war: 💣

Die Sprachnachricht war von Jonas und er klang abgehetzt: „Es hat grade unten richtig zwischen Marco und Thomas gekracht wegen der Dreiergeschichte bzw. wegen dem was da ja eigentlich hinter steckt. Leon und Mats wissen jetzt, dass was im Busch ist. Ich hab die beiden im Aufzug abgepasst und ihnen erzählt, dass dir das langsam alles zu viel wird und dir die Jungs ins Gewissen geredet haben, endlich ruhiger zu machen. Bis auf mich hat Leon alle im Visier. Ihr habt maximal noch zwei Minuten bis die beiden angetrabt kommen; also setzt euer Pokerface auf."
Ende der Sprachnachricht.

„Fuck", flüsterte ich leise.
„Soll ich nicht doch lieber mitkommen?"
„Nein, viel zu auffällig!"
„Dann schaff zumindest später diese Dreiergeschichte aus der Welt...je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr kann ich die Plünderung der Mini-Bar versehen...brrrr", schüttelte sich Max angeekelt, „Das ja wie Inzest...Also nicht, dass ich dich nicht attraktiv finde, aber...also..."
„Ja ja ja schon gut, wir verstehen uns", würgte ich ihn gequält ab, „Pflanz bitte keine weiteren Bilder in meinen Kopf!"

„So fertig", verkündete Max gerade in dem Moment als die Tür aufschwang und Leon herein schneite. Sein Blick glitt misstrauisch von Max zu mir, bevor er sich neben mich aufs Bett setzte und meine Hand nahm.
„Wie fühlst du dich, Babe?"
„Okay. Müde", gab ich zu und das war noch nicht mal gelogen, „Ich möchte nach Hause. Max hat schon..."
„...gepackt", grinste der Blonde stolz darauf, dass er die Koffer zu bekommen hatte. Gut, für ihn war das auch wirklich ein Erfolg.

„Das war nicht das Wort, was mir auf den Lippen lag..."
Leon verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln: „Also hat sich nichts geändert..."
„Kannst du mittlerweile Krawatten binden? ... Na also", setzte Max hinterher und garnierte das Ganzen mit einem frechen Herausstrecken seiner Zunge. Max hatte wirklich ein Talent, die Leute in seiner Umgebung abzulenken, denn mein Mann entspannte sich merklich neben mir und strich mit dem Daumen sanft über meinen Handrücken.
„Ich übe jeden Tag", log mein Mann ohne rot zu werden, bevor er mir ganz gentlemanlike hoch half, „Wollen wir nach Hause?"
Ich nickte, worauf Leon sich die Koffer schnappte und hinter sich herzog, Die Stimmung war komisch, krampfig.
Max und ich folgten ihm wortlos. Aber wir mussten auch nicht reden. Es war uns beiden klar, dass Jonas' ‚Geständnis' ihn nicht vollkommen überzeugt hatte.
Ich hatte also nicht mehr viele Möglichkeiten, wenn ich Leon und Mats weiterhin schützen wollte...

„Es tut mir leid, dass ich euch allein lassen muss!", schuldbewusst umarmte ich Max.
„Passt schon. Eigentlich ist Josh auch gar nicht so übel; muss mich nur erst an diese Bayern-Mentalität gewöhnen. Wir werden das Kind schon schaukeln". Max grinste, „Auch, wenn der große Meister nicht mit dabei ist."
„Werde ich Baldrian brauchen?", Leon seufzte als er und der Blonde sich zum Abschied umarmten.
„Eine ganze Wagenladung voll", meinte Max trocken, bevor er Leon noch einmal an sich zog und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Der Blick meines Mannes war undefinierbar. Aber er sagte nichts, halt mir ins Auto und ließ sich schließlich neben mir auf der Rückbank nieder.

Die Fahrt nach Hause verlief schweigend, wortlos und irgendwie bedrückend. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Leon irgendwann nach meiner Hand gegriffen und unsere Finger miteinander verschränkt. Wir mussten definitiv miteinander reden, das aus der Welt schaffen, was wir konnten, bevor Salihamidžić es noch vollständig schaffte, einen Keil zwischen uns zu treiben...

Still In Love With You [A Leon Goretzka-FF]Where stories live. Discover now