Kapitel 24 - 6

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So please tell me we can leave this all behind
Nothing's ever lost that we can't find
Crashing into you at the speed of light
'Cause in the end baby we're just lines and circles, and circles
'Cause in the end baby we're just lines

We knew we had to get it right, get it right
'Cause in the end it's only you and me
Everything is everything when nothing else is right
I guess that it was always meant to be
— Lines & Circles by O-Town —

— Sophie —

Nach einer guten halben Stunde, als ich mir sicher war, dass mein Mann tief und fest schlief, krabbelte ich vorsichtig vom Bett und schlich zur Tür. Ein Blick auf dem Gang verriet mir, dass keiner mehr draußen herum schlich. Mit meiner Key Card in der Hand tapste ich leise weiter und klopfte schließlich an Hansi's Zimmertür. Dieser öffnete mir auch sogleich die Tür und ließ mich rein.
„Sorry, dass es so lange gedauert hat. Leon war ein wenig...störrisch", unwohl wich ich Max' und Marco's Blick aus, die mich förmlich durch löcherten, „Aber er schläft jetzt."

Mit den beiden waren auch Josh, Niki, Leroy, Serge, Jonas und Emre anwesend.  Eben alle, außer Erling, die davon wussten und hier waren, hatte ich geschrieben. Für einen Moment herrschte Stille, dann...
„WISST IHR EIGENTLICH, DASS ICH EUCH AM LIEBSTEN ALLEN DEN HINTERN VERSOHLEN WÜRDE?!"

Die Jungs zuckten alle zusammen, als Hansi uns ganz unvorhergesehen zusammen brüllte. Wenn man eines von ihm nicht gewohnt war, dann das.
„Du solltest es gar nicht erfahren. Das hier geht nur uns Dortmunder was an!"
„Falsch! Du bist dazwischen gegangen, als es um Jonas ging und das macht das Ganze zu einer verdammten DFB-Angelegenheit", wetterte Hansi weiter, „Die Jungs haben mir schon alles erzählt!"
„Was willst du dann noch von mir?"
„Hören, dass du ihn anzeigst!"
„Das kann ich nicht! Hier gehts nicht nur um Leon und Mats. Wenn ich das tue, wird München mehr als nur beben...", mein Blick glitt über meine Bayern-Jungs, die allesamt damit rein gezogen werden würden.

„Dann bleib verdammt nochmal wenigstens zuhause!"
„Niemals", widersprach ich lautstark, „Ich habe Leon versprochen, Hasan nicht nochmal zu provozieren, aber ich werde mich nicht aus unserem Stadion vertreiben lassen!"
„Herr Gott nochmal, du bist genau so stur wie dein Mann", fluchte Hansi hinter mir, als ich mich von ihm weg drehte und aus dem Fenster starrte.
„Vielleicht geht das alles ein paar Oktaven leiser?", mahnte Josh nun, „Es bringt uns auch nichts, wenn Mats hier gleich auf der Matte steht."
Ich warf Josh, der neben mir am Fenster stand, einen Blick zu und deutete, ohne das es jemand sehen konnte, eine Flasche an. Er legte die Stirn in Falten und ich formte mit den Lippen ein ‚Später'.

„Warum lassen wir Leon und Mats nicht einfach auf Salihamidžić los und wir stehen Schmiere?! Problem gelöst!"
„Das ist nicht witzig, Can!"
„Siehst du mich lachen, Goretzka?!", funkelte mich der Dunkelhaarige an.
„Aber Aki Watzke könnte das Problem lösen..."
Erbost fuhr ich zu ihm herum: „Wenn du das tust, Hansi, dann bin ich die längste Zeit eure Team Assistance gewesen. Hier und beim BVB!"
Die Drohung waberte vernichtend durch den Raum. Es war das letzte, was ich wollte. Ich liebte meinen Job, aber ich würde nicht meine Entscheidungen, die ich für meine Jungs am besten hielt, untergraben lassen.

„Gut, dann werde ich auch da sein", nickte Hansi entschlossen, „Jonas? Max?"
„Wir spielen leider nachmittags vor Dortmund, sonst wäre ich rüber gekommen", zuckte Jonas schuldbewusst mit den Schultern.
„Wir spielen Freitag, aber ich konnte bisher keinen Direktflug finden. Sonntag haben wir Training, aber das kann ich bestimmt schwänzen!", sprudelte es aus Max hervor.
„Kommt gar nicht in Frage, Maximilian! Du bleibst schön bei deinem Verein! Wir machen es, wie besprochen. Es wird schon gut gehen", versicherte ich Hansi zuversichtlich, „Vertrau mir bitte."
„Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Mit Hasan ist nicht zu spaßen!"
„Ich mir nicht; ich hab ja meine Jungs und meinen Kapitän an meiner Seite", lächelte ich ihm zuversichtlich zu. Ich wollte nicht weiter darüber diskutieren; deshalb umarmte ich ihn kurz und verließ gefolgt von den Jungs schließlich sein Zimmer.

An Josh's Tür löste sich unsere Gruppe auf; Niki, Leroy, Serge, Jonas und Emre gingen weiter auf unsere Zimmer, während Josh mir seine Tür aufhielt und Max und Marco uns selbstverständlicherweise folgten.
„Also, was ist los?", seufzte Josh, als er mir ein Glas Wasser in die Hand drückte, „Warum betrinkt sich Mats?"
„Jetzt fängt der auch noch an", verdrehte Marco die Augen, „Na erzähl schon!"
Ich berichtete also, wie wir Leon ins Bett verfrachtete hatten und auf welche...abstrusen Ideen ihn das ganze gebracht hatte. Am Ende meiner Erzählung brach ich in Tränen aus. Mir wurde alles einfach zu viel. Nicht mein Job, aber das ganze drum herum.
Salihamidžić.
Die Geheimniskrämerei.
Leon's blöde Gedankengänge.
Und die Geburt unseres Sohnes rückte auch immer näher.

„Was ist, wenn er sich sowas wirklich wünscht? Mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau...", schniefte ich. Ich konnte meinen Würgereiz nicht länger unterdrücken, stolperte ins angrenzende Bad und erbrach mein schon vor Stunden gegessenes Essen. Einer der Jungs hielt mir meine Haare aus dem Gesicht bis ich meinen Magen restlos entleert hatte. Erschöpft lehnte ich mich an die Wand und nahm dankbar das Wasser entgegen, welches Marco mir reichte.
„Jetzt denk mal richtig darüber nach: Sprechen wir hier von dem selben Leon Goretzka, der sich vor Lina wegen eines Kusses in Sicherheit gebracht hat?", schmunzelte Josh nun.
„Genau", nahm Max den Assist auf, „Und ist das der selbe Leon Goretzka, der nicht einen Mann in deiner Nähe erträgt ohne das ihn seine Eifersucht fast umbringt?"
„Ich...ihr habt...ja recht...", seufzte ich schließlich, „Aber..."
„Das ist alles ein bisschen viel, hm?", fragte Marco einfühlsam und legte den Arm um mich. Hier mit den dreien konnte ich es zugeben. Wo es niemand sonst hörte.
Ich nickte nur stumm.

„Morgen Früh fährst du mit Leon nach Hause und gönnst dir ebenfalls eine Pause! Ich rede mit Marco...auch über das Spiel; mir ist es lieber, wenn er ebenfalls ein Auge auf dich haben kann", und bevor ich protestieren konnte, versicherte er mir eindringlich, dass kein Wort darüber zu unserem Chef vordringen würde.
„...und wenn dich Leon's Schnapsidee so beschäftigt, dann rede mit ihm", meinte Max schließlich, „Aber er wird dir das gleiche sagen, wie wir!"
„Sicher habt ihr recht", krächzte ich schließlich hervor, „Wäre das ganze mit Salihamidžić nicht, würde mich das sicherlich auch nicht so verunsichern, aber..."
„Du gehst jetzt zu deinem Mann und schläfst erstmal. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus, okay?!", aufmunternd drückte Josh meine Hand, was ich mit einem Lächeln erwiderte.
„Leon kann sich wirklich glücklich schätzen, so wundervolle Freunde zu haben."
„Nein, er kann sich wirklich glücklich schätzen, eine so wundervolle Frau an seiner Seite zu haben!"

Als ich mich wenig später an Leon kuschelte, legte dieser sogleich die Arme um mich.
Ich schloss die Augen, hörte auf Leon's gleichmäßigen Herzschlag, roch seinen Duft und ließ mich davon langsam in einen tiefen Schlaf leiten.

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Da ich grade aus Köln zurück bin, gibts auch hier zur Feier des Tages ein außerplanmäßiges Update ⚽️💪🏼🥰

Still In Love With You [A Leon Goretzka-FF]Where stories live. Discover now