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Doch mehr gab er nicht von sich. Sowie ich.
Stille, hing zwischen uns und nach einigen seltsamen Minuten des Schweigens, stand er auf und murmelte irgendwas vor sich hin. Ich hatte ihn nicht verstanden. Wahrscheinlich war sein murmeln auch deswegen extra so leise gewesen. Das hingegen, störte mich lange nicht so, wie die Tatsache das sein schon fast abweisendes Verhalten, irgendwas in mir geregt hatte. Keine Ahnung was es war. Wieso hatte er nicht so, zu Jo sein können, an dem Abend auf dem Spielplatz? Es krümmte mich, daran zu denken das er mich geküsst hatte, am gleichen Abend an dem er wenigstens so getan hatte als würde er sie küssen. Doch hatte er es durchgezogen?
Dieser Typ war alles andere als ein offenes Buch. Aber ein Buch das ich nicht mochte. Jedenfalls mochte ich die Beschreibung schon nicht, also...
Fuck all the don't judge a Book by it's cover-Blabla.  Auch wenn der Prolog sehr einladend war.

Gestern morgen, wusste ich was ich tun musste, hatte einen Plan und war motiviert gewesen ihn umzusetzen um mehr über diesen neuen Teil von mir herauszufinden. Heute? Heute war alles anders. Gestern Abend hatte ich nicht einschlafen können, ich hatte meinen Kopf nicht ausschalten können. (Wobei die Wunden meiner Zimmergenossinen auch mal wieder eine Rolle spielten)
Aber ich wusste nicht was ich mit den gestrigen Geschehnissen anstellen sollte. Irgendwie hatte Emilio eine Wirkung auf mich die meine Kraft aussetzten ließ. Unser letztes Gespräch hatte mich nur verwirrt und bei dem Versuch gestern den ganzen Tag ihn, unauffällig zu beobachten hatte ich auch gänzlich versagt. Mit Betonung auf unauffällig.
Obendrein, stand heute auch noch ein Museumsbesuch auf dem Plan. Ich hoffte das Museum hatte nichts mit Autos oder Sport zu tun. Denn so langweilig Museen auch sein konnten. Diese beiden Musseumsarten setzten dem ganzem die Krone auf.
„Hey, Aufstehen du Faulpelz!"
„Mhh"
Ich hatte mein Gesicht unter der Decke versteckt als Ara vor etwa 7 Minuten die Vorhänge aufgerissen hatte und unser Zimmer von grellen Licht geflutet wurde.- Manche nennen es auch Sonne. Wäre es 9 Uhr gewesen fände ich das auch ganz toll. Aber es war 06:30!!! Selbst auf der Klassenfahrt musste man so früh aufstehen!! - wir reden jetzt nicht von dem Fakt das wir eigentlich schon vor 15 Minuten aufstehen mussten, und das Frühstück genau in 2 Minuten beginnt...
„Jetzt komm aber mal raus da!"
„Hchhh"
Als sie nichts mehr sagte, ich jedoch ihren Blick wie ein Bügeleisen auf mir spürte -ein heißes Bügeleisen- gab ich noch leise hinzu.
„Ich komm ja, manno..."
„Was hat denn dein Traumprinz dir gestern gezwitschert das du heute so mies drauf bist?" Käse sei dank sprach sie leiser als zuvor.
„Hä?!"
Als ich ihr grinsen sah, wusste ich das sie ess geschafft hatte, mich aus dem Decken Berg zu holen ohne Gewalt anwenden zu müssen. Ich hatte versagt, doch den Triumph wollte ich ihr nicht noch mehr unter die Nase reiben.
„Fängt mit E an und hört mit Milio auf"
Sie hob beide Augenbrauen und sah mich neckend an.
Ich stöhnte nur leise. Dafür hatte ich jetzt echt keinen Nerv.
„Gar nichts. Und er ist nicht mein Prinz. Es gibt für mich keinen Prinz."
Ich sah sie so ernst und so bedrohlich an, wie ich es um diese Uhrzeit nur schaffte und schälte mich aus dem Bett.
„Dann nenn ihn halt Dark Lord oder dein Lucifer" -wir liebten diese Serie-
Ganz schnell drehte ich mich zu Ara um und verdrehte die Augen.
"Ara, kein Romeo, Lanzelott, Darcy, Damon oder Lucifer. Capiche?"
Jetzt war sie diejenige, die die Augen verdrehte. Aber wenigstens ließ sie das Thema fallen. Unerwartet, aber sehr zu ihrem eigenen Wohlbefinden...

„Miriam, Olivia, Sina und Moritz ihr seid Gruppe 4. Denkt bitte dran wir treffen uns in 2 1/2 Stunden wieder hier!"
"Gruppe 5 sind also Emilio, Sarah, Ilse und Rune"
Es war ja so klar. Ich atmete hörbar aus. Ich hatte - ach, war ja jetzt auch egal. Wenigstens waren wir zu 4. Immer positiv sehen. - Mein inneres Ich, schwankte dazwischen bloß
die Augen zu verdrehen oder mir doch eine Ohrfeige zu verpassen... Aber hey, Museen können auch richtig sopannend sein. Ich hab nie was anderes gesagt...

Positiv kann mich mal.
Es sind gerade mal 30 Minuten um und Sarah hatte alles versucht Emilios Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Leider hatte das anfangs auch geklappt, doch zu meinem Amüsement hielt die Aufmerksamkeit auf seiner Seite, nur sehr wenige Minuten. Ilse schien es aber reglich unangenehm zu sein wie sich ihre Freundin an Emilio ran machte. Ihre Wunden ergänzten mein Hirn hierbei um eine.
Unerwiderte Liebe tat weh, doch es glich schrecklichen Schmerzen als dann auch noch ihr Crush mit Emilio flirtete. Genau vor unserer Nase.
Nun, war auch ich gar nicht mehr in belustigter Stimmung. Sie litt zu sehr und ich auch...
"Hey, ich glaub wir müssen da vorn rechts.." Ich sprach zu Ilse aber extra laut genug, in der Hoffnung Sarah würde ihre Aufmerksamkeit wieder auch auf andere Menschen richten, als Emilio. Warte, genaugenommen war er ja nicht mal ein Mensch.
„Ja-..." Ilse räusperte sich nachdem ihr ja nur krechtsend herausgekommen war.
„Ja, ich glaub hier sind wir richtig." brachte sie nun heraus als wir an der Ecke ankamen.
Doch Sarah hörte nicht auf.
„Sarah, der Raum steht doch auf der Liste, nicht? English Authors Till 1800" ich hatte gar nicht erst beachtet ob ich ihr vielleicht gerade ins Wort viel. Endlich richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf mich und Ilse.
„Hm? Ja. Nehmt ihr mal die Liste."
Sarah drückte mit dir Liste in die Hand und ging schnell in den nächsten Ausstellungsraum hinein.
Ich hörte sie murmeln. -Beschweren, traf es wohl eher. So etwas wie „Wie ätzend!" anscheinend bemerkte sie erst recht spät das Emilio nicht mehr hinter ihr war. Genauer gesagt bemerkte sie es erst als niemand auf ihre Frage antwortete. Automatisch sah ich ganz kurz zu Emilio, der mir jetzt gegenüber stand, was meinen Versuch kurz hinüber zu schauen natürlich kopfüber versank.
„Das sich das jemand freiwillig antut..."
Wow. Emilio sprach - mit mir. Denn so wie es schien, hatte Ilse ihre Chance genutzt allein mit Sarah zu sein, als die beiden der Ausstellung folgten. Ich erwiderte Emilios Blick. Doch die Intensität, ließ Hitze in mir aufkommen, sodass ich meinen Blick sofort abwandte.
Was war zwischen uns passiert? Anfangs hatte er mich gar nicht interessiert, bis ich ihm am Spielplatz so nahe gekommen war, das wir geküsst hatten. Zum Henker, es war ein verdammt Irrer Kuss gewesen. Und jetzt? Es war seltsam zwischen uns. Ich spürte wie er etwas in mir anregte. Auslöste. Erweckte? Aber andererseits schien mir seine Nähe, meine Kraft zu rauben.
Wenn seine Nähe mein Kraft blockierte, konnte sie dann gut sein? Auch wenn sie mich jedes Mal aufs Neue mit Hitze, kribbeln und Gefühlen füllte, die ich vorher noch nie in dem Maßen erlebt hatte?

Just like me  ~ An Enemies to Lovers romantasyWhere stories live. Discover now